Am 25. August kamen am Nürnberger Justizgebäude 120 Menschen zusammen. Gemeinsam protestierten sie gegen die Repression zu, mit der etliche Menschen nach der Abschiebeblockade an einer Nürnberger Berufsschule überzogen wurden. Am 31. Mai hatten SchülerInnen der B11 das Polizeifahrzeug blockiert, mit dem ein Mitschüler zur Deportation nach Afghanistan verschleppt werden sollte. Im Laufe des Vormittags war die Blockade auf bis zu 300 Manschen angewachsen. Die Polizei ging schließlich mit großer Brutalität gegen die Blockierenden vor- Nun wird aber gegen zahlreiche Menschen ermittelt, die an diesem Tag praktische Solidarität gezeigt haben. Sercem, ein junger Mann, der bereits am 31. Mai festgenommen wurde, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Asef, der afghanische Schüler, der deportiert werden sollte, konnte nach einer vorübergehenden Festnahme weiter die Schule besuchen.
Am Samstag erinnerten nun ein weiteres mal solidarische Menschen daran, dass der Gefangene und die anderen von Repression betroffenen nicht alleine gelassen werden. Neben BerufsschülerInnen und Angehörigen nahmen an der Kundgebung GewerkschafterInnen, Angehörige linker Organisationen und Parteien, AktivistInnen der Roten Hilfe und Mitglieder von HelferInnenkreisen teil. Ein Sprecher der BerufsschülerInnen, die sich zu „Schüler gegen Abschiebung“ zusammengeschlossen haben, versicherte, dass alle Versuche des bayerischen Innenministeriums ins Leere laufen, den Widerstand vom 31. Mai zu spalten. Die SchülerInnen erklärten sich solidarisch mit dem Gefangenen und kündigten an, weiter gegen Abschiebungen aktiv zu bleiben.
Eine Sprecherin des Bündnisses „Widerstand Mai 31 – Solidarität ist kein Verbrechen“ meinte: „Nach der polizeilichen Gewalteskalation ist es ein Skandal, dass gegen 19 Personen ermittelt wird und immer noch ein Mensch im Gefängnis sitzt, weil er sich konsequent gegen unmenschliche Abschiebungen engagiert hat- Wie richtig Sercem und die anderen SchülerInnen, AktivistInnen und entsetzten BürgerInnen lagen, das zeigt die Situation in Afghanistan tagtäglich. Darum nehmen wir es nicht hin, dass einer von uns wegen ´dringendem Verdacht auf Körperverletzung in Tateinheit mit tätlichem Angriff´ in U-Haft sitzt. Wer am 31. Mai dabei war, hat selbst gesehen, wie die Polizei die Situation eskaliert hat. Es waren nicht die Protestierenden, die BeamtInnen angriffen, sondern umgekehrt. Deshalb lassen wir den betroffenen Sercem nicht alleine, sondern unterstützen ihn lautstark und fordern seine sofortige Freilassung. Wir sagen auch: Gegen jede Polizeigewalt! – Weg mit §§113/114!“
Im Anschluss an die Kundgebung zogen die Protestierenden sehr lautstark um die Nürnberger JVA. in der Sercem einsitzt. Gefangene winkten zu den Sprechchören der Demo. Neben Parolen gegen jede Abschiebung und die rassistische Politik des deutschen Staates erklang immer wieder „Free Sercem!“. Am 27. Oktober soll der staatlichen Repression und Hetze mit einer größen Demonstration in Nürnberg und einem Solikonzert begegnet werden.
Unterstützt den Kampf gegen Repression:
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