Antikapitalismus – Antifaschismus – Internationalismus – Support von Lohnkämpfen – Aktivitäten zur Unterstützung politischer Gefangener – Kämpfe gegen die Einführung von Hartz IV und andere Kürzungen wie Streichungen der sozialen Absicherung – gegen Gentrifizierung und hohe Mieten – gegen Patriarchat und Sexismus – gegen den Ausbau des repressiven Staates – gegen Rassismus und imperialistische Kriege – gegen steigende Preise und sinkende Einkommen. Darüber hinaus Schulstreiks, revolutionäre Demos zum 1. Mai, zum internationalen Frauenkampftag 8. März und vieles mehr. Seit Jahrzehnten ist im Nürnberger Stadtteil Gostenhof die organisierte autonomie (OA) aktiv und seit vielen Jahren im Stuttgarter Osten Zusammen Kämpfen (ZK). Materialistische Analyse der kapitalistischen Verhältnisse, revolutionäre Positionen und ein auf Klassenkampf orientierter Ansatz, der Basisarbeit mit Schwerpunkt im eigenen Stadtteil in den Mittelpunkt der Praxis gerückt hat, prägen das Bild. Veranstaltungen, Kampagnen, Aktionen, Kundgebungen und viele weitere Aktivitäten beider Gruppen, die sich für direkte Veränderung und langfristig für den Umsturz aller gesellschaftlichen Verhältnisse, die dazu beitragen Menschen auszubeuten und zu unterdrücken, einsetzen. Dem einen oder der anderen von euch dürfte all das sicher ein Begriff sein.
ZK und OA haben nun beschlossen, gemeinsam eine städteübergreifende Organisation zu gründen, deren klassenkämpferischer Fokus auf Praxis in Arbeiter*innenstadtteilen liegt. Einige Monate haben die Genossinnen und Genossen aus Nürnberg und Stuttgart deshalb bisher damit verbracht, gemeinsam die Grundlagen für eine solche städteübergreifende Organisationsstruktur zu schaffen. Inhaltliche, organisatorische, sowie strategische Diskussionen wurden geführt, um eine kollektive Basis für den Aufbau einer:
- auf stabiler organisatorischer Grundlage
- auf gemeinsamer Analyse der herrschenden Verhältnisse
- auf gemeinsamer Strategie und Taktik
- auf gemeinsamer revolutionärer Zielsetzung
basierenden außerparlamentarischen Organisation zu schaffen.
Geklärt wurde in dieser Zeit vieles, anderes muss weiter diskutiert werden. Mit dem folgenden Interview wollen wir im Rahmen der revolutionären 1. Mai-Demonstrationen in unseren Städten zum ersten Mal als neue städteübergreifende organisierte autonomie (OA) ins Licht der Öffentlichkeit treten.
Neue Organisation: Wieso, weshalb, warum und vor allem auch wie? Alle, die das interessiert, sollten hier weiterlesen, denn im Folgenden wird es konkreter und ihr erfahrt im Selbst-Interview mit Aktivist*innen der neuen OA mehr!
Beginnen wir mit der ersten Frage: Jahre nach der Gründung der lokalen Gruppen gibt es nun einen stadtübergreifenden Zusammenschluss unter dem Namen organisierte autonomie, wie kam es dazu?
Wolfgang (OA Stuttgart): Das lief eigentlich ziemlich unspektakulär. Nachdem wir uns im Rahmen unserer Aktivitäten erst einmal kennengelernt hatten, entdeckten wir zunehmend Gemeinsamkeiten. So war es dann nur folgerichtig, dass wir beschlossen, der in beiden Ansätzen schon immer bestehenden Klarheit über die Notwendigkeit, sich als Revolutionär*innen städteübergreifend zu organisieren, Taten folgen zu lassen.
