Gegen den Naziaufmarsch am 27.08. – Infopost #1

Sa, 27.08.16, 11:30 Uhr

Gemeinsam auf die Straße gegen den Naziaufmarsch am 27.08. in Nürnberg!

Start der Gegenproteste ab 11:30 Uhr am Rathenauplatz / Sebalder Höfe!

Plakat_webDas Antifaschistische Aktionsbündnis ruft am Samstag, den 27. August zu Gegenprotesten gegen einen Naziaufmarsch von „die Rechte“ auf. Die Faschos wollen das erste mal seit längerer Zeit eine Route in Zentraler Lage laufen. Sie starten an den Sebalder Höfen und haben vorraussichtlich 8 Zwischenstopps – Innere Cramer Klett/Laufer Tormauer – Prinzregentenufer – Gewerbemuseumsplatz/Marientormauer – Lorenzer/Königstorgraben – Königstorgraben/Königsstraße – Frauentorgraben/Grasergasse – Frauentorgraben/Färbertor – Jakobsplatz

Lassen wir das nicht unbeantwortet und stellen wir uns gemeinsam den Nazis entschlossen entgegen. Der Gegenprotest startet mit einer Gegenkundgebung am Auftakt der Nazis am Rathenauplatz/Sebalder Höfe um 11:30Uhr. Achtet auf aktuelle Ankündigungen auf www.redside.tk

Aufruf:

Am Samstag, den 27. August will „Die Rechte“ – eine neonazistische Kleinstpartei – in Nürnberg aufmarschieren. Schon einige Male haben diese Ansammlungen von etwa einem Dutzend FaschistInnen ganz Langwasser und Reichelsdorf lahmgelegt. Nun, nach diesen Probeauftritten, bei denen ihnen Stadt und Polizei freie Hand gelassen haben, wollen sie einmal quer durch Nürnberg marschieren. Wieder werden Polizei und VAG ihnen die Verbreitung ihrer rassistischen Hetze so bequem wie nur irgendwie möglich machen wohl ganze Stadtteile absperren, die öffentlichen Verkehrsmittel unzugänglich machen und AnwohnerInnen schikanieren.

Doch was interessieren uns eine handvoll Nazis?
Viele haben die Nase gestrichen voll und sind einfach nur noch genervt von den Aufmarschserien, die Nürnberg seit dem Aufkommen von Pegida immer wieder heimsuchen. Der Wahnsinn hat jedoch Methode. Zum einen verfolgen die Nazis das Ziel der Normalisierung faschistischer Auftritte und zum anderen sind sie nur ein kleiner Teil des aktuellen Rechtsruckes. Sie laufen im Windschatten der AfD, die sich als Partei der kleinen Leute verkauft, in ihrem Wahlprogramm aber neben rassistischer Hetze auch frauenfeindliche Inhalte, ebenso wie ein massives Verschärfungspaket für ArbeiterInnen und Erwerbslose hat. Die Nazis von „Die Rechte“ setzen deren menschenverachtendes Weltbild auf der Straße auf das Grausamste um.

Sie sind es auch, die sowohl hier in Nürnberg, als auch in Bamberg und Dortmund immer wieder mit rechtsterroristischen Aktivitäten auffallen. Das völkisch-rassistische Klima, das von AfD, CSU und Co geschaffen wird, greifen die NazischlägerInnen der „Rechten“ dankbar auf und fühlen sich letztlich als williger VollstreckerInnen eines von ihnen herbeiphantasierten Volkswillens. So werden Mitglieder von ihnen verdächtigt, einen Anschlag auf ein Asylheim in Bamberg ebenso wie auch einen linken Treffpunkt geplant zu haben. In Dortmund wurde erst am 15. August 2016 ein junger Antifaschist von drei Nazis abgepasst, verprügelt und mit einem Messer auf ihn eingestochen. Vermutet wird auch in diesem Fall, dass die Täter aus dem Umfeld der Partei kommen.

Die Gefahr von Rechts betrifft uns alle!
Ein Blick in die Geschichte lässt erkennen, dass die politische Rechte zwar immer mit den Vorurteilen der Menschen gespielt hat, die sie zum Teil selbst geschaffen hatte, in Wirklichkeit aber immer andere Ziele vorrangig waren: Abbau bis hin zur Abschaffung jeder Sozialstaatlichkeit, Militarisierung der Gesellschaft, Polizeistaat und Überwachung, völlige Ausbeutung der Arbeitskräfte und eine fatale Verwertungslogik, die für alte, kranke und behinderte Menschen höchst gefährlich war. Dass das heute noch genauso ist, sieht man in der Propaganda der Rechten jeder Colouer. Die Partei „Die Rechte“ beispielsweise fordert den Abtreibungsparagraphen wieder massiv zu verschärfen, für deren Lockerung Frauen hier jahrzehntelang gekämpft haben. Ebenso sind Ehe und Adoption bei Homosexuellen für sie ein Verrat an der deutschen Familie.

Die Spaltung in der Gesellschaft verläuft den FaschistInnen zu Folge nicht etwa zwischen oben und unten. Hierbei unterscheiden sie sich in keinster Weise von den bürgerlichen Parteien, die uns ebenso glauben machen wollen, dass die Lohanbhängigen hier mehr gemeinsame Interessen mit dem Chef der deutschen Bank oder mit dem Vorstand von Siemens hätten, als mit der syrischen Kollegin oder dem somalischen Nachbarn. Die FaschistInnen schützen die ImmobilienspekulantInnen indem sie behaupten, „die Ausländer“ würden „uns Deutschen“ Wohnraum wegnehmen, sie schützen UnternehmerInnen, indem sie die Schuld an prekärer Arbeit oder Kündigungen „dem Ausländer“ in die Schuhe schieben. Laut ihrer Propaganda ist es nicht das Streben nach mehr und mehr Profit, dass die Situation der Menschen hier und überall zunehmend verschärft,. sondern schlicht: der Ausländer. Immer mehr Menschen drohen, auf diesen absurden Quatsch herein zu fallen. Daher geht es um viel mehr, als um ein Dutzend Vollidioten.

Es geht um alles!
Deshalb: lassen wir nicht zu, dass auch nur eine handvoll von diesen Rattenfängern durch unsere Straßen laufen und ihre Hetze verbreiten! Sie sind nur ein Teil der Gefahr, die es gilt gemeinsam und solidarisch abzuwenden. Wir müssen uns fragen, ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der wir uns alle gegeneinander ausspielen lassen, getrieben von der Konkurrenz um das bisschen bezahlbaren Wohnraum, miese Arbeitsplätze und dem Rest an Sozialstaat oder ob wir gemeinsam und solidarisch ein besseres Leben für uns alle erkämpfen. Im Kapitalismus, in dem der Profit immer vor dem Menschen kommt und täglich über Tausende von Leichen geht, ist dies schlichtweg notwendig. Der einzige Weg, um effektiv gegen Terror, Fluchtursachen und Armut vorzugehen war, ist und bleibt: Kapitalismus abschaffen!

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