Veranstaltung zur kapitalistische Krise in der EU: Situation und Gegenwehr in Griechenland

Sa, 27.09.14, 20 Uhr

autonome Selbstorganisationsinitiativen und ArbeiterInnenvernetzungsperspektiven auf europäischer Ebene

Vortrag, Samstag, 27. September, 20:00 Uhr,
Schwarze Katze, Untere Seitenstraße 1, Gostenhof

fotoDas Gespenst der Krise geht um und reißt ganze Staaten in den Abgrund. Die griechische Wirtschaft hat sich noch lange nicht „erholt“, für die lohnabhängige Mehrheit der Menschen in Griechenland bedeutet das alltäglich um das eigene Überleben zu kämpfen. Staatliche Absicherung wurden von der Troika aud EZB, EU-Kommission und IWF wegrationalisiert, Lohn und Brot ist längst knapp. Doch wie jede kapitalistische Krise kam auch diese nicht aus dem Nichts…

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Zerstörung und Abwertung eines großen Teils des Kapitals der darin verwickelten Mächte, hatte Europa sich verändert. Die Europäische Gemeinschaft stellte sich auf, um „Krieg nicht nur undenkbar, sondern auch materiell unmöglich zu machen“, wie Robert Schumann, einer der Gründerväter des modernen europäischen Gedankens es damals formulierte. Doch Schumans berühmt-berüchtigte Formulierung war nicht etwa menschenfreundlich und pazifistisch gemeint – sie markierte den Beginn eines langen Wettbewerbs der europäischen Staaten um die Vorherrschaft im kapitalistischen Europa, den Beginn der heutigen “europäischen Union“. Folgerichtig steht auch die aktuelle Wirtschaftskrise in Europa ganz im Zeichen der innerkapitalistischen Auseinandersetzungen und geht dabei erneutMal über tausende Leichen von Lohnabhängigen in ganz Europa…
Auch das griechische Kapital entwickelte sich vielleicht nicht stets unabhängig, aber sicherlich immer das “nationalstaatliche Interesse“ im Hinterkopf behaltend. Griechenland stellt keine Ausnahme in der Ausübung der kapitalistischen neoliberalen Politik und im Umgang mit der Krise dar. Bereits ab 2008 sah es das griechische Kapital als dringlichste Aufgabe, seinen Einflussbereich in den Balkanstaaten abzusichern und das Finanzsystem, auf dem dauch das griechische Kapital basiert zu retten.
Im Rahmen der Veranstaltung werden wir auf die Einzelheiten der griechischen Krise eingehen, zeigen wie das einheimische -und gleichzeitig europäisch-vernetze Kapital- gegen die Krise vorging und Arbeiter Initiativen präsentieren, die als Resultat dieses Vorgangs entstanden sind. Dabei werden wir unseren Schwerpunkt auf Initiativen von Selbstorganisation und auf Versuche, den staatlich sanktionierten Gewerkschaftsformen zu entfliehen legen. Abschließend werden wir die Bedeutung und die Perspektiven einer unmittelbaren, europaweiten Arbeitervernetzung hervorheben und die wichtige Frage die sich aufdrängt beleuchten: „Warum gibt es eigentlich nach allen diesen Jahren des ‚Geeinten Europa‘ keinen entsprechenden ArbeiterInnen-Verband“?
Eine Veranstaltung von griechischen GenossInnen und der organisierten autonomie (OA)