Natascha (OA Nürnberg): Es ist ja nicht so, dass wir seit Jahren nur auf lokaler Ebene aktiv waren. Unsere Gruppen waren stets vernetzt, an diversen bundesweiten Ansätzen beteiligt und haben sich in großen städteübergreifenden Kampagnen der in der BRD aktiven revolutionären Linken in verschiedenen Themenfeldern engagiert. So mussten wir uns wohl früher oder später kennenlernen. Im Unterschied zu vielen anderen haben wir den Schwerpunkt unserer Aktivitäten jedoch stets vor Ort gesehen. Durch diese strategische Ausrichtung auf die eigene Stadt, konkreter auf Stadtteilarbeit im eigenen Viertel, ist es gelungen, in beiden Städten eine bescheidene, unterschiedlich ausgeprägte Basis mit einer gewissen Verankerung aufzubauen. Auf diese Basis aufbauend, auf inhaltliche wie strategische Gemeinsamkeiten aufbauend, haben wir dann beschlossen, uns zu vereinigen und damit den Grundstein für eine städteübergreifende revolutionäre Organisation, die schwerpunktmäßig in proletarischen Vierteln, meint in Arbeiter*innen-Stadtteilen, agieren soll, ins Leben zu rufen.
Frage: Betrachtet man eure beiden Gruppen und vor allem deren lokale Praxis, wirkt diese eher etwas unterschiedlich. Wo liegen also neben der Stadtteilarbeit die Gemeinsamkeiten?
Sabine (OA Stuttgart): Die wesentlichen Gemeinsamkeiten der organisierten autonomie, finden sich in der konkreten inhaltlichen und strategischen Ausrichtung unserer Organisation und dem Ziel eine freie kommunistische Ordnung zu erkämpfen. In einem kollektiven Prozess, an dem alle Aktiven beteiligt waren, haben wir begonnen, Organisationsstrukturen, unsere inhaltliche Ausrichtung, sowie strategische Herangehensweisen auszuarbeiten und dabei erste Grundlagen geschaffen.
Mahir (OA Nürnberg): Unsere lokale Praxis sieht trotz vieler Gemeinsamkeiten durchaus auch immer mal wieder recht unterschiedlich aus, setzt an verschiedenen Widersprüchen an und wir gehen davon aus, dass die lokal verortete Praxis unserer Organisation auch in Zukunft punktuell durchaus unterschiedlich aussehen kann und wird. Es existieren unterschiedliche Kämpfe und Anforderungen vor Ort, lokal verortete Problemlagen, aber auch eigene Kapazitäten, mobilisierungstechnische Möglichkeiten, wie gesellschaftliche Kräfteverhältnisse, bestimmen darüber hinaus über unsere lokalen Ansätze und Aktivitäten. Aber es wird in Zukunft sicherlich auch städteübergreifende Aktivitäten, Kampagnen etc. geben.
Frage: Die Zeiten sehen ja für die auf Lohnarbeit angewiesene Klasse und die Linke in diesem Land nicht gerade rosig aus, viele sind perspektivlos oder frustriert. Wie kommt ihr also gerade jetzt dazu, eine neue Organisation gründen?
Natascha (OA Nürnberg): Gerade jetzt ist es deshalb für uns mehr denn je notwendig sich zu organisieren, die eigenen Interessen auf die Tagesordnung zu setzen und den Kampf für diese Interessen, die Interessen der Mehrheit, gemeinsam und solidarisch zu organisieren. Die Krise der kapitalistischen Wirtschaftsweise weitet sich heute auf allen Ebenen aus und soll einmal mehr auf Kosten der auf Lohnarbeit angewiesenen Klasse, auf unser aller Kosten, gelöst werden. Der Profit der Banken und Konzerne soll nicht nur um jeden Preis gesichert werden, sondern auch in der Krise wachsen und ausgebaut werden. Um diese Profite zu sichern wird der Klassenkampf von oben ausgeweitet. Preise und Mieten werden erhöht, unsere Löhne und andere kleine Einkommen gekürzt und die soziale Absicherung der Mehrheit wird wie der Bildungsbereich, Kultur etc. gezielt demontiert, weg gespart. Unser Lebensstandard sinkt weiter. Dem müssen wir uns mehr denn je solidarisch und kämpferisch entgegenstellen, unsere eigenen Interessen nicht nur auf die Tagesordnung setzen, sondern sie auch verteidigen bzw. durchsetzen und das geht nur gemeinsam und organisiert. Mit unserer Organisation wollen wir zum Aufbau einer revolutionären Linken in diesem Land beitragen.
