Der Stadtteilclub Reclaim Gostenhof ruft zur Demo am 12.12. auf! Kultur braucht Freiräume – P31 erhalten!

Der Stadtteilclub Reclaim Gostenhof ruft zur Demo am 12.12. auf! Kultur braucht Freiräume – P31 erhalten!

Dem selbstverwalteten Jugend-und Kulturzentrum P31 in der Südstadt droht das Aus + GostenhoferInnen solidarisieren sich und rufen zur Demo auf + Spekulation mit Wohnraum und den Räumen unkommerzieller Kultur muss beendet werden!

Die Pandemie bestimmt die Schlagzeilen erneut. Jedoch steht die Welt jenseits von Corona nicht still. Und erst recht nicht das Geschäft mit Wohnraum und Bauflächen. Das boomt unbeeindruckt von der Pandemie weiter und das Immobilienkapital profitiert sogar von der Wirtschaftskrise, die sich bereits vor Corona anbahnte. Nach wie vor – und vielleicht sogar jetzt erst recht – suchen InvestorInnen und SpekulantInnen das Heil in der sicheren Anlage Betongold. Dass Wohnraum Ware ist, ist für uns als Menschen, die darauf angewiesen sind, ein Dach über dem Kopf zu haben, schlicht eine Katastrophe. Doch auch für all diejenigen, die Räume anders nutzen wollen als mit der x-ten Starbucks-Filiale oder einem anderen Konsumtempel, werden die Zeiten immer härter. Das selbstverwaltete Jugend-und Kulturzentrum P31 in der Nürnberger Südstadt ist ein Beispiel aus unserer eigenen Stadt dafür. Wir müssen nicht in die Ferne schweifen, nach Berlin schauen

und feststellen, wie ein selbstverwaltetes Projekt nach dem anderen an die Immobilienhaie fällt – jedem Widerstand und Widerspruch der StadtbewohnerInnen zum Trotz – denn basisdemokratisch laufen solche Prozesse nirgendwo ab. Das Kapital steuert die Stadtplanung selbst wenn dem Berliner Senat durch den massiven Druck der Straße immer mal wieder ein Erfolg abgerungen wird. In Nürnberg sind es vor allem die öffentlichen Plätze – allen voran der Jamnitzer Platz, über dessen Gestaltung und Nutzung massive Debatten entfacht wurden und die NutzerInnen unermüdlich ihre Interessen vertreten. Oder die allgemeinen Kämpfe um Verdrängung und Aufwertung in Gostenhof, bei der die Stadt immer wieder zu Reaktionen gezwungen ist. Das Verscherbeln des Geländes des P31 im Nürnberger Süden hätte das Potential für einen weiteren Kristallisationspunkt in Nürnberg.
Zum Projekt an sich gehören momentan Wohnungen, ein Seminarraum sowie ein offener Bereich für Austausch, Zusammenkommen und Veranstaltungen. Im Untergeschoss findet sich eine Werkstatt sowie Platz für Bandproben und Auftritte. Das Gelände wurde bereits verkauft und der neue Eigentümer will es nun für einen viel höheren Preis gleich mal weiter verkaufen. Schicke Eigentumswohnungen sind der Plan und natürlich passt ein selbstverwaltetes Zentrum nicht in die Verwertungspläne der SpekulantInnen. Im Gegenteil: das Zentrum soll platt gemacht werden. Es soll Platz machen für Investitionsräume – vielleicht auch einfach nur für Parkplätze. Parkplatz gegen Stellplatzmiete oder Kultur für alle? Im Kapitalismus entscheidet die Marktmacht einer kleinen Minderheit und nicht die Interessen der Mehrheit der Menschen, die von Essen gegen Spende, Konzerte auf Spendenbasis sowie kostenlosen Veranstaltungen und Räume, in denen man sich treffen kann, food sharing und einen Umsonstladen wesentlich mehr hätten als von schicken Eigentumswohnungen, die sich die meisten niemals werden leisten können. Als im März dieses Jahres der erste Lockdown verkündet wurde, griff nicht etwa der Staat in Form der Kommune hilfsbedürftigen BürgerInnen unter die Arme, nein diese Hilfe wurde von Projekt P31, dem Stadtteilladen Schwarze Katze und dem Kinder und Jugendtreff Amikaro und einer Vielzahl engagierter NachbarInnen initiiert und koordiniert. Wenn solche Orte ans Kapital fallen, wird es immer schwieriger, zusammen zu kommen, solche Initiativen zu entwickeln und auch Widerstand zu leisten. Wo werden sich die MieterInnen treffen, wenn sie sich gegen Kündigungen, Ausverkauf und Mietsteigerungen zunehmend organisieren? Im Wohnzimmer von Frau Müller oder Herr Can? Wir brauchen selbstverwaltete Strukturen, die mutig sind und die sich entgegen der ökonomischen und politischen Macht auf die Seite der MieterInnen, der Lohnabhängigen, der Wütenden und Aktiven stellen, die nicht einknicken, sich nicht einschüchtern lassen, die experimentieren und in denen man über gesellschaftliche Perspektiven nächtelang streiten und diskutieren kann, in denen man leben und leben lassen lernen kann und in dem man sich einfach auch mal nach der Arbeit bei einem Bier oder einer Limo auskotzen kann ohne gleich horrende Preise dafür bezahlen zu müssen.
Das P31 muss bleiben! In die Stadt und ihre Gremien haben wir dabei kein Vertrauen.
Wir als BewohnerInnen Gostenhofs wissen, dass die Stadt die Gentrifizierung unseres Stadtteils gezielt vorantreibt. Wir wissen, dass sie Millionen für sogenannte Leuchtturmprojekte wie den Frankenschnellweg und die Gentrifizierung der Gostenhofer Haupstraße ausgeben werden. Während der einst von zahllosen GostenhoferInnen genutzte Fußballplatz in der Austraße seit über einem Jahr geschlossen ist und seine NutzerInnen vergeblich auf die von der Stadt versprochene Reparatur warten. Wir wissen, dass die Stadt jene HausbesitzerInnen und Immobilienhaie unterstützt, die uns verdrängen und vertreiben und durch eine zahlungskräftigere Klientel ersetzen wollen. Und wir wissen deshalb auch, dass wir von der Stadt nur etwas bekommen wenn wir sie unter Druck setzen. Dies gilt auch für das P31.
Die Stadtplanung wird auch hier in Nürnberg nach Immobilienkapital-Interessen ausgerichtet und nachdem Nürnberg nicht Kulturhauptstadt wird, werden sie das P31 auch nicht als Feigenblatt für ihr Engagement für Subkulturen benötigen. Wenn wir das P31 behalten wollen, müssen wir alle zusammen stehen. Wir müssen Druck aufbauen, wir müssen auf die Straße, wir müssen Widerstand organisieren und Protest sichtbar machen
Kommt daher alle zur Demo am 12.12. um 14 Uhr am Aufseßplatz. Treffpunkt in Gostenhof um gemeinsam zur Demo zu gehen: 13:00 Uhr Jamnitzer.
Von Gostenhof bis in den Süden: Viertelsolidarität muss praktisch werden!
Die Demo wird auch durch Gostenhof gehen und einen Zwischenstopp am Jamnitzer Platz einlegen. Das ist unsere Möglichkeit, uns als Stadtteil solidarisch zu zeigen. Hängen wir Transparente aus dem Fenster, gehen wir zusammen auf die Demo und zeigen wir, dass unsere Widerständigkeit und Solidarität nicht an den Viertel-Grenzen aufhört.

drucken | 28. November 2020 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!