+++Fällt wegen Krankheit aus+++
Lesung & Diskussion mit dem Autor | Samstag, 03. März 2018 | 20 Uhr | Metroproletan, Archiv & Bibliothek | Eberhardshofstr. 11 | Nürnberg-Gostenhof | Eintritt frei
Von der RAF zum Weltfriedensdienst: Das Leben Lutz Taufers gleicht einer Suchbewegung, in der das gesamte Terrain der westdeutschen radikalen Linken vermessen wird: Rebellion gegen die verkrusteten Verhältnisse der Adenauerära in der badischen Provinz, 1968 in Freiburg, Basisgruppe Politische Psychologie in Mannheim, Sozialistisches Patientenkollektiv in Heidelberg, Mitglied des Kommandos Holger Meins der RAF, Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm, mitverantwortlich für die Erschießung von zwei Geiseln, 20 Jahre Haft, ein Dutzend Hungerstreiks bis an den Rand des Todes, nach der Freilassung ein Jahrzehnt Basisarbeit in den Favelas von Rio de Janeiro, heute im Vorstand des Weltfriedensdienstes. Die Bilanz seines bewegten Lebens lautet: Ohne entschiedenes politisches Handeln lassen sich die versteinerten
Verhältnisse, die für die große Masse der Menschen dieses Planeten keine Perspektive bieten, nicht verändern. Genauso gilt aber: Das Ziel einer befreiten Gesellschaft muss sich in den Mitteln des Widerstands spiegeln. Und: Befreiung fängt an der Basis an.