Wolfgang (OA Stuttgart): Auch international sieht es nicht besser aus. Die Krise ist präsent, die Konkurrenz der Banken und Konzerne um Arbeitskräfte, Rohstoffe, Absatzmärkte etc. spitzt sich zu. Wirtschaftskriege, Sanktionen, Einfuhrsperren, Strafzölle und der blutige Krieg zwischen den imperialistischen Machtblöcken in der Ukraine sind die Folge und prägen unseren Alltag und die Gefahr eines dritten Weltkriegs wächst immer weiter. In der BRD lässt die herrschende Klasse von den bürgerlichen Parteien 100 Milliarden Euro in die Aufrüstung der Bundeswehr stecken. In Zukunft soll die deutsche Armee offensiver für die Interessen der hier ansässigen Banken und Konzerne eingesetzt werden. Deutsche Soldaten sollen also erneut für Kapitalinteressen morden und nicht zuletzt auch ihren Kopf hinhalten. Wie brandgefährlich die Weltlage mittlerweile ist, zeigt die Tatsache, dass noch während der Krieg in der Ukraine tobt, die in der NATO zusammengeschlossenen imperialistischen Staaten immer aggressiver gegen China mobil machen und und und……
Auch in dieser Hinsicht gilt es, für alle die sich nicht mit einer Rolle als ewige Verlierer der Geschichte abfinden wollen, sich gerade deshalb zu organisieren, den Kampf für eine andere Welt voranzutreiben.
Frage: Kommen wir auf den öfter erwähnten Schwerpunkt Stadtteilarbeit zurück. Ihr sprecht von Klassenkampf, im Mittelpunkt eurer Aktivitäten soll jedoch die Stadtteilarbeit stehen und nicht, wie man annehmen sollte, die Betriebsarbeit. Könnt ihr erklären, wie es dazu kommt und die strategische Ausrichtung, die eurer Organisation zugrunde liegt, kurz vorstellen?
Mahir (OA Nürnberg): Das ist in der Kürze natürlich nur recht bruchstückhaft möglich, aber ich fang einfach mal an. Wir gehen davon aus, dass der Kapitalismus eine Klassengesellschaft ist. Oben das Kapital, die herrschende Klasse, die aufgrund des Besitzes der Produktionsmittel, der Konzerne, Banken, Betriebe, Häuser, bürgerlichen Medien etc. das Kapital und damit die Macht in den Händen hält. Unten die große Mehrheit der auf Lohnarbeit angewiesenen, in unterschiedlichem Maß ausgebeuteten Arbeiter*innenklasse. Zwischen diesen beiden Klassen existiert ein unüberbrückbarer Widerspruch, ein Interessenskonflikt, der zwangsläufig immer wieder zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen führen muss. Hier wollen wir, mit dem was wir Basisarbeit nennen, ansetzen, die individuellen Interessen der Angehörigen der Klasse, der wir zugehörig sind, aufgreifen, zusammenführen und durchsetzen. Wo Widersprüche zwischen den Klassen entstehen, wollen wir das aufgreifen, den Klassenkampf wo immer notwendig anschieben, organisieren, vorantreiben und im Rahmen dieser Kämpfe die Mehrheit der Lohnarbeiter*innen für den gemeinsamen Kampf zur Beendigung der Klassengesellschaft, für die soziale Revolution gewinnen.
