Am Ostermontag gingen etwa 600 Menschen in Nürnberg gegen Krieg, Militarismus und Imperialismus auf die Straße. An dem Zug aus der Nürnberger Südstadt, vom Korpernikusplatz, beteiligten sich zahlreiche Linke und revolutionäre Gruppen und Organisationen. Das Bündnis Gemeinsam Kämpfen – Ihre Krise nicht auf unserem Rücken rief zu einem Antikapitalistischen Block am Kopernikusplatz auf. Über 200 Demonstranten aus verschiedenen Organisationen schlossen sich dem Block an. Der Lautstarke Antikapitalistische Block setzte ein entschlossenes Zeichen gegen Krieg, Militarismus und Imperialismus. Die nächste Gelegenheit gegen Krieg und Imperialismus auf die Straße zu gehen ist die revolutionäre 1.Mai Demo um 11:30 Uhr Bauerngasse Ecke Gostenhofer Hauptstr. in Gostenhof. Schließt euch uns an!
Im folgenden dokumentieren wir die Rede des Krisenbündnis auf dem Ostermarsch:
Es ist Krieg. Es ist Krieg, aber nicht erst seit dem 24. Februar 2022, als die russische Armee eine großangelegte Invasion der Ukraine begann. Der Krieg war niemals weg. Doch seit der Konflikt zwischen der Nato und Russland um die Ukraine zu einem offen geführten Angriffskrieg eskaliert ist, sollte klar sein, dass sich die Widersprüche zwischen den imperialistischen Mächten derartig verschärft haben, wie schon lange nicht mehr.
Auch die Herrschenden hierzulande fordern, dass Deutschland in den kommenden Auseinandersetzungen um die Welt nicht zurückstehen darf. Deutlichstes Zeichen dafür: Ein verdreifachter Militärhaushalt! Aber auch zunehmende Kriegshetze und Propaganda, die uns die unvermeidlichkeit von Rüstung einbleuen soll. Die Militarisierung nimmt an Fahrt auf.
Die Ursache für den Kampf zwischen den Nationen und für Kriege liegt im Wirtschaftssystem, das sich weltweit durchgesetzt hat. In einer endlichen Welt/Im Kapitalismus streben konkurrierende Kapitalien/Konzerne und die mit ihnen verbundenen Staaten an, möglichst stark zu wachsen. Da die Welt endlich ist, ist sie irgendwann aufgeteilt. Staaten und Staatenbünde nennen Teile der Welt ihr Eigentum. Aber obwohl alles aufgeteilt ist, wollen sie alle wachsen, immer größere Profite aus der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen ziehen. Da kommt es natürlich zu Widersprüchen. Spitzen sich diese zu, kommt es zu Kriegen.
Zusätzlich befeuern Krisen wie die Pandemie und der menschengemachte Klimawandel die Widersrüche zwischen den großen Machtblöcken dieser Welt.
Es ist daher unvermeidlich, dass es im Kapitalismus zu Kriegen kommt. Aber so wie der Kapitalismus nicht unsere Wahl ist, ist das auch nicht unser Krieg. Darum haben wir auch nicht vor uns mit einem der kriegführenden Staaten zu solidarisieren. Keine Seite vertritt unsere Interessen, die Interessen der lohnabhängigen Klasse. Auch in der Ukraine, in Russland und überall sind die Lohnabhängigen und kleinen Selbstständigen die Hauptleidtragenden der Kriege. Auch die Sanktionen die im imperialistischen Kampf um Einfluss, Rohstoffe, Arbeitskräfte und Absatzmärkte verhängt werden, treffen nur die Bevölkerung, aber nicht die Herrschenden in Kiev, in Washington, Moskau oder Berlin.
Verschleiert wird diese simple Wahrheit durch Ideologie, Propaganda und heuchlerische Moral. Jeder Angriffkrieg wurde bisher moralisch gerechtfertigt. Auch das ist nichts neues und schon gar nicht für die NATO-Staaten.
Und gerade in Deutschland, das unvorstellbares Leid über die Welt gebracht hat, regt sich leider mal wieder wachsende Begeisterung, sich für imperialistische Abenteuer des deutschen Kapitals und seiner Rot-Grün-Gelben Regierung einspannen zu lassen. Während andere Kriege kaum störten, entdecken viele Menschen nun am Beispiel der Ukraine, dass Krieg grausam, menschenverachtend und nicht zu ertragen ist. Doch das ist in jedem Krieg so. Und wer das beenden möchte, sollte sich nicht an die Seite der eigenen Regierung stellen, wenn diese aufrüsten will – sondern gegen sie.
Ein Ende dieses Wahnsinns kann nur eine andere Wirtschaftsweise erreichen. Natürlich hilft es nichts, wenn das nur einige wenige Menschen so sehen, das Schlachten würde einfach weiter gehen.
Ohnmächtig und vereinzelt sind wir der Propaganda unserer Herrschenden und ihren anderen imperialistischen Gegenparts fast schutzlos ausgeliefert.
Außer, ja außer wir schließen uns zusammen und setzen unsere eigenen Interessen, die Interessen aller Menschen, auf die Tagesordnung.
Und unsere Interessen kommen ja nicht nur im Krieg zu kurz. Nein, permanent wird uns erzählt, dass für unsere Bedürfnisse nun leider kein Geld da ist. Ständig geht es nur um die Interessen von Konzernen und Unternehmen, was offensichtlich wird, wenn man sieht, wie stark die Vermögen der Reichsten sich vermehren, trotz, ja wegen der Krise, die die Mehrheit immer ärmer macht.
Doch wir sind nicht ohne Wahl.
Es liegt an uns, die Krise als Chance zu nutzen, soziale Bewegungen weiter zu entwickeln und Forderungen durchzusetzen
Dabei liegt es auch an uns, solidarische Alternativen zum kapitalistischen Wirtschaften und die Notwendigkeit eines radikalen Wandels zu propagieren
Dieser radikale Wandel muss von der gesellschaftlichen Basis, also von unten, ausgehen
Damit wir uns weltweit mit anderen vernetzen können, brauchen wir eine Losung, die überall auf der Welt gleich anwendbar ist. Sie lautet „Der Hauptfeind steht im eigenen Land“. Das bedeutet für uns, wir kämpfen hier für unsere Interessen, gegen die Profitinteressen des Kapitals und gegen jede Regierung, die hilft, diese Kapitalinteressen durchzusetzen.
Schluss mit imperialistischen Kriegen und allen Kriegen! Bundeswehr und NATO auflösen.
Schluss mit der Spaltung der Menscheit in arm und reich und anderen menschengemachten Unterdrückungsmechanismen!
Für eine soziale Wirtschaft jenseits von Kapitalismus, Lohnarbeit und Warenproduktion!
Schließt Euch zusammen, macht mit bei unserem Bündnis!
Keine Krisenlösung auf unserem Rücken. Wir machen das nicht mehr mit.