Mediale Hetze gegen Jamnitzer Platz-NutzerInnen gipfelt in rechten Vernichtungsphantasien

Mediale Hetze gegen Jamnitzer Platz-NutzerInnen gipfelt in rechten Vernichtungsphantasien

Wieder mal Ärger um den Jamnitzerplatz“, „Linksextremisten sorgen für Ärger am Jamnitzerplatz“, „Anwohner sind genervt“, „Polizeibeamte am Jamnitzerplatz bedroht“, „der Jamnitzer darf nicht zu einer No-Go Area werden“. Solche und ähnliche Sätze ließen sich in den letzten Wochen, Monaten und Jahren immer wieder auf der Website der Nürnberger Nachrichten lesen. Fast allen dieser Artikel war eines gemeinsam: es wurde ein gefährlicher Ort herbei phantasiert, ein Gefahrenszenario aufgebaut, um tägliche Bulleneinsätze und absurdeste Bußgelder oder Verurteilungen rechtfertigen zu können. Gerichtet haben sich die Artikel vor allem gegen die links-alternative Gegenkultur in Gostenhof, sowie gegen jene Leute, für die in dem Nürnberg eines Marcus König kein Platz sein soll: laute Kinder, arme Menschen, TrinkerInnen, Jugendliche und MigrantInnen. Also eigentlich alle, die den öffentlichen Raum für das nutzen wozu er da ist – Zusammenkommen und gemeinsam leben. Das nicht Wenige von ihnen selbst AnwohnerInnen des Platzes sind, wird in der politischen und medialen Hetze der rechten PropagandistInnen von CSU, SPD und Nürnberger Nachrichten geflissentlich verschwiegen. In reißerischer Springer Manier

wurde hingegen über das Leid von rund drei WohnungseigentümerInnen berichtet (allesamt BesserverdienerInnen aus den neugebauten anliegenden Luxuswohnungen). Jene fühlen sich durch das öffentliche Leben augenscheinlich dermaßen getriggert, dass allabendlich die Polizei, namentlich das USK, herbei gerufen wird, welches sich auf ihren Zuruf bereitwillig als Vollstrecker ihrer Privatinteressen entblödet und am Platz regelmäßig Menschen belästigt, bedrängt und manchmal sogar angreift. Im Windschatten solcher Einsätze und unter dem Schutz der eingesetzten BeamtInnen taucht auch mal die AfD auf, um in Flyern gegen die Menschen auf dem Platz zu hetzen – wobei sich ihr Ton längst nicht mehr von dem der NN unterscheidet. Sobald es dabei auch nur zu geringsten „Widerstandshandlungen“ (wie z.B. Rufen) kommt, kann man sich schon auf die nächste Hetztirade auf Nordbayern.de freuen. Mittlerweile beginnt die Hetze ihre wohlbekannten Früchte zu tragen. Irgendein Faschist, der vermutlich ähnlich unzurechnungsfähig ist wie Helmut Roewer (der ehemalige VS-Chef Thüringens, der bis heute die Existenz des NSU als Nazi-Terrorzelle leugnet), hat einen Drohbrief an den Linkspartei Stadtrat Titus Schüller verfasst, in welchem es darum geht, dessen Bürofassade zu bemalen und – weitaus drastischer – den Jamnitzer in eine Gaskammer zu verwandeln. Das Drohschreiben ist also nicht nur ein Angriff gegen Schüller und die Linkspartei, sondern in erster Linie auf uns alle, die den Jamnitzerplatz nutzen. Dass solche Drohschreiben ernst zu nehmen sind, zeigt bspw. die jüngste rechte Anschlagsserie in Berlin Neukölln. Dass die Cops und die Stadt hierbei nicht auf unserer Seite stehen, konnte ein jeder und eine jede die letzten Jahre täglich am Platz beobachten. Denn die Lage am Jamnitzer hat sich weiter zugespitzt: auf der einen Seite stehen jene, für die das öffentliche Leben am Jamnitzer ein Dorn im Auge ist und welche durch das dort stattfindende Leben ihre Investitionsinteressen bedroht sehen. Auf der anderen Seite stehen wir, die Kinder, die Jugendlichen und die Erwachsenen, die den Platz nutzen, um der Enge der heimischen vier Wände zu entfliehen, um nach einen langen Tag ausspannen zu können oder Tischtennis zu spielen. Wir werden also auf uns gestellt sein, sollten irgendwelche FaschistInnen oder Bullen wiedermal versuchen uns von unserem Platz zu vertreiben. Passen wir also aufeinander auf, bleiben wir achtsam, wenn irgendwelche faschistischen Schweine sich in unserem Viertel blicken lassen und am wichtigsten: halten wir weiter zusammen!