Wolfgang (OA Stuttgart): Basisarbeit in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft, in Betrieben, Bildungseinrichtungen, (auf Ämtern), unter Erwerbslosen und nicht zuletzt natürlich auch in Stadtteilen und in vielen weiteren Bereichen ist deshalb notwendiger Bestandteil unseres Kampfes. Hier wollen wir die Hegemonie der bürgerlichen Ideologie aufbrechen, durch Aufklärung, Agitation und Propaganda, durch Kampagnen und gesellschaftliche Kämpfe. Es geht darum, die konkreten Probleme der Lohnarbeitenden aufzugreifen, die verallgemeinerten Interessen unserer Klasse voranzutreiben, unsere Inhalte und Ziele zu verankern. In diesen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, im Klassenkampf, werden wir die Autonomie unserer Klasse vorantreiben, Erfahrungen sammeln, wachsen, unsere Strukturen ausbauen, uns weiterentwickeln und schließlich eine andere, eine freie kommunistische Ordnung erkämpfen.
Frage: Warum habt ihr dann, zumindest aktuell, den Fokus eurer Aktivitäten auf den Stadtteil gelegt?
Sabine (OA Stuttgart): Dafür gibt es objektive, in den Strukturen der kapitalistischen Wirtschaftsweise zu findende Gründe und jene, die in den Strukturen unserer Organisation zu finden sind. Beginnen wir mit den gesellschaftlichen Ursachen. Die Zeiten in denen die sogenannten Massenarbeiter*innen das Bild der Arbeiter*innenklasse absolut dominierten, sind in der BRD vorbei – viele Konzerne haben im Zuge der Globalisierung Produktionsstätten in nahe und ferne Länder ausgelagert, um durch Steuervorteile und Billiglöhne Produktionskosten einzusparen. Andererseits wurde die Digitalisierung vorangetrieben, der Handel zu einem Teil ins Internet ausgelagert und immer mehr Bereiche des Lebens und insbesondere des Reproduktionsbereichs wurden der kapitalistischen Produktionsweise unterworfen. Die sogenannte Dienstleistungsindustrie wurde aufgebaut, kleinteiliges Arbeiten ist hier möglich und notwendig. So hat sich die Struktur unserer Klasse verändert, die Lebensrealität ist unterschiedlicher geworden. Was, wie und wo gearbeitet wird unterscheidet sich stark, Niedriglöhne stehen neben jenen mit denen Mensch noch einigermaßen über die Runden kommt, viele sind erwerbslos, immer mehr Frauen arbeiten – immer noch zu geringeren Löhnen und auch durch Flüchtlingsbewegungen und Arbeitsmigration hat sich das Gesicht der Arbeiter*innenklasse verändert. Die großen Fabriken sind heute nur noch ein Teil der Realität der Arbeiter*innenklasse. Neben der klassischen Industrie existieren Dienstleister in allen Größen und Formen, ein blühender online Versandhandel, Sozialarbeit, Transportwirtschaft, Bringdienste und vieles mehr prägen unseren Alltag. Das Gewicht, dass Stadtteilarbeit, die ja im Rahmen der Arbeiter*innenbewegung und der Aktivitäten der revolutionären Linken schon immer eine Rolle gespielt hat, ist deshalb heute sicher gestiegen. In unseren Stadtteilen sitzen wir alle zusammen, mag die Arbeit auch noch so kleinteilig organisiert sein, mögen unsere Arbeitsplätze auch noch so verstreut liegen und unsere Arbeit auch noch so unterschiedlich aussehen. In den Arbeiter*innenstadtteilen leben wir, sind mit dem kapitalistischen Wohnungsmarkt konfrontiert, verbringen einen großen Teil unserer Zeit hier und sind alle zusammen, wenn auch sicherlich in unterschiedlichem Ausmaß und zu anderen Zeitpunkten, mit der gezielt vorangetriebenen Gentrifizierung konfrontiert. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Auch hier müssen wir uns also verstärkt wehren, unsere Interessen als gemeinsame begreifen und sie verteidigen bzw. erkämpfen. Hier können wir uns, trotz aller Ausdifferenzierung und Widersprüche zwischen uns, kennen lernen, austauschen und gemeinsam als Klasse organisieren. Betriebsarbeit und auch die Arbeit in anderen gesellschaftlichen Bereichen ersetzt das natürlich nicht, aber die Basisarbeit in Stadtteilen gewinnt an Gewicht.
