Über 2.500 Menschen beteiligen sich an Revolutionärer 1. Mai Demonstration in Nürnberg

Unter dem Motto „Das Neue erkämpfen! Schluss mit Krise, Krieg und Kapitalismus – Heraus zum 1. Mai!“ zogen am heutigen 1. Mai über 2.500 Menschen durch die Nürnberger Süd- und Innenstadt. Die Demonstration startete wie jedes Jahr in der Gostenhofer Hauptstraße. Bereits zum Auftakt sammelten sich sehr viele Menschen um den Reden der Bündnisgruppen zuzuhören.

In den Reden wurden unter anderem die massive Aufrüstung der Bundeswehr kritisiert, als auch das Großmachtstreben des deutschen Imperialismus. Die Notwendigkeit der Solidarität unter den Lohnabhängigen wurde in vielen Reden betont. Die Initiative Gesundheit statt Profit skandalisierte, dass die Servicekräfte des Klinikums Nürnberg, die sich die Wiedereingliederung in den Tarif öffentlicher Dienst erkämpft hatten, nun keinen Inflationsausgleich bekommen sollen. Kinder einer Gruppe der Falken, machten deutlich, wie sehr immer mehr Kinder aus lohnabhängigen Familien unter den Preissteigerungen leiden. In vielen Reden wurde auch die Notwendigkeit betont, sich zusammen zu schließen und zu organisieren.

In der Rede der organisierten autonomie (OA), von der jedes Jahr die Initiative zur revolutionären 1. Mai-Demonstration ausgeht, wurde auch ein Erfolg der eigenen Organisierungsbestrebungen verkündet. Die beiden Gruppen organisierte autonomie (OA) aus Nürnberg und Zusammen Kämpfen (ZK) aus Stuttgart haben beschlossen, gemeinsam eine städteübergreifende Organisation zu gründen. Sie wird auch den Namen organisierte autonomie (OA) tragen.

„Organisierung ist dringend notwendig“, so Daniel Meier von der organisierten autonomie (OA) „Die krisenhafte Abwärtsspirale des Kapitalismus, Naturzerstörung, Kriegsgefahr, Verarmung immer größerer Bevölkerungsgruppen, wird nicht von selbst stoppen. Der alte Spruch ‚Sozialismus oder Barbarei‘ ist heute wieder sehr aktuell. Die Zuspitzung der Konflikte zwischen den Großmächten droht sich zum offenen Krieg zu entwickeln. Wenn wir etwas anderes wollen, müssen wir dafür kämpfen. Wir müssen Gegenmacht aufbauen.“

Die Demonstration zog nach dem Auftakt lautstark über den Altstadtring in die Südstadt und von dort, am Fest des DGB vorbei nach Gostenhof. Die Polizei filmte und fotografierte aggressiv, verhielt sich aber ansonsten relativ zurückhaltend.

Die Teilnehmer*innen der Demonstration kamen aus den unterschiedlichsten Spektren der politischen Linken, selbst von weiter weg waren einige angereist. Auch Teilnehmer*innen der DGB-Demonstration schlossen sich zahlreich an. Der DGB konnte für seine Demonstration um 10:00 Uhr etwa 900 Menschen mobilisieren.

In Gostenhof feierten im Anschluss an die revolutionäre Demonstration mehrere Tausend Menschen zur Musik von den Bands Dieter Vatter, Burnt Eve Band, Skyline Green und Alice Dee auf dem Internationalistischen Straßenfest.

Initiiert von der organisierten autonomie (OA) wurde die Demonstration vom revolutionären 1. Mai Bündnis, einem Zusammenschluss von über 30 linken und linksradikalen Gruppen, veranstaltet. Sie ist häufig nach Berlin und Hamburg die drittgrößte revolutionär-antikapitalistische Demonstration am 1. Mai in Deutschland.