Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin*

Fr, 12.05.23, 15 Uhr

*auf Friedendemos, Mahnwachen, Blockaden.

Vortrag und Diskussion im Rahmen des AAB-Solitresens:

Freitag, 12. Mai, 20 Uhr

Stadtteilladen Schwarze Katze
Untere Seitenstr. 1, Nürnberg

Komisch:
Nie stand die Welt näher vor den Abgründen eines atomar geführten Krieges zwischen den Weltmächten. Im Kampf um die letzten Ressourcen der Erde ist den Herrschenden kein Opfer zu hoch, ob ökologisch oder humanitär, keine Katastrophe als Einsatz scheint zu abwegig in den zynischen Berechnungen von Kapital und Profitraten.

Auch komisch:
Je krasser die Katastrophen sind, die uns betreffen, umso schauerhafter die verheerenden Nachrichten werden, die auf uns einprasseln, desto weniger scheinen wir Linken auf die Straße zu gehen, desto mehr scheint Engagement passiver Frustration zu weichen. Dringlicher werden die Probleme nicht werden, denen wir gegenüber stehen, viel tiefer wird die Scheiße nicht werden, in der wir waten. Aber wir warten.

Zum Brüllen komisch:
Die AfD und neue Rechte spielen sich als Friedensbewegung auf. Wir Linken scheinen mehr damit beschäftigt, uns auseinander zu differenzieren als internationalistisch gegen die Feinde unserer Klasse aktiv zu werden. Man könnte schreien, aber wir machen eine Veranstaltung zum Thema: siehe oben!

Und ob wir dann noch leben werden, wenn es erreicht wird – leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!
Unter dem Dröhnen des herangrollenden wirtschaftlichen Zusammenbruchs werden die noch schlafenden Scharen der Proletarier erwachen wie von den Posaunen des Jüngsten Gerichts, und die Leichen der hingemordeten Kämpfer werden auferstehen und Rechenschaft heischen von den Fluchbeladenen. Heute noch das unterirdische Grollen des Vulkans – morgen wird er ausbrechen und sie alle in glühender Asche und Lavaströmen begraben.

(Karl Liebknecht in der Rote Fahne, 15. Januar 1919)