18. April 2022 | 14:00Uhr | Kopernikusplatz | Antikapitalistischer Block auf dem Ostermarsch
Erschüttert sitzen wir vor den Nachrichten über den Krieg in der Ukraine. Wir könnten schreien, es ist Wahnsinn, was da geschieht. Niemand will diesen Krieg. Nicht die Bevölkerung der Ukraine, und auch nicht die Bevölkerung Russlands. Niemand will ihre Kriege. Die Kriege der Herrschenden will niemand, außer den Herrschenden selbst. Das sind Kriege um Einflussnahme, Macht und Wirtschaftsräume. Die russische Armee marschiert in der Ukraine ein, Europa und die USA eskalieren die Situation weiter. Leidtragend sind die Menschen in der Ukraine: Die Menschen, die fliehen, und die Menschen, die bleiben müssen. Die Karten in der Geopolitik werden neu gemischt. Aber wir sitzen mit den Spielern nicht an einem Tisch. Wir, das ist die Bevölkerung der verschiedenen Länder, wir, das ist die arbeitende Klasse der verschiedenen Staaten. Als erstes geht im Krieg die Wahrheit verloren. Aber eine Wahrheit bleibt, und an die erinnern wir uns: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“
Die reichsten Menschen der Welt haben während der Corona-Pandemie ihre Vermögen verdoppelt. Wir nicht.
Die Nutznießer von Krisen und Kriegen sind nicht die EinwohnerInnen der Krieg führenden Staaten, niemals die arbeitende Klasse und auf keinen Fall die Zivilbevölkerung der verschiedenen Länder. Egal ob in der Ukraine oder in Syrien, von diesen Kriegen profitieren einzig die Mächtigen: Die großen Konzerne und die Staaten, die sich gewaltsam den Zugang zu Märkten und Ressourcen sichern. Enteignet Oligarchen auf der ganzen Welt! Nehmt den Mächtigen die Macht. Wieder und wieder haben sie bewiesen, keinen Funken unseres Vertrauens Wert zu sein. Unser Vertrauen haben sie verspielt. Sie haben es verzockt auf den Aktienmärkten, auf denen mit unserer Lebensgrundlage gehandelt wird. Auf den Märkten, auf denen jetzt Wetten auf den Getreidepreis laufen, auf denen jetzt auf Öl und Gas spekuliert wird. Die immer Gleichen verdienen weiter, die Rechnung aber zahlen wir. Wir verbünden uns unter dem alten Motto: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“
Es gibt keinen gerechten Krieg, der von imperialistischen Staaten geführt wird. Es gibt auch keinen gerechten Frieden, der in kapitalistischen Staaten gelebt wird. Um Menschen auszubeuten braucht es Gewalt. Und dieses System basiert auf Gewalt. Wir alle haben mit der Corona-Pandemie zu kämpfen, für uns alle macht die Klimakatastrophe das Leben immer schwieriger. Das Klima eskaliert, und in Deutschland wird jetzt weiter aufgerüstet. Die 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr sind blanker Hohn für alle, die an Frieden und Abrüstung geglaubt haben. Während die Ausbeutungsverhältnisse mit immer krasseren Repressionsmaßnahmen gesichert werden, während die Menschen genug Sorgen und Nöte haben, lassen die Weltmächte einen Krieg losbrechen. Die Folgen dieses Krieges sind unberechenbar, doch eines ist klar: Er wird auf unseren Rücken ausgetragen! Darum sagen wir es laut: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“
Im Osten und im Westen: Wir glauben ihren Lügen nicht mehr! Wir hören auf zu kooperieren, denn warum sollten wir auch. Wir müssen uns nicht zwischen Arschlöchern entscheiden. Ein zynisches und korruptes, neoliberales Regime in Europa, oder ein korruptes und brutales System aus Oligarchen in Rußland. Da fällt die Wahl leicht: Von beiden Keines!
Darum organisieren wir uns bei Arbeitskämpfen, darum sind wir solidarisch mit Geflüchteten! Wir lassen uns nicht mehr spalten! Für uns gibt es nur eine Grenze, und die verläuft zwischen oben und unten! Wir fangen an internationale Solidarität zu leben! Das heißt gegen Kriegstreiber und Krisengewinner aktiv zu werden, egal wo! Wichtig ist nur Wann: Jetzt! Es sind nicht unsere Kriege, die da geführt werden! Wir haben andere Kämpfe zu kämpfen!
Deswegen kommt am 18. April zum antikapitalistischen Block beim Ostermarsch in Nürnberg! Da schreien wir es laut heraus: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“