— Samstag 10.08.2019 — 10:30 Uhr —
— Flughafen Nürnberg —
— Aktionen im und vor dem Flughafen —
OB Maly erklärt Nürnberg zum sicheren Hafen und stimmt Einrichtung eines Abschiebehotspots zu — Flughafen erklärt auf Anfrage des Landesamtes für Deportationen den Standort prinzipiell für geeignet — AktivistInnen kündigen Widerstand an
Die Ferienzeit läuft, viele EuropäerInnen genießen ihre Reisefreiheit und fliegen in die Sonne. Und wundern sich vielleicht, warum auf dem Flug ein Mensch von zwei Polizisten begleitet wird – und gar nicht so richtig glücklich aussieht. Könnte am Ziel der Reise liegen – und dass der Fluggast gar nicht mitfliegen will. Und wenn das Bild von den Menschen, die mit Polizeibegleitung im Urlaubsflieger sitzen immer seltener wird, dann könnte es daran liegen, dass mehr und mehr komplett gecharterte Flugzeuge zur Abschiebung genutzt werden. Aus dem Augen – aus dem Sinn – und später dann von nichts gewusst…? Na dann – guten Flug und schöne Ferien..
Um die Infrastruktur für die gecharterten und die Ferienfliegerabschiebungen bereitzustellen verlangt der Freistaat Bayern nach mehr Abschiebeflughäfen – und die Stadt Nürnberg ist dabei. Noch-Oberbürgermeister Maly ist Aufsichtsratsvorsitzender des Nürnberger Flughafens, die Stadt besitzt 50% der Anteile des airports, die anderen 50% gehören dem Freistaat. Ein Problem sieht Maly nicht, auch keinen Widerspruch zur Stadt Nürnberg als „sicherer Hafen“, zu der die Kommune kürzlich vom Stadtrat erklärt wurde. Es müssten schließlich immer Menschen abgeschoben werden, 100% Anerkennung gäbe es nicht – sicherer Hafen hin oder her, muss ja nicht gleich Afghanistan sein.. Das bayrische Landesamt für Deportationen (ähh.. Asyl und Rückführungen natürlich) unter Deportationsminister Thomas Hampel sucht aber gar nicht nach einem kleinen Flughafen, von dem gelegentlich ein paar wenige nicht anerkannte AsylbewerberInnen abgeschoben werden sollen. Vielmehr geht es darum, Chartermaschinen und Urlaubsflieger gleichermaßen zu benutzen – potentielle Ziele dürften also auch Afghanistan, Nigeria, Ghana, Balkanländer und bald wohl auch Syrien sein. Albrecht Dürer darf künftig wohl nicht mehr nur für den Hasen am Burgberg gerade stehen – nein, künftig wird sein Name wohl auch mit der Abschiebung in Kriegs- Hunger und Katastrophengebiete in Verbindung gebracht werden. „You are now departing from Albrecht Dürer Airport Nürnberg. The destination of this flight is your desperation, we wish you a fast and painless death. Please do not try to enter europe again, otherwise you will get killed in sahara, Lybia, mediterranean sea or in a deportation camp in germany. Thank you for flying with deutsche Staat.“
Öfter mal was neues: gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr..? So oder so – Widerstand!
Abschiebeflughafen? Abschiebeblockade! Hier ein paar Bilder der Stansted15 – die im März 2017 einen Abschiebeflug vom Londoner Stansted Airport blockierten – und letztlich nicht verurteilt wurden..;)
Die Pläne Nürnberg zum Abschiebe(flug)hafen zu machen scheinen so weit durch. Einfach so hinnehmen werden wir das nicht. Bereits im Juli kam es zu einer Protestkundgebung im Nürnberger Flughafen – am Samstag findet die nächste statt, in und vor dem Flughafen. Wir werden den Abschiebeflughafen in Nürnberg ins Visier nehmen – wann immer wir können. Ein Abschiebeflughafen Nürnberg bedeutet für uns und alle anderen vor allem auch eines – der Anfahrtsweg zur Blockade der rassistischen und unmenschlichen Abschiebepraxis wird kürzer, die Mobilisierung schneller und der Kampf bekommt eine neue Dimension dazu. Lasst uns das in Zukunft ausnutzen – stoppen wir Abschiebungen, wenn wir davon hören, zerren wir die verantwortlichen Schreibtischtäter (genau Herr Maly, Herr Hampel und nicht zuletzt ihr Sachbearbeiter im Nürnberger BAMF, ihr seid gemeint!) in die Öffentlichkeit und lassen wir ihnen keine Ruhe!
Abschiebungen blockieren! Abschiebeflughäfen dichtmachen!
Die TäterInnen zur Verantwortung ziehen!
Für die Freiheit, die Solidarität und das Leben!