Revolutionärer 1. Mai 2018: 3000 Menschen gegen den reaktionären Vormarsch!

Erstveröffentlichung auf de.indymedia.org

Am 1. Mai haben in Nürnberg etwa 3000 Menschen an der revolutionären 1. Mai Demonstration teilgenommen. Die Demonstration war laut und kämpferisch. Die Polizei provozierte durch permanentes Filmen, hielt sich aber deutlich auf Abstand.

Unter dem Motto „Aufstehen gegen den reaktionären Vormarsch! Solidarisch kämpfen für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!“ zog die Demonstration vom Nürnberger Stadtteil Gostenhof zunächst in die Nürnberger Südstadt. Die Demonstration wurde von einem kämpferischen antikapitalistischen Block angeführt. In dem vielfältigen Spektrum der Demonstration fanden sich anarchistische, autonome und kommunistische Gruppen und Organisationen, Geflüchtete, FeministInnen und zahlreiche andere Initiativen und Bündnisse.

Auch thematisch deckte die Demonstration ein breites Spektrum ab. Die fortschreitende Faschisierung des deutschen Staates durch Gesetzesverschärfungen und Aufrüstung von Polizei und Geheimdiensten nahm großen Raum ein. Weiter wurden soziale Kämpfe um Einkommen und Wohnraum thematisiert, die es voran zu treiben gilt, vor allem jetzt, wenn die KapitalistInnen permanent Erfolgsmeldungen verbreiten. Folgerichtig hingewiesen wurde auch auf die kommenden Demonstrationen gegen das bayerische Polizeiaufgabengesetz am 10.5. in München und am 12.5. in Bamberg. Auch für die in Nürnberg geplante Demonstration am 14. Juli, unter dem Motto „Auf die Straße gegen Sozialraub und Mietenwahnsinn! Einkommen rauf! Mieten runter! Kapitalismus abschaffen!“ wurde geworben. Der rassistische Umgang der BRD mit Geflüchteten und die von der Großen Koalition beschlossene Errichtung eines Lagersystems in dem Asylsuchende konzentriert werden sollen (http://www.red-side.net/cms/2018/02/02/alle-lager-schliessen-gemeinsam-kaempfen-fuer-gleiche-rechte/) wurde genauso zum Thema gemacht wie die notwendige internationale Solidarität mit linken Bewegungen auf der ganzen Welt.

Zu einem besonderen und überraschenden Ereignis kam es auf dem Weg zum Sitz der Nürnberger SPD. Plötzlich tauchten hunderte von YPG und YPJ-Fähnchen in der Demonstration auf. Die YPG und YPJ sind die bewaffneten Einheiten der kurdischen Partei PYD, die in Rojava/Nordsyrien gegen den Islamistischen Staat (IS) und die Invasion des NATO-Mitgliedslands Türkei kämpfen. Auch in Bayern wird das Zeigen der Symbole der PYD oft kriminalisiert.

Die SPD-Zentrale wurde als Ort auf der Demoroute gewählt, um klar zu machen, dass nicht nur die CSU/CDU an der Faschisierung der BRD baut, sondern auf Bundesebene die SPD eben auch mitregiert und mithilft unsere Rechte und unsere Perspektive zu zerstören. Weiter ging es dann am Maifest des DGB vorbei wieder zurück nach Gostenhof. Dort gab es kurz vor Ankunft am Internationalistischen Straßenfest noch eine kleine Überraschung. Aus einem Gebäude regneten Dutzende Ballons auf die Demonstration herab. An den Ballons waren Zettel befestigt, sie warben für einen Bildungsstreik am 22. Juni in Nürnberg, zu dem die „Jugendaktion Bildung statt Abschiebung“ aufruft. (https://jabaaktion.wordpress.com/)

Die Demonstration endete am Internationalistischen Straßenfest in der Müllnerstraße wo gerade mit mehreren Bands gefeiert wird. Neben kulinarischen Köstlichkeiten präsentieren die aufrufenden Gruppen ihre Politik mit Infoständen, Ausstellungen und Redebeiträgen.

