Gut 500 Menschen folgten dem Aufruf des „Solikreis Nürnberg“ zur Demonstration am vergangenen Samstag, den 26. Oktober 2024. Um 15 Uhr versammelte man sich am Nürnberger Kornmarkt, um gemeinsam für die Freilassung der im Budapest-Komplex verfolgten Antifas – insbesondere Hanna und Maja – sowie gegen den immer weiter voranschreitenden Rechtsruck zu demonstrieren. Anlass für die Demonstration war unter anderem Hannas anstehende U-Haft-Prüfung.
Die Auftaktkundgebung begann mit einigen Reden. Unter anderem war auch Hannas Mutter unter den Redner*innen. In einer emotionalen Rede berichtete sie darüber, was Hannas Verhaftung in ihrer Familie auslöst. Auch über Hannas Zustand sprach sie.
Neben Hannas Mutter redete auch der Vater von der in Budapest gefangen gehaltenen Maja. Er zitierte aus einem von Majas Briefen, der die Vorgänge rund um ihre Auslieferung beschrieb. Er sprach auch über die Haftbedingungen in Ungarn, wie Isolation und schlechte Versorgung.
Weitere Redebeiträge kamen unter Anderem von Hannas Anwalt, der die juristische Dimension des Budapest-Verfahrens im Speziellen und des Paragraphen 129 (Bildung/Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung) im Allgemeinen beleuchtete.
Außerdem sprachen Amnesty International und der Solikreis, der in seiner Rede auch auf den gesellschaftlichen Rechtsruck und wie dieser mit der anhaltenden Repression gegen linke Strukturen zusammenhängt einging.
Nach der Auftaktkundgebung lief die Demonstration von lauten Sprechchören begleitet los. Parolen, die immer wieder skandiert wurden waren etwa „Free, Free Hanna!“, „Freiheit für alle politischen Gefangenen“ oder auch „Solidarität heißt Widerstand – Kampf dem Faschismus in jedem Land“.
Vom Lautsprecherwagen wurde immer wieder auf die Repression hingewiesen, die unsere Genoss*innen erleiden müssen. Natürlich wurde ebenso die konsequente Rechtsentwicklung in der BRD angeprangert.
So zog man laut und kämpferisch zuerst durch die Nürnberger Innenstadt, um im Anschluss nach Gostenhof weiter zu laufen. Insbesondere hier, in dem Stadtteil, in dem Hanna vor ihrer Verhaftung wohnte und arbeitete, konnten immer wieder Graffiti in Solidarität mit Hanna und den anderen verfolgten Antifas gesehen werden. Außerdem hatten sich auch einige Viertelbewohner*innen mit aus den Fenstern gehängten Transparenten solidarisch gezeigt.
Danach ging es noch an der JVA vorbei. Dort wurde Hanna, die wie bekannt dort in der Frauenanstalt einsitzt, von der Demonstration mit lauten Rufen gegrüßt.
Der Abschluss der Demonstration fand dann vor dem Nürnberger Gerichtsgebäude auf der Fürther Straße statt. Dort gab es erneut einige Reden, unter anderem von dem bis vor kurzem inhaftierten Stuttgarter Antifa Findus, der Mutter der im Antifa-Ost-Verfahren Verfolgten Lina und noch einige mehr.
Einige weitere Bilder der Demonstration: