Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbarschaftshaus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg
Das ist unser Haus
Vier Jahrzehnte nach der Hausbesetzungsbewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den brennendsten Problemen der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit historischen Filmausschnitten die dramatischen Ereignisse um die Besetzungen 1980/81 in Nürnberg. Zeitzeug*innen erinnern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Bewegungen zur Wohnungsfrage werden aufgezeigt und die Frage gestellt:
Welche Chance auf Veränderung bieten die Initiativen der Gegenwart
Rückblende: Weihnachten 1980
Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürnberger Johannisstraße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Filmveranstaltung zur Besetzungsbewegung in Amsterdam statt. Nach der folgenden Spontandemo werden 142 KOMM-Besucher*innen verhaftet und wochenlang eingesperrt.
Damals wie heute ist der Kampf um Wohnraum eine wichtige gesellschaftliche Auseinandersetzung. Wohnen ist ein Existenzrecht, unterliegt im Kapitalismus aber den Logiken des „freien Marktes“, d.h. der Spekulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kollektiven Aneignung von Wohnraum, sei es über Bürgerentscheide, Genossenschaftsinitiativen oder Hausbesetzungen.
Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar:
– Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Hausbesetzungen der 1980er Jahre
– Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute
– Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute
Weitere Diskussionsbeiträge:
– Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo.
– Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats.
Was tun?
An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Perspektiven entwickeln:
Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B.
– Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen
– Die Bewegung Recht auf Stadt
– Aktionen gegen Gentrifizierung
– Politik gegen Zwangsräumungen
– Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat
– Progressive Genossenschaftsmodelle
Kämpfe für sozialen Wohnungsbau
Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird?
Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt verändern?
Das wollen wir mit euch diskutieren
Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern – Kurt Eisner Verein