Offener Brief vom ‚Bündnis-für-Frieden-in-Kurdistan‘

zum 22. Filmfestival Türkei/Deutschland in Nürnberg
Wir schließen uns den Forderungen unserer Freund*innen an. Unerträglich, wenn der türkische Konsul als Vertreter des AKP-Regimes von der Stadt Nürnberg einen Auftritt bekäme. Und auch auf schmutzige Gelder des türkischen Staats sollte die Stadt Nürnberg lieber verzichten. Keine Zusammenarbeit mit Diktatoren!

Offener Brief des Nürnberger ‚Bündnis für Frieden in Kurdistan‘
anlässlich des 22. Filmfestivals Türkei Deutschland

An Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
Prof. Dr. Julia Lehner, Kulturreferentin der Stadt Nürnberg
Dr. Matthias Strobel, Kulturdirektor, Stadt Nürnberg
Martina Mittenhuber, Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg
Ayten Aky?ld?z, Festivalleiterin
Adil Kaya, InterForum Kunst & Kultur – Nürnberg international e.V.
Presseverteiler

Nürnberg, Januar 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Kürze findet das 22. Filmfestival Türkei Deutschland in Nürnberg statt. Wie jedes Jahr verfolgen wir gespannt die Auswahl der Jury, der Filme und freuen uns auf anregende Diskussionen. Die gegenwärtige Verfasstheit der Türkei, der Verlust der Rechtsstaatlichkeit veranlasst uns allerdings zu diesem offenen Brief mit Anstößen, die wir Ihnen gerne unterbreiten wollen.

Wie allgemein bekannt, finden in der Türkei täglich Menschenrechtsverletzungen statt, demokratische Strukturen werden nach und nach ausgehebelt und unter Präsident Erdo?ans AKP-Herrschaft driftet das Land ab in eine Diktatur. Aus diesem Grund meinen wir, in Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte, und bei einem Festival, das den ‚Öngören Preis für Demokratie und Menschenrechte‘ vergibt, kann es nicht angehen, den türkischen Staat als Partner und Sponsoren eines der wichtigsten kulturellen Events zu dulden. Wir regen deshalb an, auf die Fördergelder des türkischen Staates zu verzichten. Stattdessen wäre es eine gute Geste der Stadt Nürnberg, ein Zeichen gegen das Regime in der Türkei zu setzen und die damit entstehende Finanzierungslücke durch Eigenmittel zu schließen.

Ferner sollte während des Festivals keine Vertreter der türkischen Republik geladen oder gar auf eine Bühne gebeten werden. Die Selbstdarstellung von Repräsentanten eines Staates, in dem Willkür, Ausschaltung jeglicher Opposition und Spaltung der Gesellschaft durch eine Sprache des Hasses an der Tagesordnung sind, widerspricht in eklatanter Weise dem Grundgedanken des Filmfestivals: Völkerverständigung, Diskurs, Toleranz.

Wir fordern die Stadt Nürnberg und die Festivalleitung deshalb dringend auf, den Geist dieses für die Stadtgesellschaft wertvollen Kulturereignisses zu bewahren und deshalb die Zusammenarbeit mit jenen zu beenden, die Demokratie und Menschenrechte mit Füßen treten. Die Stadt Nürnberg und die Festivalleitung könnten – und sollten! – hier ein starkes Zeichen setzen – auch gegenüber der türkisch- und kurdischstämmigen Bevölkerung Nürnbergs.

Wir, das Nürnberger ‚Bündnis für Frieden in Kurdistan‘, bestehend aus kurdischen, türkischen und deutschen Gruppen und Einzelpersonen, setzen auf Ihre Entschlossenheit, den Feinden von Demokratie und Menschenrechten keinen Raum zu gewähren.

Mit freundlichen Grüßen
Nürnberger Bündnis für Frieden in Kurdistan

drucken | 7. Februar 2017 | Interventionistische Linke (iL) - Nürnberg

Terminkalender

Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!