Feminismus bleibt antirassistisch!

Solidarität mit den Aktivist*innen vom 31.Mai 2017!

Solitreffpunkt 21.09.2018  8:15 Uhr vorm Amtsgericht Nürnberg

An diesem Tag stellten sich mehrere hundert Menschen vor dem Berufschulzentrum am Berliner Platz entschlossen und solidarisch der versuchten Abschiebung des Berufsschülers Asif N. entgegen.

Am 21. September findet erneut ein Prozess gegen zwei Aktivist*innen am Amtsgericht Nürnberg statt. Seit Jahren engagieren sich beide auch im 8. März-Bündnis. Sie kämpfen mit uns gegen patriarchale Unterdrückung und setzen sich für Emanzipation und Feminismus ein. Nun stehen beide im Zusammenhang mit ihrer Teilnahme an den Protesten des 31. Mai 2017 vor Gericht. mehr Infos über den 31.Mai 2017 und Updates

Asif sollte nach Afghanistan abgeschoben werden, einem Land in dem seit Jahrzehnten Krieg herrscht. Kurz vor dem Abschiebeversuch kamen erneut 150 Menschen bei einen Bombenanschlag ums Leben. Den Versuch sein Leben zu schützen beantwortete die Polizei mit einem gewalttätigen Einsatz , bei dem zahlreiche Teilnehmer*innen des Protestes verletzt wurden. Das Ereignis löste ein mediales Echo aus und hinterließ zunächst Fassungslosigkeit über das Ausmaß der Polizeigewalt. Von Seiten der Polizei und des Innenministeriums jedoch folgte eine Kriminalisierung der Proteste, welche die Courage der Aktivist*innen zu diffamieren versuchte. Zahlreiche Prozesse fanden bereits statt, bei allen kam es zu Verurteilungen mit absurd hohen Strafen. Wir finden jedoch, dass ihr antirassistisches Engagement an diesem Tag unerlässlich war. Gerade als Feminist*innen sehen wir uns aktuell besonders in der Verantwortung ganz klar antirassistische Position zu beziehen.

Der rechte Vormarsch der letzten Jahren hat hier und in Europa in den unterschiedlichsten Teilen der Gesellschaft seine Spuren hinterlassen. Die kläglichen Reste des seit 1993 nur noch dürftigen Asylrechts sind seit 2015 bis zur faktischen Nicht-Existenz ausgehöhlt worden. Neben etlichen weiteren rassistischen und repressiven Gesetzesänderungen, welche dieses Jahr in dem neuen Polizeiaufgabengesetz gipfelten, wird eine rechte Hetze auf medialer und gesellschaftlicher Ebene betrieben. Oftmals unter dem Deckmantel eines bürgerlichen Anstrichs konnten rechtsradikale Organisationen und Parteien ihre Werte in die gesellschaftliche Norm rücken. Hierbei wird nicht einmal davor zurückgeschreckt sich scheinbar emanzipatorischer Ideen zu bedienen, um sie für die eigenen Interessen zu instrumentalisieren. So geschehen etwa in den Reaktionen auf die Kölner Silvester-Nacht 2015. Nach den schwerwiegenden Vorkommnissen in dieser Nacht, wurde unter vermeintlich feministischen Bestrebungen eine Welle der rassistischen Hetze losgetreten, welche bis heute anhält. Die durch diesen Vorfall ausgelöste Debatte über sexistische Gewalt wurde meist von der Vorstellung dominiert, dass das Problem ein von außen nach Europa gebrachtes sei. Die Täter wurden zu nordafrikanischen Männern gemacht und die Opfer zu deutschen Frauen. Ob unter den Betroffenen vielleicht auch migrantische Frauen* waren, schien für die öffentliche Wahrnehmung nicht relevant zu sein. Genauso wenig, die Tatsache, dass diese patriarchale Form der sexistischen Gewalt schon immer Teil der deutschen, so wie jeder anderen patriarchalen Gesellschaft war und seit jeher leider Teil einer jeden Massenveranstaltung.

