4000 Menschen auf revolutionärer 1. Mai Demonstration in Nürnberg

Knapp 4000 Menschen beteiligten sich an der diesjährigen revolutionären 1. Mai Demonstration in Nürnberg. Vorbereitet wurde die Demo von der organisierten autonomie in Zusammenarbeit mit dem Revolutionären 1. Mai Bündnis. Ganz im Sinne des diesjährigen Mottos „Alles für Alle – Gemeinsam in die revolutionäre Offensive!“ sorgten Gruppen aus einem breiten linken Spektrum für einen gemeinsamen antikapitalistischen Ausdruck am Kampftag der ArbeiterInnenklasse.

 

Inhaltlich stand bei der Demonstration die Notwendigkeit einer schlagkräftigen und solidarisch organisierten Linken im Vordergrund. Angesichts des rechten und reaktionären Aufschwungs hieß im Aufruf: Überall organisieren wir uns und unseren Widerstand. Und natürlich bekämpfen wir den Faschismus überall wo er sich zu erkennen gibt – auf der Straße, in den Köpfen, im Betrieb! Denn jeder unserer Kämpfe ist auch ein Kampf gegen falsche Ideologie. Ob um Wohnraum, um Bleiberecht und Anerkennung, ob um Beteiligung und Mitbestimmung oder um gerechte Löhne – jeder dieser Kämpfe ist ein Kampf gegen Faschismus und rechte Hetze!“ Außerdem wurde der Kampf gegen Sexismus und Patriarchat, den deutschen Imperialismus, Krieg und Vertreibung thematisiert.

Angeführt von einer lauten kämpferischen Demospitze, mit vielen Fahnen und Seitentransparenten, startete die Demo in Gostenhof und zog in die Nürnberger Innenstadt. Dort passierte der Zug das Mai-Fest des DGB. Anschließend ging es weiter vorbei am nürnberger Maritimhotel welches Aufgrund seiner AFD freundlichen Vermietungspolitik mit Farbbeuteln bedacht wurde. Auch gegenüber der Bundespolizei zeigten DemoteilnehmerInnen ihre Wut auf den Abschiebungs- und Abschottungsapparats der BRD. Weiter ging der Demozug über die migrantisch und proletarisch geprägte nürnberger Südstadt nach Gostenhof. Mit Parolen gegen Hohe Mieten und Verdrängung erteilte die Demonstration hier der nürnberger Stadtplanungspolitik eine klare Absage. In Gostenhof wurde zudem die Tür einer Zeitarbeitsfirma beschädigt und so symbolisch der Kampf gegen Arbeitshetze und prekäre Lebensverhältnisse zum Ausdruck gebracht.

Auch dieses Jahr stieg die Zahl der DemonstrantInnen von 3.000 auf annähernd 4.000 an. Es beteilligte sich ein breites Spektrum von Migrantischen Gruppierungen, Autonome Gruppen, Sozialistischen Parteien, anarchistischen Gruppen, Feministinnen, organisierte Flüchtlinge, Fußballfans und viele mehr.

Begleitet wurde die Demonstration von USK Sondereinheiten die sich während der Demonstration auf das Abfilmen der DemonstrantInnen beschränkten. Im Vorfeld der Demo zeigte im fünften Jahr in Folge das Doku-Team Präsenz gegen ungesetzliche flächendeckende Vorkontrollen. Das auch dieses Jahr das Auftreten des Doku-Teams nicht umsonst war zeigten Durchsuchungen und Vorkontrollen an manchen Zugängen zum Auftaktplatz.

Die Demonstration endete am Internationalistischen Straßenfest in der Müllnerstraße wo bis in den Abend mit mehreren Bands gefeiert wird. Neben kulinarischen Köstlichkeiten präsentieren die Aufrufenden Gruppen ihre Politik mit Infoständen, Ausstellungen und Redebeiträgen.

Die organisierte autonomie wertet die gestiegene Teilnehmerzahl als ein Zeichen für wachsende Wut auf den kapitalistischen Normalzustand der für die meisten Menschen nicht mehr zu bieten hat als Ausbeutung, Unterdrückung, Armut und Krieg. Immer mehr Menschen sind bereit Widerstand zu leisten gegen den rechten und reaktionären Aufschwung in der BRD. Immer Mehr sind bereit für eine revolutionäre Offensive die Schluss macht mit dem Kapitalismus und ein Gutes Leben für Alle erkämpft.