Film „Manufacturing Guilt“ und Vortrag gegen die Todesstrafe

Fr. 6. März. 19:00 | Stadtteilladen Schwarze Katze | Untere Seitenstr. 1 | Nürnberg

todesstrafe-usaDie Todesstrafe an Gefangenen ist eins der grausamsten Überbleibsel aus dem Zeitalter des Absolutismus, der Leibeigenschaft und der Sklaverei. Noch knapp 60 Staaten auf diesem Planeten nehmen sich das Recht heraus, Gefangene zu ermorden.

Am häufigsten passiert das aktuell in China, Saudi-Arabien, dem Iran, Irak und den USA.

Wie schnell so ein Todesurteil zustande kommen kann, lässt sich gut an der Verurteilung des politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal, selber einer der Wortführer der Kampagne gegen die Todesstrafe und selber fast 30 Jahre Insasse der Todeszelle, sehen: der englischsprachige Kurzfilm „Manufacturing Guilt“ gibt Einblick in eine gnadenlose Klassen- und Rassenjustiz.  Diesen Film zeigen wir auf dem Solitresen.

Wir wissen um die rassistische und repressive Funktion von Polizei, Justiz und Gesetzgebung in den USA. Überall in Europa sehen wir mit Schrecken, wie die kommerzielle Ausbeutung von Gefangenen aus den USA kopiert wird – auch hier entsteht eine Gefängnisindustrie, die Sklaverei unter anderem Namen. Wir wissen, dass der Todesstrafe als ultimativer Machtanspruch der Herrschenden dabei eine wichtige Rolle der Abschreckung zukommt. Ein Staat, der Minderheiten beinahe wöchentlich vorführt, dass er sie ungehindert „legal“ hinrichten kann, festigt damit seine Herrschaft. Kaum verwunderlich, dass rechte Gruppierungen die Wiedereinführung der Todesstrafe auch in Europa fordern, die die neue EU Menschenrechts-Charter im Kriegsfall ja bereits vorsieht.

In den vergangenen vier Jahren konnten die Hinrichtungskammern der USA mehrfach durch den weltweiten Widerstand von Todesstrafengegner*innen blockiert werden. In den meisten Bundesstaaten werden medizinische Präparate eingesetzt, mit denen die Gefangenen einem langsamen Erstickungstod ausgesetzt werden, den sie bewegungsunfähig über sich ergehen lassen müssen. Öffentliche Skandalisierungen haben verschiedene Pharma-Konzerne dazu bewogen, sich aus dem Geschäft mit den Henkern zurück zu ziehen. Selbst EU und BRD, die meist ohne zu zögern Waffen zum Töten überall hin liefern, sahen sich gezwungen, dem Handel mit den Hinrichtungschemikalien aus Europa gegenüber einige Hürden aufzubauen.