Seit Köln wurden aus dem rechtsradikalen Raum immer wieder Vorfälle sexualisierter Gewalt für rassistische Hetze missbraucht. Aktuell lässt sich dies bei den Neonaziausschreitungen in Chemnitz beobachten. Bereits wenige Stunden nach bekannt werden des gewaltsamen Todes des Daniel H., wurde ein Gerücht im Netz verbreitet um die Situation weiter an zu stacheln. Demnach soll Daniel H. vor seinem gewaltsamen Tod versucht haben zwei Frauen* in seiner Begleitung vor dem übergriffigen Verhalten der Tatverdächtigen zu schützen. Sowohl Polizei, Landesregierung als auch eine*r der Zeug*innen, welche angeblich dem Übergriff ausgesetzt war, konnten diese Behauptung als Falschmeldung entlarven.

Das heraufbeschworene Bild vom fremden männlichen Täter sowie vom weiblichen weißen bzw. einheimischen Opfer ist kein Neues. Diesem wurde sich bereits zu Kolonialzeiten neben vielen anderen rassistischen Bildern vielfach bedient, um patriarchale Eigentumsverhältnisse zu schützen und die Kolonialherrschaft zu legitimieren. Auch heute spielt hierbei die Aufrechterhaltung von Eigentums-, bzw. Machtverhältnissen eine Rolle. Denn hier wird ganz klar differenziert zwischen der sexistischen Gewalt von „außen“ und derjenigen, welche von Weißen bzw. Deutschen begangen wird, oft in den eigenen vier Wänden. Somit geht es letztlich nur darum den eigenen patriarchalen Machtanspruch gegenüber den Fremden zu sichern, anstatt tatsächlich Sexismus zu bekämpfen.

Aus feministischer Sicht ist Sexismus immer zu bekämpfen, egal von wem begangen, getragen oder reproduziert. Eine Kulturalisierung von Sexismus trägt nur dazu bei diesen zu relativieren und sexistische sowie rassistische Ausgrenzung zu stärken. Es ist unerlässlich, dass wir uns als Feminist*innen ganz klar antirassistisch positionieren und uns solidarisch mit allen Betroffenen von patriarchaler und auch rassistischer Gewalt zeigen. Und somit auch mit denjenigen unter uns, welche sich gesellschaftlichem und staatlichem Rassismus aktiv entgegen stellen und daher einer massiven Kriminalisierung ausgesetzt sind.

Daher rufen wir zur solidarischen Prozessbegleitung am 21. September 2018 im Nürnberger Amtsgericht auf!

Lassen wir sie nicht allein! Zeigen wir uns solidarisch!

Feminismus bleibt antirassistisch!

Weg mit dem Polizeiaufgabengesetz!

Weg mit den reaktionären Flüchtlingsgesetzen!

 

drucken | 17. September 2018 | redside

Terminkalender

Mittwoch, 29.11.2023

Mittwoch, 29.11.23, 18 Uhr: Antikriegskundgebung am Weißen Turm, gegenüber Sport Scheck

Das Massaker der Hamas an Hunderten Isrealis rechtfertigt scheinbar jedes Kriegsverbrechen Israels. Anstatt einen ernsthaften Ausgang aus der Gewalt in Palästina zu suchen, wird von Israel und seinen deutschen UnterstützerInnen auf eine Lösung des Problems durch Krieg gesetzt. Die ständig beschworene deutsche Staatsraison gibt Israel schon seit Jahrzehnten einen Freibrief für ihren rassistischen Siedlerkolonialismus und die permanente Diskriminierung, Enteignung und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung. Stimmen der Menschlichkeit und die Forderung nach einem gerechten Frieden in Palästina werden von VertreterInnen der herrschenden Klasse in Deutschland und ihren medialen und universitären Mietmäulern als antisemitisch diffamiert. Wenn imperialistische deutsche Kriegstreiber sich mit der antifaschistischen Parole "Nie wieder" für den Massenmord an Palästinensern einsetzen, dann wird der Schwur von Buchenwald in sein Gegenteil verkehrt. So weit, so jämmerlich, der politische Mainstream. Doch was machen Linke in Deutschland? Seit Monaten treffen wir uns wöchentlich jeden Mittwoch am Weißen Turm, um gegen Kriege und Waffenlieferungen, für Verhandlungen, Frieden und Völkerverständigung zu demonstrieren. Unsere Forderungen sind eindeutig: Für Frieden und Völkerfreundschaft! Sofortiger Waffenstillstand und Beginn von Verhandlungen. Keine Waffenlieferungen! Aufrüstung stoppen! 100 Milliarden für Pflege, Bildung, Umweltschutz! Internationale Zusammenarbeit statt Konfrontation und Sanktionen!
Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!