Mit vier Filmen, die Kämpfe getragen von Frauen thematisieren, wollen wir dieses Jahr einen inhaltlichen Beitrag zum 8. März, dem internationalen Frauenkampftag leisten. Der 8.März ist ein weltweiter Kampftag für die Gleichstellung von Frauen und gegen patriarchale Unterdrückung, Ausbeutung und ungleiche Behandlung. Der Kampf um die Befreiung aller Frauen ist ein alltäglicher, egal ob an Arbeitststelle, zu Hause oder im gesellschaftlichen Zusammenleben. In unserer Filmreihe geht es um Auseinandersetzungen, die von Frauen begonnen, geführt, gewonnen oder verloren wurden. Im Anschluss an die Filme gibt es Raum für Diskussionen.
Alle Termine:
Untere Seitenstr.1, Gostenhof | im Stadtteilladen Schwarze Katze | ab 19:00 Uhr
Zu den Filmen…
Dienstag, 03.03.15 ab 19 Uhr
„Bread and Roses“
Der Spielfilm zeigt vor dem Hintergrund der Kampagne „Justice for Janitors“ die Arbeit von so genannten Organizern in US-amerikanischen Gewerkschaften, die insbesondere in schwierigen Branchen mit signifikant niedrigen Löhnen und unterdurchschnittlichem Organisationsgrad große Erfolge erzielt haben. Ken Loach bemüht sich, den Kampf der rechtlosen Putzfrauen wiederzugeben, mit Herz-Schmerz, Kitsch und sehr viel Sympathie für die Kämpferinnen. Der Titel des Films „Brot und Rosen“, ein Slogan der internationalen Gewerkschaftsbewegung, illustriert zwei grundlegende Gewerkschaftsforderungen, nämlich angemessene Bezahlung (Brot) und menschenwürdige Arbeitsbedingungen (Rosen).
Ein Film von Ken Loach, 2000, 110 Minuten
Dienstag, 10.03.15 ab 19 Uhr
„Made in Dagenham“
Der Film „Made in Dagenham“ (der in der deutschen Übersetzung den irreführenden Titel „We want Sex“ trägt) bezieht sich auf einen Streik in einer Ford Fabrik in Degenham, einer britischen „Auto-Stadt“ wie Wolfsburg in der BRD, Ende der 60er Jahre. Die streikenden Frauen erkämpften die rechtliche Zusicherung gleicher Bezahlung wie die der männlichen Arbeiter, bei gleich qualifizierter Tätigkeit. Im Film wird die Stärke der streikenden Frauen gezeigt, aber auch die Auseinandersetzungen, die sie mit Ihren Ehemännern und männlichen Kollegen führen müssen.
Spielfilm 2010, 113 Minuten
Dienstag, 24.03.15 ab 19 Uhr
„Accor – Grosser Aufwasch im Subunternehmen“
Die französiche Hotelkette Accor beschäftigt v.a. afrikanische Putzfrauen mittels eines Subunternehmens und bezahlt pro Zimmer. Davon hatten die Frauen in Paris genug! Sie traten im Mai 2002 in den Streik und forderten die Senkung des Arbeitsakkords und die Bezahlung aller geleisteten Stunden.
Über mehr als vier Jahre hinweg gedreht, zeigt dieser Film einige Arbeitskämpfe, in denen organisierte Beschäftigte – mit wenigen Mitteln, aber großer Hartnäckigkeit – das Gesetz der Unterwerfung brechen, das in der Arbeitswelt und insbesondere in Subunternehmen gilt.
… sowohl Picknick in der Hotellobby als auch offenisves Verschmutzen des Hotels sind im Film zu sehen…
Dokumentarfilm 2010, 70 Minuten
Samstag, 04.04.15 ab 19 Uhr
„Pierburg – Ihr Kampf ist unser Kampf“
Ob es in Pierburg noch Leibeigene gebe, fragt eine Stimme aus dem Off, die sich, wie der gesamte Film „Pierburg: Ihr Kampf ist unser Kampf“ mit dem Streik solidarisiert. Die Kamera begleitet die Ereignisse bei der Firma Alfred Pierburg AG im August 1973, als eine Woche lang die Arbeiterinnen für die Abschaffung der Leichtlohngruppe II – das waren damals 4,70 DM pro Stunde – und gegen Lohndiskriminierung demonstrierten.
Der Streik von Pierburg gilt auch deshalb als legendär, da er in erster Linie von Migrantinnen initiiert wurde und erfolgreich war. Bei Pierburg wurde erstmals die Leichtlohngruppe II abgeschafft und auch nicht wieder eingeführt. Außerdem wurde niemand entlassen und darüber hinaus auch noch die Tarifpolitik der Gewerkschaften in Frage gestellt.
Dokumentarfilm 1974/75, 49 Minuten