Sa., 27.02.2016 | 18.00h Infotour für die Opfer des Anschlags von Suruc | Yenigün Kültürmerkezi e.V., Hummelsteiner Weg 33, Nürnberg
Der Bundesvorstand der Roten Hilfe führt zusammen mit dem linken MigrantInnenverband AGIF eine Solidaritätskampagne für die Mitglieder der Föderation der sozialistischen Jugendvereine (SGDF) durch, die durch den IS Anschlag im Juli vergangenen Jahres verletzt wurden, GenossInnen und Angehörige verloren oder im Nachhinein festgenommen wurden.
Für die Veranstaltung im Rahmen einer bundesweiten Infotour wird ein Mitglied der SGDF im Februar aus der Türkei anreisen.
Warum wird diese Veranstaltung organisiert? Was sind die Ziele?
Einige Vorstandsmitglieder von AGIF waren in der Türkei haben die Familien der verletzten und gefallenen Genossen besucht. Sie haben gesehen, dass die geleisteten Spenden nur einen Bruchteil der Summe umfasst, welches notwendig wäre, um den Familien Hilfe zuteil kommen lassen zu können.
Folgendes wurde festgestellt:
Die Verstorbenen:
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Die Familien der Verstorbenen sind zum großen Teil Menschen mit geringen Einkommen. Sie brauchen finanzielle Unterstützung.
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Fahrtkosten für die Familien konnten nicht geleistet werden.
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Die Leute, die Beistand für die Familien leisten wollen sind politische aktive Menschen mit keinem oder sehr geringen Einkommen. Sie können die Fahrtkosten nicht decken.
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Viele Familienmitglieder sind traumatisiert und brauchen psychologische Betreuung.
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Für die Grabstätten der Verstorbenen sind finanzielle Leistungen notwendig.
Die Verletzten:
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Von den mehr als 100 Verletzten gibt es 17 Schwerverletzte. Einigen wurden Gliedmaße amputiert. Diese Menschen brauchen Rollstühle, besondere Medikamente, ärztliche und psychologische Betreuung. So benötigt eine junge Frau nach der Amputation ihres Beines ein Rollstuhl, welches mehrere tausend Euro kostet.
Die Leichtverletzten und Traumatisierten:
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Viele der Leichtverletzten haben Schrapnelle im Körper, die sie ihr Leben lang zeichnen wird. Die Schrapnelle werden in der Regel nicht vom Körper entfernt, da dies von den nicht gebilligt wird. Nur bei erhöhtem gesundheitlichem Risiko werden Operationen zur Entfernung der Schrapnelle durchgeführt.
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Eine nicht unerhebliche Zahl an Menschen, die bei dem Anschlag anwesend war trägt große seelische Wunden mit sich. Bei unserem Berichten berichteten unsere Genossen von Schlafstörungen, traumatischen Erlebnissen, usw. Diese Menschen können durch die schlechte medizinische Möglichkeiten in der Türkei nicht psychologisch behandelt werden.
Was wollen wir erreichen?
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Wir möchten eine Kampagne durchführen, bei dem wir die verhindern wollen, dass Menschen die für einen humanitären und internationalistischen Einsatz ihr Leben verloren haben oder bleibende Schäden davon tragen, das Gefühl haben, allein und auf sich gestellt zu sein.
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Wir möchten das Leid der Menschen, die durch solch einen Anschlag gekennzeichnet sind, lindern. Wir wissen, Geld kann das Leid dieser Menschen nicht aufheben, aber es kann helfen.
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Wir möchten den Opfern dieses Anschlags ein Zeichen der Solidarität übermitteln.
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Wir möchten der Öffentlichkeit zeigen, dass Menschen, die Solidarität mit einem unterdrückten Volk geleistet haben und dafür einen hohen Preis bezahlt haben, nicht allein sind und niemals in Vergessenheit geraten werden.