Aufruf zur Demonstration am 29. Oktober in Nürnberg!!
Fluchtursachen bekämpfen! Gemeinsam gegen Krieg, Rassismus, Sexismus und Ausbeutung
Warum zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge?
Alle, die mit der Fluchtthematik zu tun haben, sei es beruflich oder privat, kommen nicht an dieser staatlichen Institution vorbei. Das Amt ist die zentrale ausführende Kraft deutscher Asylpolitik: Eine Politik, der eine Verwertungslogik zugrunde liegt und die Selektion, Abschiebung und Abschottung zur Folge hat. Das Amt ist auch ein Symbol für die Unsicherheit und Perspektivlosigkeit, in der viele hier gehalten werden, da die Asylverfahren immer noch länger dauern und die wenigsten einen sicheren Status bekommen. Kurz gesagt: das Amt hat es verdient, in den Fokus von Protesten zu gelangen. Doch es geht um mehr als das …
Die Welt brennt immer mehr
Jeden Tag sind die Nachrichten voll damit: Krieg in Syrien, Sterben im Mittelmeer, Hunger hier, Flucht dort und Terror überall auf der Welt. Man kann das alles schon gar nicht mehr hören. Die Meldungen überschlagen sich täglich und man gewöhnt sich erschreckend schnell daran. Es ist nicht nötig, darauf hinzuweisen, dass da etwas verdammt falsch läuft. Wir leben in einer Welt, in der die Katastrophe nicht in ferner Zukunft droht, sondern bereits alltäglich ist. Hier in Europa sieht es noch verhältnismäßig gut aus, doch allgemein betrachtet gleicht dieser Planet immer mehr einem Schlachtfeld: Menschen schießen aufeinander, der IS foltert und versklavt, Frauen werden massenhaft vergewaltigt etc. Diese Dinge passieren nicht völlig zufällig. Das alles hat System. Doch das wird in der öffentlichen Diskussion viel zu selten thematisiert.
Warum ist das so?
Die Ursachen für diese Katastrophe liegen tief in der Gesellschaftsform, die sich schon lange auf dem gesamten Globus ausgebreitet hat: Der globalisierte Kapitalismus, der Imperialismus. In diesem System ist es ganz normal, dass es zu Hungersnöten, Kriegen oder anderen unerfreulichen Ereignissen kommt. In diesem System ist auch völlig normal, dass die Interessen der Herrschenden auf der ganzen Welt, wenn Erpressungen und andere diplomatische Mittel nicht wirken, auch militärisch durchgesetzt werden. Es ist völlig normal, dass Bewegungen und Proteste, die sich gegen die Interessen der Herrschenden stellen – wie Kämpfe um mehr Lohn oder gegen Privatisierungen – im Sinne der Konzerne bekämpft werden. Und es ist völlig logisch, dass viele Menschen versuchen, die weniger zerstörten Zentren wie beispielsweise Europa zu erreichen. Die Geschichte des Kapitalismus ist nicht nur aufgrund von Kriegen immer mit Flucht verbunden: Menschen, die keinen Arbeitsplatz haben, müssen dorthin, wo es einen gibt, um zu überleben. Dazu bringen heute viele einen langen Weg hinter sich.
Wenn dies alles total normal ist, hilft es nur, diese Normalität zu bekämpfen. Dazu müssen die Grundfesten dieser Gesellschaft umgestaltet werden. Bekämpft man eine Krankheit, versucht man doch auch sie radikal für immer loszuwerden und begnügt sich nicht damit, nur die schlimmsten Erscheinungen zu verhindern.
Muss das so bleiben?
Ganz klar: Nein, muss es nicht! Es verhält sich ja nun einmal so, dass es die Menschen selbst sind, die eine Gesellschaft gestalten. Da es nicht in der Natur der Menschen liegt, im Kapitalismus zu leben, haben wir immer noch die Chance, das Ruder herumzureißen. Es ist möglich, gemeinsam eine Gesellschaft zu erschaffen, die ohne diesen ganzen Scheiß funktioniert. Wie die Menschen Ende des 18. Jahrhunderts erkannten, dass ein Leben ohne König möglich ist, müssen wir heute erkennen, dass ein Leben ohne die Herrschaft des Kapitals möglich ist.
Doch dazu müssen wir aktiv werden. Die Herrschenden werden nicht von selbst damit aufhören, dieses System aufrecht zu erhalten. Nur wir haben die Chance, eine Welt zu erschaffen, die ohne Ausbeutung und Unterdrückung auskommt. Denn wir sind es, die keine Ausgebeuteten und Unterdrückten mehr sein wollen, ganz egal, welchen Pass wir haben. Eine Welt, in der alle leben können, wo sie wollen, ist möglich. Eine Welt, die allen Menschen die Chance gibt, ein gutes Leben zu führen. Die Voraussetzung dafür ist aber ein radikaler Bruch mit dem Bestehenden. Also fangen wir an, damit aufzuhören! Egal ob wir im Helferkreis aktiv sind, selbst hierher geflüchtet sind, mit Geflüchteten oder anderen sozial Ausgegrenzten arbeiten, ganz woanders versuchen unsere Existenz zu sichern, oder uns mit dem Jobcenter herumschlagen müssen. Wir haben alle ein Interesse an einem besseren Leben: Jetzt und für die Zukunft! Also lernen wir uns kennen und bauen Solidarität und Netzwerke auf!
Kommt deshalb am 29. Oktober zum Jakobsplatz in Nürnberg und reiht euch in die Demo ein. Ziel ist es, alle zusammenzubringen, die bereit sind, sich all dem entgegenzustellen. Stellen wir klar, dass wir damit Schluss machen wollen!
Es ist Zeit, sich zu bewegen!