Das war schon ganz gut so…aber geht’s vielleicht auch etwas schneller?………………………………….Nein geht es nicht!
Die Initiative Solidarischer ArbeiterInnen lädt zur Low Performance!
Anlass dafür ist eines der letzten Seminare der Rechtsanwaltskanzlei Schreiner&Partner im Arvena Park Hotel Nürnberg-Langwasser. Während die SeminarteilnehmerInnen „Die Kündigung von Low Performern“ gelehrt bekommen sollen, wollen wir’s gegenüber des Arvena Park Hotels ganz langsam angehen lassen… und ein bisschen unseren Erfolg im Kampf gegen die Union Buster von Schreiner und Partner feiern. Denn diese werden in Zukunft keine neuen Verträge mehr mit dem Arvena Park Hotel abschließen können.
Low Performance vor dem Arvena Park Hotel
Nürnberg-Langwasser, Görlitzer Straße 51
U-Bahn Haltestelle Gemeinschaftshaus
Mittwoch 22.07.2015 – ab 12:30 Uhr
Aufruf als PDF
Kein Erfolg ohne Kampf…
Bereits seit Januar dieses Jahres rufen wir regelmäßig zu Kundgebungen in Langwasser auf. Seitdem hält Schreiner und Partner in den Räumen des Hotels Seminare mit Titeln wie „Die Kündigung störender Arbeitnehmer“, „In Zukunft ohne Betriebsrat“ oder ähnlichen Schweinereien ab. Die Kanzlei ist bundesweit eine der größten im dreckigen Geschäft des Union Busting. Dabei führt sie nicht nur Seminare durch sondern auch Prozesse, schüchtert ArbeiterInnen durch anwaltliche Drohbriefe ein oder berät Unternehmen wie KIK darin, wie sie bereits aktive Betriebsräte wieder loswerden. Damit sind sie einer der größten Akteure, wenn es darum geht, den Klassenkampf von oben gegen die Lohnabhängigen zu führen und damit die Ausbeutung, die der Kapitalismus mit sich bringt, zugunsten von Konzernen und Unternehmen zu verschärfen.
Diese Schweinereien konnten wir so nicht hinnehmen!
Deshalb haben wir Anfang des Jahres beschlossen, die Seminarreihe offensiv anzugehen. Von Anfang an mit dem Ziel, zu kommen um zu stören – bis die Seminare aufhören. Und das hat funktioniert! „Es ist einem Hotel nicht förderlich, wenn immer wieder Demonstranten vor dem Haus stehen“ – so begründete der Geschäftsführer Jörg Schlag in der NN vom 30. 05. 2015 die Nichtverlängerung der Verträge mit Schreiner und Partner. Zwischen der ersten Kundgebung und dieser schlauen Erkenntnis des Betreibers des Arvena Park Hotels lagen noch einige Aktivitäten: Bei der dritten Kundgebung setzten wir das Motto „Wir kommen um zu stören“ in die Tat um. Wir statteten der Cafeteria während der Seminarpause einen Besuch ab, um dort an Gäste, Personal und TeilnehmerInnen anderer Seminare Flugblätter zu verteilen – ungeachtet des Versuchs einiger Angestellter uns aufzuhalten. Später fand noch eine Aufkleberverteilung statt, die dazu geführt hat, dass rund um das Hotel 250 Aufkleber mit der Aufschrift „Union Busting im Arvena-Park Hotel stoppen“ unübersehbar angebracht wurden.
Klassenkampf von unten – und es geht doch – und es geht weiter…
Die erfolgreiche Kampagne gegen die Union-Busting Seminare zeigt, dass sich der alltäglich geführte Klassenkampf lohnt. Auch kleine Erfolge, wie das Vertreiben von Schreiner und Partner aus Langwasser sind Etappen, in denen wir lernen, dass erfolgreiche Kämpfe gemeinsam führbar sind. Deshalb mischen wir uns ein, in Streiks und gewerkschaftliche Kämpfe ebenso wie in Auseinandersetzungen im Jobcenter oder in Betrieben. Durch gemeinsame Aktionen und Kämpfe wollen wir das Bewusstsein schärfen, dass wir gemeinsame Interessen haben und dass wir diese auch durchsetzen können. Notwendig dazu ist unsere Solidarität und die Bereitschaft, gemeinsam Kämpfe zu führen!
Und drum ist hier noch lang nicht Schluss!
Mit der Low Performance wollen wir noch einmal ein Zeichen setzen, dass Vorkämpfer der herrschenden Klasse wie Schreiner und Partner nicht unwidersprochen agieren können! Das vorerst letzte Seminar, das wir begleiten trägt den Titel „Die Kündigung von Low Performern“. Die Seminarinhalte drehen sich darum, MinderleisterInnen zu kündigen. Wer MinderleisterIn ist, dass bestimmt der Chef – und das hängt nicht mit der vermeintlichen oder tatsächlichen Leistung zusammen! Leistung misst sich im kapitalistischen Normalbetrieb nach Verwertbarkeit – und das heisst konkret: ältere ArbeiterInnen, die lange bestehende Verträge haben verursachen mehr Lohnkosten. ArbeiterInnen, die‘s Maul aufmachen und zum Beispiel nicht freiwillig jede Überstunde mitmachen, auf Pausen verzichten oder sich erdreisten, für die Gründung eines Betriebsrates einzutreten, stören den Normalbetrieb und vermindern die Profitspanne potentiell. Und genau dazu wurde der Kampfbegriff „Low Performer“ von der herrschenden Klasse entwickelt und als Kündigungsgrund hervorgebracht. Davon sind wir im Zweifel alle betroffen – sobald wir nicht mehr in das Verwertungsmuster passen.
Im Zweifel sind wir alle der Willkür des Chefs unterworfen!
Im Zweifel sind wir alle Low-Performer!
Wie schön es sein kann, unsere Chefs durch aktives Nichtstun auf den Boden der Verhältnisse zu holen, zeigen wir am Mittwoch, den 22. Juli, gemeinsam mit allen AnwohnerInnen und Interessierten…….
PS: Liegestühle, Hängematten, Palmen, Decken, Picknick und sonstiges Low-Performance-Material können gerne mitgebracht werden……