Medya Volkshaus lädt ein zur Demonstration
am 19.01.2019, 16:30 Uhr, Nürnberg, Aufseßplatz
„Rojava verteidigen – die türkische Aggression stoppen“
Vor einem Jahr griff die türkische Armee, unterstützt durch dschihadistische Milizen und ausgestattet mit deutschen Waffen, den nordsyrischen Kanton Afrin an. Nach zweimonatigem Widerstand besetzten am 18. März 2019 türkische Truppen mit IS-nahen Verbänden Afrin und stellten es unter Zwangsverwaltung. Plünderungen, Morde, Vergewaltigungen, Entführungen und ethnische Säuberungen sind seitdem Alltag in der ehemaligen Oase des Friedens und der Toleranz. Nach Ankündigung des Rückzugs der US-Truppen droht Erdoğan, Rojava auch östlich des Euphrats anzugreifen. Es ist keine Frage mehr ob, sondern wann der Angriffskrieg auf die Föderation in Nordsyrien / Rojava beginnen wird.
Rojava steht für direkte Demokratie, Frauenbefreiung, Ökologie und dezentrale, kommunale Organisierung. Die demokratische Revolution von Rojava ist Bezugspunkt und Hoffnung für viele Menschen auf der ganzen Welt. Rojava ist die Manifestation der Ideen von Abdullah Öcalan, des legitimen Repräsentanten der Kurd*innen, der seit fast 20 Jahren in türkischer Geiselhaft ist.
Der türkische Staat steht auf der Seite der Dschihadisten und unterstützt den sogenannten Islamischen Staat. Dafür gibt es genug Beweise. Erdoğan erklärt alle zu Staatsfeinden, die seiner rassistischen Staatsdoktrin und den neo-osmanischen Expansionsgelüsten im Weg stehen.
Die aggressive Kriegspolitik des AKP/MHP-Regimes wird von seinen Verbündeten und den Playern in der Region geduldet. Dabei nimmt man in Kauf, dass sich der mörderische Dschihadismus weiter ausbreitet. Deutschlands Interesse ist eine stabile Türkei. Deshalb schweigt die Bundesregierung zur Diktatur, zu Menschenrechtsverletzungen und Angriffskriegen. Man braucht die Türkei als Handeispartner, als NATO-Mitglied und zur Flüchtlingsabwehr. So werden weiterhin mit deutschen Waffen völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt. Vor einem Jahr rollten deutsche Leopardpanzer nach Afrin. Damit ist Deutschland auch Kriegspartei.
Die Bundesregierung folgt weiterhin dem türkischen Narrativ und bekämpft die kurdische Freiheitsbewegung auch im eigenen Land. Fast zeitgleich zur Protestwelle gegen die Besetzung von Afrin wurde die Repression gegen Kurd*innen in Deutschland noch mal verstärkt durch neue Verbote. Die Solidarität mit der YPG/YPJ und den Ideen Abdullah Öcalans soll mundtot gemacht werden. Als Bündnis für Frieden in Kurdistan wenden wir uns gegen Deutschlands Kumpanei mit der Diktatur von Erdoğan.
Die Sprecherin vom Nürnberger Bündnis für Frieden in Kurdistan:
„Wir gehen in die Öffentlichkeit, um die Verbrechen in Kurdistan anzuprangern. Wir sind überzeugt: Einen Frieden in Kurdistan kann es nur im Dialog mit der kurdischen Freiheitsbewegung geben. Deshalb unterstützen wir auch die Forderung des Hungerstreiks von Leyla Güven und vieler anderer in- und außerhalb der Gefängnisse nach Freilassung von Abdullah Öcalan. Ohne den Repräsentanten der KurdInnen wird es keinen Frieden im Mittleren Osten geben. Die türkische Regierung muss dies endlich begreifen.
Von der Bundesregierung fordern wir ein Ende der Unterstützung des Regimes Erdoğan, das Eintreten für eine Flugverbotszone in Rojava, die Rücknahme der deutschen IS-Gefangenen in YPG-Haft sowie die Anerkennung der demokratischen Kräfte in Kurdistan.“