An die sogenannten JournalistInnen, die in der letzten Zeit immer wieder Öl ins Feuer gegossen haben:

Ja, der Jamnitzer Platz ist laut; er ist laut gegen die Verdrängung aus unserem eigenen Viertel, in welchem viele von uns aufgewachsen sind und uns die Mieten kaum noch leisten können und er ist laut gegen Diskriminierung auf Grund von Merkmalen, die Menschen nicht ablegen können – wie ihre Hautfarbe, ihre soziale Herkunft oder ihr wahrgenommenes Geschlecht .

Ja, der Jamnitzer ist gefährlich; er ist gefährlich für Bullen, die uns allein aus dem Grund schikanieren weil wir nicht in das von der Stadt Nürnberg und irgendwelchen InvestorInnen gezeichnete Bild einer sterilen Großstadt passen und er ist gefährlich für all jene, die sich in unser Viertel einkaufen und aus ihm ihren eigenen urbanen Schrebergarten machen wollen.

Für alle anderen Menschen stellt der Platz keine Gefahr dar. Im Gegenteil wir passen aufeinander auf und helfen uns gegenseitig bei unseren Problemen, wie es in Gostenhof eigentlich schon immer üblich war.

Wir lassen uns nicht einschüchtern und wir lassen nicht auf uns einschlagen, seien es irgendwelchen sogenannten JournalistInnen, FaschistInnen, InvestorInnen oder Bullen. Wir werden weiter für eine solidarische Stadt für unten kämpfen. Gostenhof bleibt widerständig – rebellisch – solidarisch!

Liebe NN, liebe Stadtspitze und Bullen sollte es als Folge eurer Hetze zu faschistischen Angriffen auf die BewohnerInnen Gostenhofs kommen, steht eure MittäterInnenschaft außer Frage. Denn ihr seid das Streichholz am Benzin, das Schwarzpulver in der Patrone, ihr seid die WegbereiterInnen einer gesellschaftlichen Stimmung, in der sich die FaschistInnen im Aufwind wägen.

 

drucken | 3. März 2021 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Freitag, 08.12.2023

Vortrag Free Palestine! Freitag, 8.12.23, 20 Uhr

Stadtteilladen Schwarze Katze Untere Seitenstr. 1, Nürnberg Freitag, 8.12.23, geöffnet ab 19:30 Uhr Veranstaltungsbeginn 20 Uhr Unsere Referentin hat das letzte Jahr mit ihrer Tochter bei der palästinensischen Seite ihrer Familie in dem Dorf Bilin, einige Kilometer westlich von Ramallah in der besetzten Westbank gelebt. Sie war unter anderem als Begleiterin für Bildungsreisen und Journalistin für die junge Welt und Occupied News tätig. Sie hat in Bethlehem, Tübingen und Birzeit Internationale Literaturen und Nahoststudien studiert und unter anderem am Freedom Theatre Jenin gearbeitet. Organisiert ist sie in der Kommunistischen Organisation (kommunistische.org). Der Vortrag analysiert die Situation in Israel/Palästina als einen fortgesetzten imperialistischen Siedlerkolonialismus. Im Unterschied zum reinen Arbeiterkolonialismus steht dabei nicht die Ausbeutung, sondern die Eliminierung, also Vertreibung oder Vernichtung, der indigenen Bevölkerung im Zentrum. Der Vortrag versucht zu zeigen, dass marxistische Werkzeuge uns auch hier helfen können, die Situation zu analysieren und vor allem die geeigneten Mittel zu finden, um die seit Jahrzehnten andauernde Gewalt und Entrechtung zu beenden.  

 

Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!