Gegen das Lagersystem – für eine solidarische Gesellschaft!

Freitag, 31.08.2018 | Veranstaltung zu den Hintergründen des geplanten Lagersystems | Stadtteilladen Schwarze Katze | Untere Seitenstraße 1 | Nürnberg Gostenhof | Kneipe ab 18:00 Uhr, Veranstaltungsbeginn 19:00 Uhr

Samstag, 08.09.2018 | Demonstration in Bamberg | Birkenallee | Start: 13:00 Uhr | Zugtreffpunkt in Nürnberg: Osthalle, 11:00 Uhr |

In Deutschland sollen nach dem Plan von SPD, CDU und CSU etwa 40 Großlager zur Konzentration von AsylbewerberInnen eingerichtet werden. Als Vorbild für diese Lager, die nach dem Koalitionspapier der Rot-Schwarzen Regierung „Ankerzentren“ genannt werden, gelten vor allem zwei schon seit Jahren bestehende Einrichtungen: die AOE in Bamberg und das Transitzentrum in Manching-Ingolstadt – seit 1.8. beides Ankerzentren. Auch in Nürnberg sollen die Grundig-Türme in der Beuthener Straße, eine Außenstelle der Zentralen Erstaufnahme-Einrichtung in Zirndorf, Teil dieses Lagersystems werden. Schon jetzt bedeutet die Zwangsunterbringung in diesen Lagern für die Insassen mangelhafte medizinische Versorgung, wenig bis keine Privatsphäre, kaum Bildung für die Kinder, ständige Angst vor Abschiebung und alltäglichen Stress durch Polizeirazzien und Sicherheitsdienst. Schon an der Architektur dieser „Einrichtungen“, wie z.B. dem mit Stacheldraht versehenen Zaun rund um das Lager in Bamberg, wird für jeden klar erkennbar: hier möchte niemand leben müssen.

Mit der für 1. August geplanten, offiziellen Eröffnung von sieben Ankerzentren will der Freistaat Bayern bundesweit voran gehen und mit der Errichtung des Lagersystems beginnen. Die Geflüchteten sollen durch dieses Lagersystem – von der Ankunft in Deutschland an – systematisch bis zum Abschluss des Asylverfahrens im Lager „betreut“ werden. Auch zu diesem Zweck hat Bayern Ende Juli ein eigenes Landesamt für Deportationen eingerichtet – einzigartig in Deutschland und mit dem erklärten Ziel, die Effizienz der bayrischen Abschiebemaschinerie auf die Spitze zu treiben. Öffentlichkeitswirksam werden eine damit verbundene Beschleunigung der Asylverfahren und eine erhöhte Verwaltungseffizienz behauptet und in den Mittelpunkt gestellt. In Wirklichkeit geht es der Regierung um die Abschreckung und Isolierung der AsylbewerberInnen. Der Rechtsweg und vor allem der Zugang zu Hilfe und Rechtsberatung sollen maximal erschwert werden, so weit es das Grundgesetz zulässt. Die Akzeptanz für systematische Entrechtung wird dadurch in der Bevölkerung gesteigert und das eigentlich Unsagbare damit diskutierbar. Gleichzeitig soll der Kontakt zwischen Asylbewerbern und der Bevölkerung unterbunden werden. Die Sortierung von Menschen ist damit in Deutschland wieder auf die Tagesordnung gesetzt worden. Als Vorreiter erscheint oberflächlich betrachtet dabei Bayern. Aber das Lagersystem wurde von der Großen Koalition in der Bundesregierung vereinbart, d.h. auch die SPD arbeitet mit an dieser Agenda. Entgegen allen Beteuerungen und Lippenbekenntnissen bereitet sich die bürgerliche „Mitte“ auf eine Refaschisierung der Bevölkerungspolitik vor, in der die „Menschenwürde“ mehr als „antastbar“ ist. Weitere Grundrechtseinschränkungen – für alle Menschen – werden dadurch ideologisch und praktisch vorbereitet.

Dabei handelt es sich aber nicht nur um rassistisch motivierte Politik. Die Spaltung der Bevölkerungsteile, die gemeinsame Interessen haben – wie z.B. der Lohnabhängigen – war schon immer ein Teil bürgerlicher, staatlicher Herrschaft. Der Klassencharakter der kapitalistischen Konkurrenzwirtschaft wird durch die rassistische Politik überdeckt. Gleichzeitig werden soziale Konflikte, die zwangsläufig in einer solchen Gesellschaft existieren, zu hysterischer Stimmungsmache und rassistischer Hetze genutzt. Gegen diejenigen, die sich gegen diese Spaltungspolitik engagieren oder für soziale Rechte kämpfen, werden immer neue Gesetze und Polizeibefugnisse von der Regierung beschlossen. Die Ausbeutung der Mehrheit durch eine Minderheit von KapitalistInnen soll damit sicher gestellt werden.

Wir wollen in unserer Veranstaltung ein paar Denkanstöße geben und mit euch über möglichen Widerstand gegen das Lagersystem diskutieren. Weiter werden wir die Demonstration gegen Ankerzentren vorstellen, die am 8.9. in Bamberg stattfinden wird.

Flugblatt als PDF.

drucken | 29. August 2018 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Mittwoch, 29.11.2023

Mittwoch, 29.11.23, 18 Uhr: Antikriegskundgebung am Weißen Turm, gegenüber Sport Scheck

Das Massaker der Hamas an Hunderten Isrealis rechtfertigt scheinbar jedes Kriegsverbrechen Israels. Anstatt einen ernsthaften Ausgang aus der Gewalt in Palästina zu suchen, wird von Israel und seinen deutschen UnterstützerInnen auf eine Lösung des Problems durch Krieg gesetzt. Die ständig beschworene deutsche Staatsraison gibt Israel schon seit Jahrzehnten einen Freibrief für ihren rassistischen Siedlerkolonialismus und die permanente Diskriminierung, Enteignung und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung. Stimmen der Menschlichkeit und die Forderung nach einem gerechten Frieden in Palästina werden von VertreterInnen der herrschenden Klasse in Deutschland und ihren medialen und universitären Mietmäulern als antisemitisch diffamiert. Wenn imperialistische deutsche Kriegstreiber sich mit der antifaschistischen Parole "Nie wieder" für den Massenmord an Palästinensern einsetzen, dann wird der Schwur von Buchenwald in sein Gegenteil verkehrt. So weit, so jämmerlich, der politische Mainstream. Doch was machen Linke in Deutschland? Seit Monaten treffen wir uns wöchentlich jeden Mittwoch am Weißen Turm, um gegen Kriege und Waffenlieferungen, für Verhandlungen, Frieden und Völkerverständigung zu demonstrieren. Unsere Forderungen sind eindeutig: Für Frieden und Völkerfreundschaft! Sofortiger Waffenstillstand und Beginn von Verhandlungen. Keine Waffenlieferungen! Aufrüstung stoppen! 100 Milliarden für Pflege, Bildung, Umweltschutz! Internationale Zusammenarbeit statt Konfrontation und Sanktionen!
Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!