Am letzten Samstag haben die organisierte autonomie und der Stadtteilclub reclaim Gostenhof zu einer Kundgebung am seit über zwei Jahren verschlossenen Bolzplatz aufgerufen. Trotz der massiven Hitze war am Kundgebungsort ein reges Treiben: die einen versuchten ihr Glück an der Towand, andere verschafften sich Abkühlung mit Wasserbomben und Wassereis. AnwohnerInnen und PassantInnen wurden informiert und die Kundgebung stieß hierbei auf sehr positive Resonanz. Inhaltlich wurde das skandalöse Vorgehen der Stadt Nürnberg kritisiert, den viel genutzten Platz ohne sichere Finanzierung einfach den Garaus zu machen und nun seit über zwei Jahren mit leeren Versprechungen zu glänzen – selbst diese wären ohne den Druck niemals zustande gekommen. Aber der Bogen wurde weiter gespannt: Kinder und Jugendliche aus ArbeiterInnenvierteln haben generell weniger Platz, ihre Interessen sind im Kapitalismus nicht von Belang, daher müsse man sich zusammen schließen und für die eigenen Interessen kämpfen – egal ob es um Wohnraum oder öffentliche Plätze. Zudem wurden Bezüge zur EM hergestellt,
bei der es um eine Menge Kohle geht und die Beteiligten sowie die bürgerliche Politik drum herum alles tut, um dem Geld der SponsorInnen den roten Teppich zu bereiten – AmateurkickerInnen aus unserem Viertel hingegen bringen kein Geld, kein Prestige und keine InvestorInnen – daher kümmert es auch nicht wenn ihre Plätze dich bleiben. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Was am Samstag von den AkteurInnen erfolgreich demonstriert wurde: wenn ihr unsere Plätze dicht macht, nehmen wir uns die Straße!