Heraus zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11. um 17:30 Uhr am Weißen Turm

Fr, 25.11.22, 17:30 Uhr

Folgenden Aufruf des 8. März Bündnis Nürnberg wollen wir mit euch teilen:

Heraus zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Der 25. November ist der Tag, an dem wir auf der ganzen Welt gegen patriarchale Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung auf die Straße gehen. Und diese Gewalt hat viele Gesichter! Wir wenden uns gemeinsam und solidarisch gegen die offensichtliche Fratze der Gewalt: Femizide, Missbrauch, zwanghafte Kleiderordnungen, prügelnde (Ex-) Partner und Vergewaltigungen, die wir in die Öffentlichkeit tragen, weil systematische Gewalt niemals „privat“ sein kann.

Wir wenden uns gegen die Auswüchse des imperialistischen Kapitalismus, der Frauen mit Krieg, Flucht und Lagern bedroht. Wir blicken hoffnungsvoll auf die feministische Revolution im Iran, die sich mutig der sexistischen Gewalt durch einen diktatorischen Staat entgegenstellt!

Vor Ort kämpfen wir für höhere Einkommen und somit für ökonomische Unabhängigkeit als Basis für ein Leben ohne Gewalt. Die Unterbezahlung in so vielen Jobs, die als „Frauenbereiche“ gebrandmarkt sind, die Teilzeitjobs, die viele machen, weil nur sie mit der uns auferlegten Erziehung der Kinder, der Pflege von Alten und Kranken vereinbar sind. All diese Umstände drängen uns in ökonomische Abhängigkeiten, lassen uns 10-mal überlegen, ob wir aus einer Gewaltbeziehung fliehen, oder ob die Angst vor Wohnungslosigkeit und Armut nicht doch stärker ist. Der Kampf gegen hohe Mieten, Preissteigerungen und die Abwälzung der Inflation auf die lohnabhängige Klasse ist für uns ein existenzieller Kampf.

Wir wenden uns gegen die systematische Gewalt der Fremdbestimmung über unsere Körper. Wir brauchen keinen Staat, der unser Selbstbestimmungsrecht ins Strafrecht verbannt, egal ob es um Kleidung, Selbstverteidigung oder einen Schwangerschaftsabbruch geht.

Wir wollen keinen Schritt zurück gehen, sondern 1000 nach vorne. Das bedeutet aber im Hier und Jetzt auch die Notwendigkeit, die politischen Auswüchse patriarchaler Gewalt zu bekämpfen. Egal ob in den USA mit einem Federstrich das Recht auf Abtreibung quasi vollständig ausgehebelt wird, im Iran Frauen für ihren Widerstand gegen das Kopftuch getötet werden oder hier in Deutschland queere Menschen auf ihren eigenen Demonstrationen mit Angriffen rechnen müssen: Wir sehen, was das Erstarken rechter Bewegungen für uns bedeutet, wir sehen, was es bedeutet, wenn rassistische, queerfeindliche, patriarchale, autoritäre, konservative und religiös-fundamentalistische Kräfte zusammenarbeiten und für uns zur realen Gefahr werden. Von Gesetzgebungen bis hin zu Gewalt auf der Straße gegen alle, die nicht in das enge Korsett der vorgegebenen Rollenbilder passen, durchdringt diese Ideologie alles, wenn wir sie gewinnen lassen. Deswegen gilt es, diese an allen Stellen zurückzudrängen. Unser Kampf gegen das Patriarchat ist universell.

Egal ob zuhause, auf der Straße, am Arbeitsplatz oderstaatlichen Institutionen: Gegen all diese Facetten patriarchaler Gewalt gehen wir am 25. November auf die Straße. Schließt euch an! Gegen die Abwälzung der Kriegs-und Krisenkosten auf unseren Rücken!