Unter dem Motto „Gemeinsam kämpfen gegen den Schulterschluss von ImpfgegnerInnen und FaschistInnen! Gemeinsam kämpfen gegen Preiserhöhungen und Krise!“ demonstrierten über 150 Antifaschistinnen und Antifaschisten vom Plärrer zur Wöhrder Wiese. Die AntifaschistInnen machten deutlich, dass NS-Verharmlosung und Geschichtsrevisionismus in Nürnberg nicht unwidersprochen bleibt. Zu der Abschlusskundgebung an der Wöhrder Wiese stieß noch eine Demonstration von Ver.di mit über 200 TeilnehmerInnen dazu.
An der Wöhrder Wiese zeigte sich schnell, dass sich die Einschätzungen zur Impfgegner-Kundgebung bestätigten: NS-Verharmlosung zeigte sich sowohl auf der Bühne als auch im Publikum, so wurde ein Teilnehmer in einem Häftlingsanzug und einem Schild „Willkommen im Faschismus“ gesichtet. Das macht klar, dass sich die TeilnehmerInnen sich mit den Opfern des Nationalsozialismus gleichstellen wollen. Distanzierungen des Veranstalterkreises vom „Aktionsgemeinschaft 75 Jahre Nürnberger Kodex“ und dem „Team Menschenrechte“ nach Rechts, erwiesen sich schnell als Lippenbekenntnisse: Ein Mitglied der eigentlich ausgeladenen Neonazi Pseudo-Gewerkschaft Zentrum wurde mit einer Weste seiner Organisation auf dem Weg zur Kundgebung gesichtet. Ebenso waren Mitglieder der AfD in Kleidung ihrer Partei zu sehen. Im Verlauf der Kundgebung kam es zudem zu einem Angriff auf einen antifaschistischen Journalisten.
Der wesentliche Erfolg der Antifaschistischen Mobilisierung der organisierten autonomie gemeinsam mit dem Antifaschistischen Aktionbündnis und Ver.di stellte sich schon vor der Demonstration ein. Alleine durch den Aufruf und die Mobilisierung verzichteten die PandemieleugnerInnen auf einen Marsch zum Nürnberger Gericht. Damit wurde verhindert, dass an diesem historischen Ort, der symbolhaft für die Befreiung vom Faschismus steht, NS-Verharmlosung betrieben wird.
Die ImpfgegnerInnen vom „Team Menschenrechte“ und vom „Aktionsgemeinschaft 75 Jahre Nürnberger Kodex“ haben spätestens heute ihre Maske fallen lassen. Mit der unerträglichen Gleichsetzung des Covid Impfprogramms mit Menschenversuchen in Konzentrationslagern sind sie anschlussfähig nach Rechts und machen gleichzeitig faschistische Inhalte salonfähig. Über das Impf- und Covid Thema hinaus verbreiten die lokalen Querdenker in ihrem Telegram Kanal inzwischen rechte Themen wie LGBTQ+ Feindlichkeit, Leugnung des Klimawandels und teilen rassistische Reden des ungarischen Präsidenten Orban.
Der heutige Tag zeigt das Demonstrationen alleine nicht reichen, es gilt sich im Alltag zu organisieren, Gegenmacht aufzubauen und den Kampf um die Köpfe und Herzen der Menschen unserer Klasse zu führen. PandemieleugnerInnen und FaschistInnen bieten mit ihrem Egoismus und Rassismus keinen Weg aus der Krise.
Preissteigerungen, Klimakrise und Verarmung sind die wesentlichen Probleme und ihnen kann nur gemeinsam und solidarisch im Klassenkampf begegnet werden.