„Deutschland, du Opfer? – Deutsche Opfermythen und das Fortleben der NS-Ideologie nach 1945“
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs breiteten die Deutschen den Mantel des Schweigens über ihre Verbrechen. Zugegeben wurde stets nur das Nötigste und was bereits nicht mehr zu leugnen war. Die entscheidenden Impulse kamen dabei meist von außen und wurden nur höchst widerwillig akzeptiert.
Der Vortrag wird zweigeteilt ablaufen: Zunächst erfolgt ein historischer Abriss in dem aufgezeigt wird, in welchen Phasen die Ermordung der europäischen Juden während der Shoa ablief. Das Aufzeigen des bürokratischen Umfangs der Völkermords soll zeigen, wieviele Deutsche direkt oder indirekt darin verwickelt waren, welches Wissen sie über ihre Rolle in der Vernichtungsmaschinerie hatten. Daran anschließend werden die in der frühen BRD beginnenden Mythen und Schutzbehauptungen nachgezeichnet, welche bis mindestens zur Goldhagen-Debatte und der Wehrmachtsausstellung diskursprägend waren und die in unzähligen “Hitlers Helfer???-Sendungen immer noch aktiv sind.
Zum Referenten: Carl Specht lebt in Nürnberg, ist Mitglied der antifaschistischen initiative [das Schweigen durchbrechen] und sonst als freiberuflicher Soziologe tätig.
Außerdem gibt es einen Mobivortrag von Genoss_innen aus Würzburg zu den Gegenprotesten zum geplanten Aufmarsch der Neonazipartei Der dritte Weg.
11.02.17 | 19 Uhr | Projekt 31 (An den Rampen 31, Nürnberg)