Vorbereitet wurde die Demo von der organisierten autonomie (OA) in Zusammenarbeit mit dem Revolutionären 1. Mai Bündnis, zu dem sich dieses Jahr rund dreißig linke und linksradikale Gruppen, Initiativen und Organisationen zusammengeschlossen hatten.

Die organisierte autonomie (OA) wertet den revolutionären 1. Mai 2018 in Nürnberg als Erfolg. Auch wenn dieses Jahr etwas weniger Menschen in Nürnberg auf der Demonstration waren als letztes Jahr (https://de.indymedia.org/node/12399), ist die revolutionäre 1. Mai Demo in Nürnberg seit vielen Jahren ein wichtiger Ausdruck und Treffpunkt für viele linke und linksradikale Menschen in Süddeutschland. Dass dieses Jahr etwas weniger Menschen in Nürnberg demonstriert haben, könnte auch daran gelegen haben, dass in Nürnbergs Nachbarstadt Fürth Hunderte AntifaschistInnen zeitgleich gegen einen Aufmarsch der rassistischen PEGIDA demonstrierten. Auf dem „Spaziergang“ der RassistInnen erschienen nur etwa 30 TeilnehmerInnen, was auch daran liegen könnte, dass einige aus dem PEGIDA-Spektrum versuchten die revolutionäre 1. Mai Demo abzufilmen. Möglicherweise hatte deshalb PEGIDA-Nürnberg ursprünglich ab 14:00 Uhr in Fürth angemeldet. Die Stadt Fürth und die Polizei hatte jedoch für eine Vorverlegung auf 11:00 Uhr gesorgt. Aus Sicht der organisierten autonomie (OA) ist aber damit die Strategie, mit Hilfe eines Rassistenaufmarsches den revolutionären 1. Mai und den Widerstand gegen rassistische Umtriebe aufzuspalten, nicht aufgegangen. Im Gegenteil: Damit haben sie nur (ein weiteres Mal) gezeigt, wie der Staat und rechte ProtagonistInnen Hand in Hand arbeiten.

Alles in Allem zeigt der heutige Tag: Widerstand ist notwendig! Organisiert ihn im Alltag, ob im Job oder auf dem Amt, ob in der Schule oder in den Wohnvierteln. Solidarisch gegen Ausbeutung und Unterdrückung! Für die soziale Revolution!

drucken | 1. Mai 2018 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Freitag, 08.12.2023

Vortrag Free Palestine! Freitag, 8.12.23, 20 Uhr

Stadtteilladen Schwarze Katze Untere Seitenstr. 1, Nürnberg Freitag, 8.12.23, geöffnet ab 19:30 Uhr Veranstaltungsbeginn 20 Uhr Unsere Referentin hat das letzte Jahr mit ihrer Tochter bei der palästinensischen Seite ihrer Familie in dem Dorf Bilin, einige Kilometer westlich von Ramallah in der besetzten Westbank gelebt. Sie war unter anderem als Begleiterin für Bildungsreisen und Journalistin für die junge Welt und Occupied News tätig. Sie hat in Bethlehem, Tübingen und Birzeit Internationale Literaturen und Nahoststudien studiert und unter anderem am Freedom Theatre Jenin gearbeitet. Organisiert ist sie in der Kommunistischen Organisation (kommunistische.org). Der Vortrag analysiert die Situation in Israel/Palästina als einen fortgesetzten imperialistischen Siedlerkolonialismus. Im Unterschied zum reinen Arbeiterkolonialismus steht dabei nicht die Ausbeutung, sondern die Eliminierung, also Vertreibung oder Vernichtung, der indigenen Bevölkerung im Zentrum. Der Vortrag versucht zu zeigen, dass marxistische Werkzeuge uns auch hier helfen können, die Situation zu analysieren und vor allem die geeigneten Mittel zu finden, um die seit Jahrzehnten andauernde Gewalt und Entrechtung zu beenden.  

 

Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!