Aufruf zum antikapitalistischen Block am 4.10.2014 in Nürnberg!

Plakat_4_10_header

+++NEU+++

Indymedia-Artikel: „Polizei will Route kippen“

Radio Z-Interview: „Demonstration gegen europäische Verarmungspolitik am Samstag in Nürnberg“

Info: Gegen das Teilverbot der Route wurde Klage eingereicht.

»»Übersichtsseite««

Antikapitalistischer Block | Aufsessplatz |  04.10.2014 | 12 Uhr

Von Nürnberg nach Frankfurt – die europäische Verarmungspolitik angreifen!

Die europäische Krisenpolitik der Troika aus EZB, IWF und EU-Kommission, welche Millionen von Menschen in Europa in die Armut getrieben hat, besteht weiterhin fort. Innerhalb dieser Politik spielt die BRD mit ihrer Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik eine bedeutende Rolle. Gegen diese Verarmungspolitik der EU und der BRD setzen wir den Klassenkampf von unten! Es gilt den Kapitalismus abzuschaffen! Lasst uns aus dem Herzen der Bestie ein wichtiges Signal der Solidarität an die lohnabhängige Klasse in allen Ländern senden und hier den Widerstand und den Kampf für unsere Interessen weiter vorantreiben. Dafür steht der antikapitalistische Block auf der Demonstration des Sozialforums Nürnberg am 4. Oktober 2014 zur Bundesagentur für Arbeit (BA) und zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Die Demonstration stellt eine Etappe der Proteste gegen die Krisenpolitik der Troika dar. Einen weiteren Höhepunkt werden diese in der BRD zur Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt finden.

Die Krise ist vorbei?! Für uns nicht!

Während die Mehrheit der Menschen in Europa nach wie vor unter den Folgen der Krise zu leiden hat, geht das deutsche Kapital als Gewinner aus der Krise hervor. Mit der Agenda 2010 wurde ein Meilenstein in Sachen Liberalisierung gelegt. Der Ausbau des Niedriglohnsektors verschaffte dem deutschen Kapital ideale Ausbeutungsbedingungen. Dadurch war es ihm möglich mit weniger Lohnkosten zu produzieren und die Mehrheit der anderen Europäischen Staaten durch billige Exporte niederzukonkurrieren. Für die Disziplinierung der Erwerbslosen sorgten die Hartz IV Gesetze.
SPD und Grüne setzten die Agenda gegen Protest von unten durch. Dabei mussten sie sich keine große Mühe geben, die Gewerkschafts-Spitze zu überzeugen, die mit ihrer sozialpartnerschaftlichen Haltung zum deutschen Kapital einen organisierten Widerstand der Lohnabhängigen erschwerte.
Bei abnehmender Tarifbindung und sozialpartnerschaftlichen Kompromissen von Gewerkschaften sinken die Reallöhne in der BRD seit Jahren bei steigender Produktivität. Mit den Hartz-Gesetzen wurde ein Drohpotenzial für die arbeitende Klasse geschaffen und mit dem Niedriglohnsektor ein institutionalisiertes Ausbeutungsparadies für das Kapital. Ziel ist es nun, diesen Angriff auf die lohnabhängige Klasse in kurzer Zeit auch in anderen EU-Ländern durchzusetzen. Auch in Deutschland ist ein Ende des Prozesses der Umverteilung von unten nach oben nicht in Sicht. Wir haben deshalb allen Grund zum Widerstand!

Warum am 4.10. in Nürnberg auf die Straße gehen?

In Nürnberg haben gleich zwei Institutionen ihren Sitz, die dem deutschen Kapital ideologisch wie auch praktisch treue Dienste leisten: die Bundesagentur für Arbeit (BA) und das Bundesamt für Mi­gration und Flüchtlinge (BAMF). Beide stehen für eine Politik der Repression. Die betroffenen Menschen werden in eine prekäre Existenz gezwungen und ihre Rechte werden massiv einge­schränkt.

