Sonntag, 26.4 | 16:00 Uhr | Grüner Markt (Marktplatz, Fürth) | Referent: Siegried Imholz (Historiker) | Dauer: 1 1/2 – 2 Std.
Von 1933 bis 1945 raubten die NationalsozialistInnen und ihre Helfershelfer den jüdischen NachbarInnen über 300 Grundstücke und Häuser sowie 190 Unternehmen. 45 ÄrztInnen, RechtsanwältInnen und ApothekerInnen wurde die Zulassung entzogen oder sie bekamen Berufsverbot. 157 FürtherInnen mussten Schmuck und Wertsachen, weit unter dem tatsächlichen Wert, abliefern. Wer emigrieren konnte, musste Sparguthaben und Wertpapiere zurücklassen. Und von den NachbarInnen wurden noch die letzten Habseligkeiten der in die Gaskammern Deportierten günstig ersteigert. Unternehmer wie Eckart, Hettrich, Metz, Schickedanz, Soldan, die Einzelhändler Bätz, Böhm, Dech, Maag, Pöhlmann, Schöll, Wörner, die Makler Löffler, Pfarrer, Wiest und hunderte „normalerMitbürgerInnen“ waren die TäterInnen. Mit über 2000 Gesetzen und Verordnungen „verrechtlicht“, war die Arisierung der größte Raub in der Geschichte der Stadt. Er vernichtete die wirtschaftliche Existenz der JüdInnen, bevor man sie ermordete. In einem Stadtrundgang soll auf dieses Kapitel verdrängter Stadtgeschichte aufmerksam gemcht werden. Der Stadtrundgang wird von Siegfried Imholz geleitet.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe:Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus