Äthiopien zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Fast 50% der Bevölkerung leiden an Unterernährung. Nicht einmal jede/r zweite Äthiopier/in hat freien Zugang zu sauberem Trinkwasser. Kinderarbeit ist an der Tagesordnung. Die Regierung ist korrupt und diktatorisch. Kein Wunder, dass sich dort immer wieder Widerstand gegen diese Verhältnisse regt. Vor allem die unterdrückte Mehrheit der Oromo-Volksgruppe organisiert immer wieder große Streiks und Demonstrationen. Diese werden jedoch blutig niedergeschlagen – meist mit zahlreichen Todesopfern.
Auch die Bundesrepublik Deutschland ist nicht unschuldig an diesen Zuständen. Wirtschaftlich ist Äthiopien zu einem der vielversprechendsten Handelspartner in der Region avanciert. Um seine Wirtschaftsinteressen zu wahren, ist das deutsche Kapital auch bereit, über Leichen zu gehen. So wundert es nicht, wenn Angela Merkel nach Äthiopien reist, um mit Ministerpräsident Hailemariam Desalegn über wirtschaftliche und militärische Unterstützung zu verhandeln. Im Gegenzug solle Desalegn verhindern, dass Hunderttausende ÄhtiopierInnen gen Norden fliehen.
Ungeachtet der lebensbedrohlichen Situation in Äthiopien und der menschenunwürdigen Verhältnisse für Geflüchtete vor allem in Italien, wo die meisten ÄthiopierInnen zuerst in die EU kommen, will die Bundesregierung ÄthiopierInnen nach den Dublin-Vereinbarungen wieder in die Erstaufnahmeländer abschieben. Dieselben, die mitverantwortlich sind für die lebensfeidnlichen Verhätlnisse in Äthiopien, wollen sich weigern, den Geflüchteten Asyl zu gewähren.
Um über die Situation in Äthiopien und die Rolle des deutschen Imperialismus aufzuklären, machen wir eine Informationsveranstaltung am 8. April.
8. April | 19 Uhr | Schwarze Katze | Untere Seitenstraße 1 (U-Bahn-Station Gostenhof)