Das ganze Viertel auf den Beinen – Gostenhof gegen Nazis und RassistInnen!
Kommt zahlreich und pünktlich zur ersten Kundgebung vor die Schwarze Katze um 16Uhr (untere Seitenstraße /mittlere Kanalstraße).
Um 17Uhr ist dann von uns – vor Ort – mindestens eine Kundgebung am geplanten Platz der Nazis angemeldet (Westausgang U-Bahn Bärenschanze).
Andere von uns kommunizierte Punkte sind damit erst ein mal hinfällig.
Die Nazis versuchen um 18.30Uhr ihren Kundgebungsort zu erreichen.
+++ Nazis kommen zur Ecke Sielstraße / Fürther Straße (U-Bahn Bärenschanze West) +++ Münchner Nazistadtrat Karl Richter angekündigt +++ Stadt, Polizei und VAG wollen ihnen die Anreise mit der U-Bahn ermöglichen +++ Mehrere tausend Antifaflyer im Viertel verteilt +++ Läden, Kneipen, AnwohnerInnen hängen Plakate ins Fenster +++ Bildet Bezugsgruppen +++
Wie berichtet, wollen die Faschisten der Kleinstpartei „Die Rechte“ in Gostenhof aufmarschieren. Aktuell versuchen sie unter dem Schutz von Stadt, Polizei und VAG, ab ca. 18.30Uhr am Westausgang der U-Bahnhaltestelle Bärenschanze ihre Kundgebung abzuhalten.
AktivistInnen haben schon jetzt mehrere tausend Flyer in Gostenhof verteilt. Mit Plakaten, Briefkastenverteilungen, Kneipentouren und einer AnwohnerInnen-Infotour wurde das Viertel informiert. Die Reaktionen reichen von empört bis wütend.
Bezugsgruppenreader: http://rhffm.blogsport.eu/files/2010/06/bezugsgruppenreader2.pdf
Gostenhof bleibt Feindbild!
Kommt zahlreich!
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mehr Infos:
Das ganze Viertel auf den Beinen – Gostenhof gegen Nazis und RassistInnen
Am kommenden Samstag will die neonazistische Kleinstpartei „Die Rechte“ eine Kundgebung in unserem Stadtteil abhalten. Unter dem fadenscheinigen Motto „gegen linke Gewalt“ wollen sie ihre Hetze in Gostenhof verbreiten. In einem Viertel, dass sich von seiner Identität als links-alternativ, stark migrantisch und (sub-) kulturell geprägter Teil von Nürnberg klar gegen rechtes Gedankengut positioniert. Als Ort haben sie die „Schwarze Katze“ gewählt. Ein Stadtteilladen, der seit über 20 Jahren in Nürnberg aktiv linke Politik gestaltet. Neben den Engagement gegen Rassismus und Nazis treten die dort aktiven Gruppen und Initiativen auch gegen steigende Mieten und Verdrängung im Stadtteil ein, machen sich stark für die Rechte von ArbeiterInnen und Erwerbslosen und positionieren sich konsequent gegen Krieg. Ganz nebenbei kann man dort auch für wenig Geld essen, trinken und Leute kennen lernen. Alle sind willkommen, unabhängig von Nationalität, Herkunft oder sexueller Orientierung. Genau das ist es aber, was den Nazis nicht passt.
Mit ihrer Kundgebung greifen sie alles an, wofür Gostenhof steht, wofür die große Mehrheit hier steht. In den letzten Jahrzehnten gilt es als nahezu unmöglich, sich offen als Nazi in unser Viertel zu begeben, ohne mit Widerstand oder offener Anfeindung von Seiten der BewohnerInnen konfrontiert zu werden. Geschweige denn, plakativ neonazistische Propaganda zu verbreiten. Sie haben mit unserem Stadtteil nichts zu tun, außer, den Hass, den sie auf all das haben, wofür dieser steht.
Gegen die Normalisierung rechter Hetze!
Doch in Zeiten, in denen Pegida regelmäßig ihre Hetze verbreitet, in Zeiten, in denen in fast wöchentlichen Turnus Nazi-Kundgebungen statt finden, in einem Klima, in dem Asylrechtsverschärfungen und Anschläge auf Asylheime und MigrantInnen Hand in Hand gehen, ist nun auch der Versuch, nach Gostenhof zu gehen, für die Nazis nicht mehr abwegig. Sie streben damit eine Normalisierung ihrer Auftritte an. Dadurch hoffen sie, dass der Widerstand nachlässt, so dass sie sich mehr und mehr Freiräume erkämpfen können, um ihren menschenverachtendem Weltbild auch Taten folgen zu lassen. Um zu sehen, was passiert, wenn man diese Räume nicht kontinuierlich beengt, verringert oder sogar unmöglich macht, müssen wir nur die aktuellen Anschläge auf Unterkünfte für hier Schutz suchende Menschen anschauen oder noch nahe liegender: Bamberg. Hier treiben die Nazis von „Die Rechte“ bereits länger ihr Unwesen. Seit deren Ortsgruppengründung ist die Anzahl von Übergriffen auf antifaschistische Personen, Räumlichkeiten und Veranstaltungen, aber auch der Anschläge auf Migranten und Asylunterkünfte massiv gestiegen. Hier in Nürnberg fiel die Nazi-Partei vor allem durch einen versuchten Angriff auf die Frauenkampfdemo zum 8. März. Mitglieder und Sympathisanten der Partei griffen mit Tritten, Schlägen und Pfefferspray an, konnten aber abgewehrt werden. Führende Köpfe der Partei sind Dan Eising, der immer wieder durch Übergriffe hier und in Bamberg auffällt und sein Mentor, Rainer Biller. Dieser war vorher in der NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschland), flog aber aus dieser, weil er nach Bekanntwerden der NSU-Morde „Tod dem Döner – es lebe die Nürnberger Bratwurst“ auf seinem Facebook-Profil postete.
Was tun?!
Vor diesem Hintergrund ist unser Protest an diesem Tag zu sehen. Wir werden nicht zulassen, dass sich solche Hetzer ungestört in unserem Stadtteil bewegen. Wir haben bereits am 14.10.2006 mit Tausenden von Menschen gezeigt, dass wir Nazis in Gostenhof keinen Meter zugestehen. Pro Deutschland, eine rechtspopulistische Gruppierung, wurde im September vorletzten Jahres von hunderten Menschen in Gostenhof ein heißer Empfang bereitet.
Und selbst wenn die Stadt, die Polizei und die VAG auch dieses Mal wieder alles mögliche tun werden, um diesen Nazi-Auftritt zu ermöglichen, werden wir Widerstand leisten. Aktiv, laut, kreativ, solidarisch und gemeinsam werden wir den Nazis entgegentreten. Hängt Transparente aus den Fenstern, dreht die Musik auf, macht Lärm mit Töpfen.
Zeigen wir den Nazis, dass sie hier nichts zu suchen haben!
Gostenhof bleibt Feindbild!