Bundesagentur für Arbeit – Disziplinierung und Ausbeutung ist ihr Job

Der BA kommen mehrere Aufgaben zu, mit deren Erfüllung sie dem kapitalistischen Arbeitsmarkt und somit dem Gesamtinteresse des deutschen Kapitals dient. Zum einen ist sie für die Repression gegen Erwerbslose zuständig. Sie lässt keine Gelegenheit aus, den Druck auf diejenigen zu erhöhen, für die entweder gerade keine Verwendung ist, oder auf die, die sich der Leitlinie „Arbeit um jeden Preis“ nicht beugen.
Die BA sorgt durch Planung, Richtlinien und Verfahrensanweisungen dafür, dass sich Erwerbslose der zunehmenden Ausbeutung nicht verweigern können und ihnen weitere Rechte entzogen werden. Vor Ort setzen die Jobcenter mittels Sanktionen und Kürzungen die Vorgaben der BA durch. Unter dem Deckmantel der Rechtsvereinfachung werden aktuell Verschärfungen vorbereitet.
Doch die BA ist nicht nur für Zwangsmaßnahmen gegen Erwerbslose zuständig. So wird in gemein­samen Arbeitskreisen mit Arbeitgeberverbänden und Regierungsmitgliedern die Arbeitsmarktpolitik in eine für das Kapital profitable Richtung gesteuert. Immer wieder jongliert die BA mit Zahlen her­um, korrigiert am laufenden Band ihre Statistiken und verschafft Vorstößen der bürgerlichen Partei­en somit ideologische Schützenhilfe.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zum Beispiel ist ein Forschungsinstitut, das der BA angegliedert ist. Mit Studien und Stellungnahmen zu Leiharbeit, zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, zu Minijobs oder zum Renteneintrittsalter liefert das Institut den bürgerlichen Parteien immer wieder Argumente, mit denen sich die Fortsetzung des neoliberalen Kurses und die Umge­staltung des Arbeitsmarktes rechtfertigen lassen.
Konsequenterweise fördert die BA als Institution des bürgerlich kapitalistischen Staates prekäre Be­schäftigung, indem sie Arbeitslose zwingt, sich auf jede Beschäftigung zu bewerben, sei sie auch noch so ungesichert oder geringfügig. Das gepriesene deutsche Jobwunder wäre ohne die Bundes­anstalt nicht denkbar gewesen: Ein Jobwunder, das bedeutet, dass heute ein Viertel aller Beschäftig­ten im Niedriglohnsektor arbeiten. Ein Jobwunder, das vor allem MigrantInnen, Frauen und soge­nannten Geringqualifizierten ein Leben in ständiger Unsicherheit beschert, besser Ausgebildeten den sozialen Abstieg – und dem Kapital die billigsten Arbeitskräfte, die es sich wünschen kann.

BAMF – Bundesamt für Rassismus und Spaltung

Das BAMF ist die zweite Institution in Nürnberg, die hier ihre Schweinereien vorbereitet, um sie dann bundesweit und sogar europaweit zum Einsatz zu bringen. Auch das BAMF erfüllt zugleich mehrere Funktionen im Dienste des Kapitals und seinen staatlichen HandlangerInnen.
Sein Handeln ist das zynische Barometer, an dem sich die politischen und wirtschaftlichen Interes­sen der BRD ablesen lassen. So zeigte das Beispiel Afghanistan, dass eine afghanische Herkunft erst dann als Fluchtgrund akzeptiert wurde, als eine weitere Begründung für ein militärisches Ein­greifen der BRD gesucht wurde. Obwohl noch immer täglich Menschen in dem Land getötet oder existenziell bedroht werden, darf nach dem Abzug der Bundeswehr wieder abgeschoben werden. Der Einzelne wird somit zum Spielball der Willkür der Herrschaftsinteressen.
Doch Krieg und Armut haben ihre Ursache in der kapitalistischen Wirtschaftsweise. Dass Menschen auf der Suche nach Sicherheit und einem besseren Leben aus ihrer Heimat flüchten müssen, liegt an der Politik der imperialistischen Zentren, die auf kapitalistische Konkurrenzfähigkeit ausgerichtet ist. Das BAMF hat die Aufgabe, die MigrantInnen und Flüchtlinge hier so zu behandeln, dass sie wo nötig und möglich zur Konkurrenzfähigkeit der BRD beitragen – oder eben verschwinden. Dabei kann das BAMF noch rücksichtsloser mit seiner „Klientel“ umgehen als die BA, da z.B. Flüchtlinge in der BRD kaum über eine Lobby verfügen, nur eingeschränkte Rechte haben und Ziel massiver Hetzkampagnen zur Spaltung der ArbeiterInnenklasse sind.
Das BAMF steht für eine menschenverachtende Einwanderungspolitik, die Zuwanderung unter dem Schlagwort „Humankapital“ nach Green-Card Manier regeln soll. Gemeinsam mit der Bundesagen­tur für Arbeit, das der „Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis zur Ausübung einer Beschäftigung“ zu­ stimmen muss, sorgt das BAMF für jene Selektion von Menschen nach ökonomischen Gesichts­punkten, die das deutsche Kapital fordert.

