Rund 250 Leute folgten am heutigen Samstag, den 31.5.2025, dem Aufruf des Nürnberger Solikreis anlässlich des ersten Jahrestags von Hannas Verhaftung auf die Straße zu gehen, um ein erneutes Zeichen der Solidarität mit allen im sogenannten Budapest-Komplex Beschuldigten zu setzen. Unter hochsommerlichen Wetterverhältnissen wurde sich in der Gostenhofer Hauptstraße am Plärrer versammelt. In verschiedenen Redebeiträgen – unter anderem von Hannas Kolleg:innen aus der Kneipe „Mops von Gostenhof“ und ihren Kommiliton:innen der Akademie der Bildenden Künste – wurde auf die ungebrochene Solidarität mit ihr und allen anderen verfolgten Antifaschist:innen verwiesen. Außerdem wandte sich Hannas Vater an die Menschenmenge, der vom laufenden Prozess in München erzählte. Der Solikreis verwies in seiner Rede auf die Bedeutsamkeit des Datums auch hinsichtlich Hannas Politisierung. Am 31.5.2017 versuchten Nürnberger Berufsschüler:innen die Abschiebung ihres afghanischen Mitschülers Asef zu verhindern und blockierten die Polizeifahrzeuge. Die Abschiebung wurde letztendlich nicht vollstreckt. Das damals viel diskutierte Ereignis markierte auch eine wichtige Sprosse in der politischen Entwicklung Hannas.
Mit kämpferischen Parolen wie „Freiheit für alle politischen Gefangenen“ und „Nazis und Bullen aus Gostenhof vertreiben – Freiheit für Hanna und Zaid muss bleiben“ bewegte sich der Demonstrationszug laut durch Gostenhof, wo er viel Zuspruch von Passant:innen in Form von Winken, Zurufen und Fahnenschwenken empfing. Auch auf vielen von Bewohner:innen an ihren Häusern angebrachten Transparenten und Schildern zeichnete sich die breite Solidarität mit den verfolgten Antifaschist:innen ab. Danach bewegte sich die zwischenzeitlich in roten Rauch gehüllte Demo zur Nürnberger JVA, wo Hanna bis Februar einsaß und immer wieder Kundgebungen abgehalten wurden. Nach einer Runde um den Knast begab man sich wieder zurück nach Gostenhof, wo am Veit-Stoß-Park mit einem Solifoto der Tag beschlossen wurde. Solidarische Grüße an dieser Stelle noch mal an die MLPD, die ihre Kundgebung hier kurz für unsere Abschlussreden unterbrochen hat.