Bundeswehr raus aus Schulen und Universitäten
Keine Militarisierung der Bildungs- und Forschungseinrichtungen
Die Bundeswehr hatte schon in den Jahren vor dem Ukraine-Krieg immer neue Felder entdeckt, um für sich zu werben und sich als „besonderer“ Arbeitgeber zu profilieren. Aktuell stehen der Bundeswehr etwas über 35 Millionen Euro jährlich für Nachwuchswerbung zur Verfügung. Davon werden auch die sehr professionell gestalteten YouTube-Formate bezahlt. Der Kanal der Bundeswehr hat dort bereits über 500.000 Follower*innen. Schon 2016 erzielte die Bundeswehr-Serie „Die Rekruten“ immer wieder Erfolge: regelmäßig kletterte sie an die Spitze der YouTube-Trends und bescherte der Bundeswehr kurzzeitig eine Zunahme der Bewerbungen um 20 Prozent. Neben der dauerhaften Präsenz an Berufsmessen und den Schulbesuchen durch ausgesuchte und gut geschulte Militärs, ist Social Media also ein entscheidender Werbefaktor.
Dass die Bundeswehr genau bei uns, der Jugend, mit ihrer Propaganda ansetzt, hat System: im Kriegsfall sind es besonders die jungen Menschen, die als erste eingezogen oder bei einer Mobilmachung in den Konflikt mit hinein gezogen werden.
So ist es auch kein Zufall, dass mit der so oft propagierten „Zeitenwende“ und der steigenden Kriegsgefahr die Stimmen, nicht nur von Konservativen, nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht lauter werden. Diese soll durch bessere Bezahlung und Zugang zu Studien-/Ausbildungsplätze für die Jugend attraktiver gemacht werden. Probleme, wie jahrelange Traumata nach Kriegseinsätzen wiederum, werden nicht erwähnt.
CDU-Chef Friedrich Merz fordert einen ungehinderten Bundeswehrzugang zu Schulen, denn insgesamt gehen die Besuche der Bundeswehr an Schulen leicht zurück, während die Präsenz auf Berufsmessen deutlich erhöht wird. Auch die Präsenz in sozialen Netzwerken sowie in den Innenstädten durch sogenannte Pop-up-Stores sind die logische Konsequenz des deutschen Großmachtstrebens. Die Bundeswehr soll nicht mehr eine reine Verteidigungsarmee sein, sondern gerüstet werden für internationale Kriegseinsätze. Dazu muss sowohl Nachwuchs generiert, als auch die Bevölkerung schon in der Schule auf Kurs gebracht werden. Gerade weil immer weniger junge Menschen bereit sind, für deutsche Kapitalinteressen in den Krieg zu ziehen oder zu sterben, wirbt die Bundeswehr immer aggressiver gegenüber jungen Leuten. Krieg und Töten wird dabei als ein ganz normaler Job unter vielen dargestellt. Bislang kommt das, glücklicherweise, nicht allzu gut an: Die Bewerber*innenzahlen sanken in den letzten Jahren trotz all der Propaganda kontinuierlich.
Ein Gastartikel der Revolutionären Zukunft Nürnberg (RZN)