Mehr als 1400 KriegsgegnerInnen und FriedensaktivistInnen kamen in Nürnberg zum traditionellen Ostermarsch zusammen. Das sind ca. 200 mehr als letztes Jahr. Die TeilnehmerInnen waren so bunt gemischt wie bereits in den letzten Jahren: Ganz Junge bis ganz Alte, Familien und Punker (und Punkerfamilien), Menschen unterschiedlichster Herkunft erteilten gemeinsam der Kriegspolitik der Herrschenden eine Absage. Eine erfreuliche Entwicklung zwar, allerdings bleibt diese Demonstration gegen Krieg, Militarisierung und Aufrüstung leider weiterhin hinter dem zurück, was sie sein müsste, um der Kriegsablehnung in der Bevölkerung adäquaten Ausdruck verleihen zu können. Wie jedes Jahr beim Ostermarsch zeigten das Nürnberger Friedensforum, Gewerkschaften, die DKP, SDAJ und die Partei Die Linke deutlich Präsenz. Neben vielen unorganisierten Menschen waren selbstverständlich auch autonome Gruppen, die MLPD und zahlreiche andere linke Organisationen vertreten. Einen gemeinsamen starken Ausdruck der radikal antiimperialistischen Kräfte zu setzen – über Organisations- und ideologische Grenzen hinweg – gelang dieses Jahr nicht so wie in den Vorjahren. Trotzdem hatte die Demo einen durchaus starken Ausdruck und vermittelte auch entschieden antikapitalistische Inhalte. Leider ließ die teils reformistische Ausrichtung auch wieder Platz für VertreterInnen der Kriegspartei Die Grünen und ihrer Jugendorganisation.Ein Fürther AfD-Kandidat, der versuchte, sich am Demoauftakt zu beteiligen, wurde von zahlreichen AntifaschistInnen erfolgreich aufgefordert, sich aus der Demonstration zu entfernen. Etwas engagierteres Agieren einiger Demo-OrdnerInnen wäre hierbei wünschenswert gewesen.
Kurdische GenossInnen machten beim Nürnberger Ostermarsch mit einem Block und zahlreichen Schildern auf den Krieg in Kurdistan und den aktuellen Hungerstreik gegen die Isolation von Abdullah Öcalan. In einem Bericht der Firatnews Agency (ANF) heißt es hierzu: „Auf Flugblättern und in Reden wurde eine Abkehr von der Kriegspolitik gefordert und an den militärischen Sieg der Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG und YPJ über den sogenannten „Islamischen Staat” (IS) erinnert. Jetzt sei die Zeit gekommen, „unsere Solidarität mit dem demokratischen Modellprojekt der Demokratischen Föderation Nordsyrien und Şengal zu zeigen und unsere Kräfte zu bündeln, denn der Wunsch nach Freiheit verbindet uns alle.”
Für alle, die sich dieses Jahr noch nicht am Ostermarsch beteiligt haben: Wir sehen uns hoffentlich auf dem Ostermarsch 2020, denn wir müssen jede Gelegenheit nutzen, den Verbrechen der Herrschenden und ihrem Morden unser „Nein!“ entgegenzuschleudern.
Kein Frieden mit den herrschenden Verhältnissen! Imperialistische Kriege stoppen! Weltweit Ausbeutung und Unterdrückung beenden!
Fluchtursachen bekämpfen!
Kämpfen wir für eine Welt des Friedens, der Emanzipation und der Gerechtigkeit!
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Eine Fotostrecke zum Ostermarsch findet ihr bei nordbayern.de