Im Rahmen der Aktionen zum 8. März 2021 in Nürnberg fand am 7.3.2021 die alljährige Demonstration zum internationalen Frauenkampftag statt. Es beteiligten sich bis zu 1500 Menschen an dem Demozug, der vom Plärrer über die Innenstadt bis zum Annapark in der Südstadt zog. Schon die Tage zuvor gab es verschiedenste feministische Veranstaltungen. Aus Gostenhof formierte sich eine kleine Demo zum Auftakt.
Schon am 1.März startete die Aktionswoche des „8. Märzbündnis Nürnberg“ und des „Flinta*-Komitees für einen feministischen Streik“ mit diversen Aktionen und Veranstaltungen. Unter anderem organisierte die Antifa-Aktionskneipe der organisierten autonomie (oa) einen Onlineworkshop mit reger Beteiligung. Im Stadtteil Gostenhof wurden in verschiedenen solidarischen Geschäften Fahnen verkauft, die viele Fenster im Viertel schmückten. Die organisierte autonomie bewarb den 8. März mit einem eigenen Stadtteilflyer unter dem Stichwort „Das Ende der Bescheidenheit. Gostenhof zeigt Flagge – heraus zum internationalen Frauenkampftag!“. Plakate im Viertel riefen zu einem Treffpunkt am Jamnitzerplatz auf.
Dort versammelten sich am Mittag des 7.3. über ein dutzend Leute, um unangemeldet durch den Stadtteil zu ziehen und mit Parolen wie „Raus zum 8.März – Raus zum Streik!“ für die Demo zu mobilisieren. Der kleine aber lautstarke Mob erreichte pünktlich den Auftaktplatz der 8.März Demo, an dem das Flinta*-Komitee einen feministischen Sitzstreik abhielt.
Darauf hin begann die Auftaktkundgebung des 8. März Bündnis Nürnberg zur 8. März Demonstration unter dem Motto: „Die Krise steckt im System – zusammen gegen Patriarchat & Kapitalismus.“. Neben vielen entschlossenen Reden hielt auch die organisierte autonomie (oa) einen kämpferischen Beitrag in dem sie unter anderem ein Viertel fordert, „… in dem Frauen sich zu jeder Zeit an jedem Ort sicher bewegen können. Einfach weil sie wissen, dass Menschen eingreifen, wenn Männer übergriffig werden“. Darüber hinaus wurde ein Bild der Zukunft skizziert: „Schluss mit diesem System kapitalistischer Vereinzelung! Ja, wir haben eine Gebärmutter und können vielleicht Kinder bekommen, dass ist aber auch schon alles. Aufziehen können wir sie in einem Kollektiv. Stellt euch Häuser vor, die nicht der kapitalistischen Verwertung unterworfen sind“.
Langgezogen schlängelte sich die Demo am Hauptbahnhof vorbei. Zwischen der Redaktion der Nürnberger Nachrichten und dem örtlichen AfD-Büro wurde die Zwischenkundgebung abgehalten. Hier wurde darauf verwiesen, dass die Lokalzeitung die letzten Jahre, immer wieder mit Nichtberichterstattung über die feministische Demo zum 8. März glänzte. Offen bleibt zur Erstellung dieses Artikels auch dieses Jahr, ob sie es wieder schaffen, eine der größten kontinuierlich stattfindenden Demos zu verschweigen. Schon im Vorfeld stattete deshalb eine Delegation von AktivistInnen der Zeitung einen Besuch ab.
Neben Beiträgen, warum zum Beispiel Klimaschutz auch immer feministisch sein muss, wurde am Platz natürlich auch der Antifeminismus der AfD thematisiert. Schließlich bewegte sich die Demonstration in Richtung Südstadt und endete am Annapark mit einer Abschlusskundgebung.
Am 8. März selber wird noch ein Action-Walk stattfinden, um die Aktionen rund um den 8. März abzurunden. Und wie in der Rede der organisierten autonomie (oa) gefordert, muss natürlich auch über den internationalen Frauenkampftag hinaus gekämpft werden. Nur ein radikaler Wandel kann Frauen endgültig befreien: „Die radikale Vergesellschaftung, sowohl der Produktion, als auch der Care-Arbeit – organisiert von unten – ist das einzige, was uns als Frauen radikal befreien kann. Befreien von Ausbeutung, Doppelbelastung und Unterdrückung. Also, worauf warten wir? Soziale Revolution machen!“