Natascha (OA Nürnberg): Die Gründe, warum der Fokus unserer Praxis derzeit auf Stadtteilarbeit liegt, die in unserer Organisationsstruktur zu finden sind, versuche ich zu erklären.
Da haben wir einmal unsere Zusammensetzung, wir arbeiten in unterschiedlichen Bereichen, Fabrik- und Sozialarbeit, Transport, Digitales, Kinderbetreuung, Gastro, Schüler*innen und Student*innen sowie Hartz IV Empfänger*innen, Krankenpfleger*innen und Rentner*innen befinden sich in unseren Reihen, ein bunter Haufen, wohl kaum in der Lage eine gemeinsame Betriebsgruppe zu gründen. Andererseits leben die meisten von uns in den entsprechenden Stadtteilen und unsere politische Arbeit findet dort auch seit Jahren statt. Zusammen mit der Zunahme des objektiven Gewichts von Stadtteilarbeit für die revolutionäre Linke, hat sich die Stadtteilarbeit deshalb also erst mal als Schwerpunkt und strategischer Hebel unserer Praxis im Bereich Basisarbeit quasi aufgedrängt und es war und ist für uns eh selbstverständlich, die Basisarbeit in Kontinuität fortzusetzen, die wir vor Jahren in unseren Stadtteilen begonnen haben. Hier, wo wir einiges an Aktivität und Praxis vorzuweisen haben. Hier, wo wir gesellschaftlich wahrgenommen werden, die ideologische Hegemonie der herrschenden Klasse zumindest einige Kratzer aufweist und wir seit Jahren daran arbeiten, weitere hinzuzufügen. In unseren Stadtteilen, wo durch kontinuierliche praktische Präsenz, Kommunikation mit den Bewohner*innen und gemeinsame Kämpfe um Plätze, Wohnungen, gegen die Preissteigerungen bei Mieten, Lebensmitteln, Energie etc., die ersten Ansätze von Verankerung unserer Erkenntnisse, Positionen und Ziele existieren, hier gilt es dran zu bleiben, die eigene Seite im Klassenkampf aufzubauen, die gesellschaftliche Hegemonie revolutionärer Positionen und darauf basierend konkrete Gegenmacht zu errichten.
Mahir (OA Nürnberg): Klassenkämpferische Basisarbeit mit Fokus auf dem Stadtteil, so könnte man das knapp zusammenfassen, um die kapitalistische Wirtschaftsweise, patriarchalen und rassistischen Strukturen und Ideologien, die bürgerliche Ideologie an sich, faschistischen Bewegungen, imperialistischen Kriege, sowie die Zerstörung der Umwelt, ein für alle mal zu überwinden. Neben dem Schwerpunkt Basisarbeit soll und wird es deshalb nur folgerichtig auch Kampagnen, Aktivitäten, Kämpfe in allen möglichen politischen Themenfeldern abseits von klassischer Basisarbeit geben. Aktivitäten außerhalb unserer Stadtteile, eigene städteübergreifende Kampagnen aber auch eine Beteiligung an regionalen, bundesweiten und vereinzelt internationalen Mobilisierungen stehen auf unserem Zettel. Und wer weiß, wie wir uns (personell) weiterentwickeln, wann sich dann neben dem Schwerpunkt Basisarbeit im Stadtteil Betriebsgruppen, Gruppen in Bildungseinrichtungen, in Altenheimen, auf Ämtern etc. aufbauen lassen.
Frage: Bleibt abschließend nur noch die Frage auf welche Theoretiker*innen und historischen Vorbilder nehmt ihr Bezug? Und wo verortet ihr euch ideologisch?
