Kundgebung: Samstag, 18. Juli 2020 14.15 Uhr, Klinikum Nord Nürnberg, Haupteingang
Anschließend: 17:00 Uhr, Veit-Stoß-Park
Auch wir sagen: „Wir zahlen nicht für ihre Krise“ – die Initiative solidarischer ArbeiterInnen und die Initiative Gesundheit statt Profit fordern Abschaffung eines profitorientierten Gesundheitssystems – Klinikum Nord übt Druck auf kritische Beschäftigte aus
In den letzten Monaten wurden in den Kliniken Betten freigehalten und Personal verschoben, um sich in der Coronakrise gut aufzustellen. Jetzt kehren die Kliniken wieder in den Regelbetrieb zurück und der Applaus ist verhallt. Zurück bleiben die prekär Beschäftigten, welche im Krankenhaus am Limit arbeiten.
Durch den Druck des ökonomischen Kalküls der Fallpauschalen und der damit unterfinanzierten Gesundheitsversorgung sind weiterhin die PatientInnen und Beschäftigten die Leidtragenden dieser Ökonomisierung. Jetzt werden die Kapazitäten wieder bis auf das letzte Bett ausgelastet, um Erlöse für die Kliniken zu erzielen. Die Fehlfinanzierung durch die Fallpauschalen bedeutet die Unterversorgung vieler PatientInnen. Personalmangel, steigende Arbeitshetze und der massive Ausbau von Kontrollmechanismen führen dazu, dass immer mehr Beschäftigte und PatientInnen viel Kritik am bestehendem Gesundheitssystem haben. Wir brauchen keinen Profit mit der Gesundheit, sondern eine bedarfsgerechte Versorgung der Menschen im Sinne der Daseinsvorsorge.
Wir haben die Öffentlichkeit als Protest gewählt und in den letzten Wochen Kundgebungen, auch vor dem Klinikum Nord abgehalten, um unsere Kritik am Gesundheitswesen vorzutragen. Die Kritik blieb auch in der Chefetage des Klinikums nicht unbemerkt. Es gab in einigen Abteilungen, besonders der psychiatrischen Klinik, in welcher Beschäftigte als „kritisch“ gelten, sogar einen Brief an die Mitarbeiter, um diese auf ihre „Dienst- und Treuepflichten“ gegenüber dem Klinikum hinzuweisen. Zudem wurden die Beschäftigten dazu aufgerufen, kritische KollegInnen auf ihre „Grenzüberschreitungen“ hinzuweisen!
Das Recht auf freie Meinungsäußerung muss auch für die Beschäftigten des Klinikums gelten. Eine Spaltung der Belegschaft durch das vom Arbeitgeber geforderte Denunziantentum lehnen wir entschieden ab! Denn die „Dienstpflicht“ einer Pflegekraft ist es, die PatientInnen gut und ausreichend zu versorgen und patientengefährdende Situationen sowie Komplikationen zu vermeiden. Die „Dienstpflicht“ ist es ebenso, auf Missstände hinzuweisen sowie eine Debatte um ein künftiges Gesundheitssystem anzustoßen, weil das bisherige an seine Grenzen stößt und keine kostendeckende, menschliche Versorgung bietet.Lasst euch nicht spalten.
Dass wir nach der Coronakrise nicht wieder in die Unsichtbarkeit abrutschen, hängt von uns Beschäftigten selbst ab. Organisieren und vernetzen wir uns. GesundheitsarbeiterInnen beteiligt euch auch an den kommenden Aktionen zur Tarifrunde ÖD. Nutzen wir die Chance, einen Wendepunkt für ein menschliches Gesundheitssystem zu schaffen.
Für eine Umgestaltung des Gesundheitswesens von unten!
Fordere mit uns:
- Weg mit den Fallpauschalen!
- Schluss mit den Zwangsversetzungen!
- Gute Bezahlung und mehr Personal!
- Gesundheit kostenlos für Alle!
- Krankenhauskonzerne enteignen!
ISA – Initiative solidarischer ArbeiterInnen
Initiative Gesundheit statt Profit
Weitere Informationen zu unseren Aktionen.