Die Initiative Mietenwahnsinn stoppen und die organisierte autonomie sind mit aktiv in der solidarischen Nachbarschaftshilfe Gostenhof/Südstadt (Eine Initiative des Stadtteilladens Schwarze Katze, des „Amikaro“ der Falken SJD und dem selbstverwalteten Jugend-und Kulturzentrum P31) und dokumentieren an dieser Stelle ein Statement, das in Folge eines Vereinnahmunsversuchs seitens der Stadt Nürnberg und verschiedenen anderen Aufwertungs- und VerdrängungsakteurInnen Stellung nimmt. Wir unterstützen die getroffenen Aussagen und teilen den Inhalt. Für ein solidarisches, rebellisches und widerständiges Viertel!
Wir als Solidarische Nachbarschaftshilfe Gostenhof mussten mit großem Ärger und Erstaunen feststellen, dass ein Konglomerat von StadtvermarkterInnen (Stadt Nürnberg, Urban Lab, N2025 EU, Nürnberg „engagiert“ – gefördert durch Nationale Stadtentwicklungspolitik) unsere Initiative ohne mit uns Rücksprache zu halten, unter ihren Logos in der Öffentlichkeit auf Plakaten bewerben. Es ist für uns nicht nur ein Ärgernis, dass sich hier eine Initiative angeeignet wird, ohne die beteiligten Strukturen zu benennen. Es ist für uns auch mehr als ärgerlich, dass wir hier von den InitiatorInnen der Kulturhauptstadt und anderen AufwertungsakteurInnen vor den Karren gespannt werden sollen! Unsere Nachbarschaftshilfe ist für uns als solidarische und rebellische GostenhoferInnen und SüdstädterInnen, als MieterInnen und Lohnabhängige, eine Selbstverständlichkeit und kein soziales und kulturelles Kapital, mit dem sich diese AkteurInnen profilieren können.
Unsere Viertel und unsere Stadt für Investitionen im Immobilien- und Kulturmarkt attraktiv zu machen und die ohnehin angespannte Situation um hohe Mieten und der damit einhergehenden Verdrängung weiter zu fördern, liegt weder in unserem Interesse noch im objektiven Interesse der Mehrheit der Menschen, die hier leben. Das widerspricht unserem Verständnis von Solidarität. An die Verantwortlichen gerichtet sagen wir noch mal ganz deutlich: Wir spielen für euch nicht das kulturelle oder soziale Kapital, das ihr hier wirtschaftlich verwertbar machen wollt. Des weiteren fordern wir euch dazu auf, die betreffenden Plakate sofort aus dem öffentlichen Raum zu entfernen und im Rahmen der derzeitigen sozialen und kulturellen Krise die Kulturhauptstadts- wie auch andere Vermarktungsprogramme umgehend auszusetzen. Der Ausverkauf der Ware Wohnraum läuft schon ohne euer Zutun und diese Krise zum jetzigen Zeitpunkt noch zu verschärfen, ist einfach unter aller Sau. Genau diese selbstorganisierten und solidarischen Projekte, die ihr hier vereinnahmt sind es, die durch die offizielle Stadtpolitik und eure Programme immer wieder bedroht werden!
Mehr zur Kulturhauptstadt von der organisierten autonomie findet ihr hier!