Krise ist unser Alltag im Kapitalismus…

BAMF und Bundesagentur für Arbeit tragen dazu dabei, dass das deutsche Kapital aus der Krise als Gewinner hervorgeht. Verlierer sind Millionen von Menschen in Deutschland und anderswo, die für diese „Krisenlösung“ bezahlen müssen.
Während Viele auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise begannen, am kapitalistischen Wirtschafts­system zu zweifeln, entfalteten der Staat und die bürgerliche Klasse ihre Gegenpropaganda: Natio­nalismus, Rassismus und Sozialchauvenismus sollen die Kritik am System ersticken. Wir dürfen uns auf diese Spaltung nicht einlassen. Anstatt uns aufeinander hetzen zu lassen, sollten wir zusammen stehen und für unsere Rechte gemeinsam solidarisch kämpfen. Die deutsche Kapitalstrategie mit Niedriglohnsektoren und Flexibilisierung, eine Strategie, bei der Arbeitslose mit Daumenschrauben-Taktik in unterbezahlte Beschäftigung gezwungen werden, soll künftig als Blaupause für die Umgestaltung der Arbeitsmärkte in anderen europäischen Ländern dienen. Es liegt an uns, den Kampf gegen die hiesigen Verhältnisse aufzunehmen.
Erst wenn wir uns klar werden, dass unser Interesse unversöhnlich dem der KapitalistInnen entge­gensteht, dass die Trennlinie zwischen oben und unten und nicht zwischen Hautfarbe, Geschlecht, oder Nationalität verläuft, haben wir eine Chance auf ein Leben, in dem die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt des Denken und Handelns stehen und nicht die Profite einiger Weniger.

…unser Alltag im Kapitalismus ist Widerstand!

Es gelingt schon heute immer wieder, Proteste auf die wesentlichen Fragen zuzuspitzen. In Ham­burg und Berlin solidarisierten sich viele Menschen mit den Flüchtlingen, halfen praktisch, kämpf­ten solidarisch und ließen sich nicht auf Grund verschiedener Pässe spalten. In Nürnberg errichteten die streikenden Flüchtlinge ein Protestzelt, besetzten nach einer Demonstration spontan den Eingang des BAMF und erhielten dabei breite Unterstützung von Nürnberger AktivistInnen. Doch auch in anderen Feldern ist es spürbar, dass sich etwas bewegt und die richtigen Fragen gestellt werden, wenn auch noch nicht immer die richtigen Antworten parat sind.
So bringt die Lage auf dem Wohnungsmarkt erste Proteste und Kämpfe hervor. Die aktuelle Nied­rigzinspolitik der EZB führt zu verstärkten Immobilien-Investitionen. Dies hat eine Steigerung des Wertes der Ware Wohnraum zur Folge und schlägt sich auf die MieterInnen mit erhöh­ten Mieten nieder, die immer schwieriger zu bezahlen sind. Immer mehr Menschen müssen sich deshalb an anderer Stelle einschränken, müssen ihre gewohnten Strukturen verlassen oder werden im schlimmsten Falle obdachlos. EigentümerInnen nutzen das Geschäft mit unserem Dach über dem Kopf, das wir alle brauchen und sehen darin eine nahezu unerschöpfliche Quelle des Profits. Doch immer mehr Menschen wehren sich und wollen sich das nicht bieten lassen. Der Kampf um Wohn­raum ist existenziell und die Verhinderungen von Zwangsräumungen zeigen deutlich das steigende Interesse auf, die Frage von Eigentum und Profit nicht alternativlos stehen zu lassen.
Auch wir wollen am 04.10. in Nürnberg die Akteure angreifen, die den bestehenden Verhältnissen ideologische und praktische Schützenhilfe leisten. Sowohl die BA als auch das BAMF sind Institu­tionen, welche unseren Alltag mit Repression bestimmen. Und das gilt nicht nur für Erwerbslose und MigrantInnen, sondern für uns alle. Konkurrenzdruck, Arbeitshetze, Niedriglohnsektor, Leihar­beit, befristete Verträge steigern die Ängste vieler Menschen, sollen sie gefügig machen alle Schikanen hinzunehmen, die der kapitalistische Alltag zu bieten hat.
Genau diesen Zustand gilt es zu durchbrechen. Gehen wir am 4.10. in Nürnberg gemeinsam auf die Straße, um den Herrschenden hier in der BRD eine klare Kampfansage zu machen. Fahren wir Anfang 2015 zur Eröffnung des neuen EZB-Gebäudes nach Frankfurt, um diesen Staatsakt zum Desaster zu machen und kämpfen wir jeden Tag um jeden Zentimeter unseres Lebens.
Gemeinsam mit den KollegInnen am Arbeitsplatz muss jede Lohnkürzung, jede Entlassung ge­schlossen abgewehrt werden. Gemeinsam mit Flüchtlingen stellen wir uns gegen rassistische Sondergesetze und Abschiebungen. Solidarisch mit anderen Erwerbslosen beim Jobcenter gilt es, jede Verschlechterung zurückzudrängen und mit den NachbarInnen zusammen kämp­fen wir gegen jede Mieterhöhung und jede Zwangsräumung. Damit es soweit kommt, müssen wir alle heute raus aus der Isolation, in die uns die herrschenden Verhältnisse getrieben haben und hal­ten wollen. Nur die herrschende Klasse profitiert von unserem Stillhalten, der Vereinzelung und un­serer Angst.

