Wegen der aktuellen Entwicklung rund um den Coronavirus erst mal verschoben. Neue Termine werden bekanntgegeben, sobald sie feststehen.
Der 18. März wurde 1923 von der Roten Hilfe zum Internationalen Tag für politische Gefangene ausgerufen, um der blutigen Niederschlagung der Pariser Kommune zu gedenken und um international auf das Schicksal politischer Gefangener aufmerksam zu machen. Schon in der Weimarer Republik waren linke und emanzipatorische Kämpfe massiver Repression ausgesetzt, wie sich am Beispiel der Roten Hilfe zeigt. Die Struktur der Roten Hilfe Deutschland wurde bis 1936 vollständig von den Faschisten zerschlagen und Zehntausende ihrer Mitglieder eingesperrt und ermordet. Erst in den 1970ern Jahren konnte sich die Rote Hilfe neu formieren und den Kampf wieder aufnehmen.
Damals wie heute werden überall auf der Welt Menschen, die sich für emanzipatorische Ideen einsetzen, kriminalisiert und eingesperrt. Dies ist Teil einer sich weltweit formierenden Offensive rückschrittlicher Kräfte, die sich gegen jede*n von uns richten.
Das zeigt sich in der Türkei, wo jegliche Opposition mit Haft zu unterbinden versucht wird.
Oder in Weißrussland, wo Anarchist*innen mit fingierten Beweisen für Jahre weg gesperrt und gefoltert werden.
Natürlich bleibt es nicht nur bei den politischen Gefangenen, auch Armut und Flucht und politisches Engagement werden immer weiter kriminalisiert.
Armut: 2017 saßen am Stichtag 4700 Menschen in Deutschland eine so genannte Ersatzfreiheitsstrafe ab. Also Freiheitsentzug aufgrund von Armut.
Flucht: tausende Menschen sitzen in Deutschland zur Zeit in Abschiebehaft. Menschen, denen nichts anderes vorzuwerfen ist, als z.B. vor Hunger, Krieg oder Repression geflohen zu sein.
Poltisches Engagement: Die „Gefährderhaft“ legitimiert, dass jede*r nur durch den bloßen Verdacht, eine Straftat begehen zu wollen, in den Knast kommen kann. So wurden diesen Sommer drei unserer Genossen in Frankreich auf dem Weg in den Urlaub festgenommen, weil sie vielleicht vorgehabt haben könnten eine Straftat zu begehen.
Und gerade wegen all dieser Repression ist es wichtig, weiter zu kämpfen!
Schon vor 150 Jahren wurde in der Pariser Kommune Widerstand gegen ein menschenverachtendes und lebensfeindliches System geleistet. In dieser Tradition widmen auch wir dem 18. März als Tag der (politischen) Gefangenen einige Veranstaltungen. Denn es liegt nun an uns, den Widerstand weiterzuführen und uns nicht durch die Repression der Herrschenden einschüchtern zu lassen. Dafür ist es umso wichtiger, geeint gegen Repression und Knast zu stehen, denn nur gemeinsam können wir erfolgreich sein.
Termine
06.03.2020 | Film: Justice On Trial – zu Mumia Abu-Jamal | 19:00 Uhr | Schwarze Katze
11.03.2020 | Interview der OG der Roten Hilfe im Radio Revolution | 17:00 – 18:00 | Radio Z auf der 95,8 MHZ
14.03.2020 09.05.2020 | Vortrag: Rondenbarg – 2 ½ Jahre nach G20 – | 19:00 Uhr | Schwarze Katze
17.03.2020 | Vortrag: Trans im Knast | 19:00 Uhr | Projekt31
18.03.2020 | Kundgebung zum Tag der politischen Gefangenen | 17:00 – 19:00 Uhr | Weißer Turm
20.03.2020 | We want freedom – zu Besuch: Johanna Fernández | 19:00 | Dialog der Kulturen
28.03.2020 | Anwaltsinfos, Küfa, Film TKP/ML-Prozess vor dem Urteilsspruch | 19:00 | Dialog der Kulturen
29.03.2020 | Beitrag der Soligruppe der GGBO in der Strafzeit | 20:00 – 22:00 | Radio Z auf der 95,8 MHZ
Checkt redside.tk für weitere Termine und den aktuellen Prozessplaner im März
Lasst eure Genoss*innen in Haft nicht allein. Denn keine*r ist frei, bis alle frei sind!
Break the isolation, break the walls