Natascha (OA Nürnberg): Jene die hier erwarten, dass wir mit einem großen Idol oder einer historischen Organisation der revolutionären Linken rüber kommen, die wir verherrlichen oder zu kopieren gedenken, sind falsch gewickelt. Sicher nehmen wir Bezug auf die revolutionäre marxistische Kritik und ihre Weiterentwicklung, kennen Lenin, Kolontai, Luxemburg, Gramsci…
Sabine (OA Stuttgart): … aber auch Anarchosyndikalist*innen wie Durruti und viele mehr. Sicher stehen wir in der Tradition der revolutionären, internationalen Arbeiter*innenbewegung, ihrer Flügel, Kämpfe, Erfolge und auch Niederlagen. Sicher beziehen wir uns auf die Kämpfe unserer Klasse, die Kämpfe um die Befreiung der Frauen, auf antirassistische, antimilitaristische Kämpfe, auf Kämpfe von Jugendlichen, Antifaschist*innen, auf antikoloniale Befreiungskämpfe, die Kämpfe gegen Imperialismus und Nationalismus. Sicher beziehen wir uns auch auf den Spartakusaufstand, die Bauernkriege, die französische Revolution, die Pariser Kommune, die Oktoberrevolution, auf die antifaschistische Linke im Bürgerkrieg und die soziale Revolution in Spanien, auf den lange Marsch, sowie die kubanische Revolution. Organisationen wie die KPD, die Antifaschistische Aktion die anarchosyndikalistische CNT, die Industrial Workers of the World (IWW) und viele mehr, sind historische Bezugspunkte für uns.
Natascha (OA Nürnberg): Doch die Geschichte blieb nicht stehen und so zählen wir auch die Black Panther Party, die APO, die autonome Linke und die italienische Autonomia mit Organisationen wie Lotta Continua und Potere Operaia und viele weitere zu unserer Geschichte.
Wolfgang (OA Stuttgart): Doch wir sind eben keine Kopie. Wir wollen keine Sekte hervorbringen, aber auch keine schnell am Bewegungshimmel verglühende Sternschnuppe erzeugen. Was wir mitorganisieren wollen, ist der Aufbruch einer auf den Erkenntnissen, dem Wissen, den Ideen, Erfahrungen vergangener Generationen basierenden revolutionären Linken des 21. Jahrhunderts. Eine aktuelle, revolutionäre Linke, die in der Lage ist, das vorhandene Wissen und den historischen Erfahrungsschatz weiter zu entwickeln, die in der Lage ist, die Verhältnisse hier und heute zu analysieren, Strategie, Taktik und Organisationsstrukturen, die auf diesen Analysen aufbauen, zu entwickeln, mit deren Hilfe es gelingt die herrschende, so desaströse Ordnung zu überwinden. Als Teil dieser revolutionären Linken begreifen wir uns und unsere Organisation.
Natascha (OA Nürnberg): Bleibt abschließend nur noch anzumerken: Nicht heute, vielleicht auch noch nicht morgen, aber unser Tag wird kommen! Schließt Euch uns an!
organisierte autonomie, April 2023
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Du willst dich uns anschließen? Das freut uns!
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- in Nürnberg über nuernberg[aet]organisierte-autonomie.org und über red-side.net
- in Stuttgart über stuttgart[aet]organisierte-autonomie.org und über eastside-stuttgart.org
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Ihr wollt Euch uns anschließen? Sehr gut! Ihr findet unsere Positionen, Ziele und den Ansatz mit der Basisarbeit richtig? Eure Gruppe macht Stadtteilarbeit, mindestens in einem Viertel eurer Stadt? Dann wendet euch an uns.
Ihr erreicht uns unter info[aet]organisierte-autonomie.org oder unter nuernberg[aet]organisierte-autonomie.org und stuttgart[aet]organisierte-autonomie.org
oder persönlich vor Ort:
- in Nürnberg, in der Volksküche im Stadtteilladen Schwarze Katze, montags ab 19 Uhr, Untere-Seitenstraße 1
- in Stuttgart, im Stadtteilzentrum Gasparitsch, beim Stadtteilclub oder