Heute liegt es an uns: schlagen wir den groß angelegten Klassenkampf von oben zurück. Mit neoliberalen Projekten wie der Agenda 2010 oder Europa 2020 soll das kapitalistische Europa fit gemacht werden für den Weltmarkt. Dagegen organisieren wir den Widerstand von unten. Greifen wir die Verarmungspolitik der Herrschenden an. Solidarisieren wir uns mit den kämpfenden Flüchtlingen und setzen gemeinsam das Bleiberecht durch.
Als revolutionäre Linke sehen wir die einzige Lösung in der Vergesellschaftung des Reichtums, der von uns allen, den Lohnabhängigen in Europa und der ganzen Welt, geschaffen wird! Bauen wir eine Welt von unten auf und nehmen uns das, was uns zusteht – nämlich alles! Kämpfen wir hierfür geschlossen und solidarisch – in Nürnberg, in Frankfurt, in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und auf der ganzen Welt.

Kapitalismus abschaffen!
Für die soziale Revolution

Dieser Aufruf wird unterstützt von: Antikapitalistische Linke München, Antifaschistische Linke Fürth, Club Vaudeville Lindau, Freie ArbeiterInnen Union Nürnberg, Revolutionär organisierte Jugendaktion, Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend Nürnberg, Radikale Linke organisiert in der Interventionistischen Linken, Interventionistische Linke Frankfurt, Organisierte Linke Heilbronn, Zusammen Kämpfen [Stuttgart]

 

Element_4_10

 

 

drucken | 19. September 2014 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Mittwoch, 29.11.2023

Mittwoch, 29.11.23, 18 Uhr: Antikriegskundgebung am Weißen Turm, gegenüber Sport Scheck

Das Massaker der Hamas an Hunderten Isrealis rechtfertigt scheinbar jedes Kriegsverbrechen Israels. Anstatt einen ernsthaften Ausgang aus der Gewalt in Palästina zu suchen, wird von Israel und seinen deutschen UnterstützerInnen auf eine Lösung des Problems durch Krieg gesetzt. Die ständig beschworene deutsche Staatsraison gibt Israel schon seit Jahrzehnten einen Freibrief für ihren rassistischen Siedlerkolonialismus und die permanente Diskriminierung, Enteignung und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung. Stimmen der Menschlichkeit und die Forderung nach einem gerechten Frieden in Palästina werden von VertreterInnen der herrschenden Klasse in Deutschland und ihren medialen und universitären Mietmäulern als antisemitisch diffamiert. Wenn imperialistische deutsche Kriegstreiber sich mit der antifaschistischen Parole "Nie wieder" für den Massenmord an Palästinensern einsetzen, dann wird der Schwur von Buchenwald in sein Gegenteil verkehrt. So weit, so jämmerlich, der politische Mainstream. Doch was machen Linke in Deutschland? Seit Monaten treffen wir uns wöchentlich jeden Mittwoch am Weißen Turm, um gegen Kriege und Waffenlieferungen, für Verhandlungen, Frieden und Völkerverständigung zu demonstrieren. Unsere Forderungen sind eindeutig: Für Frieden und Völkerfreundschaft! Sofortiger Waffenstillstand und Beginn von Verhandlungen. Keine Waffenlieferungen! Aufrüstung stoppen! 100 Milliarden für Pflege, Bildung, Umweltschutz! Internationale Zusammenarbeit statt Konfrontation und Sanktionen!
Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!