Von Nürnberg nach Frankfurt – die europäische Verarmungspolitik angreifen!

Vorabaufruf

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Antikapitalistischer Block | Aufsessplatz |  04.10.2014 | 12 Uhr

Anfang nächsten Jahres soll das neue Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt in einem Staatsakt, bei dem sich die Bourgeoisie der europäischen Länder versammelt, feierlich eröffnet werden. Wir finden: die europäische Krisenpolitik der Troika aus EZB, IWF und EU-Kommission, welche Millionen von Menschen in Europa in die Armut getrieben hat, ist kein Grund zu feiern. Im Gegenteil: Im Herzen der Bestie wollen wir ein wichtiges Signal an unsere Brüder und Schwestern in den anderen Ländern senden und die Eröffnung der neuen EZB zu einem Desaster machen.

Krise…
Doch nicht nur in Frankfurt befinden sich symbolträchtige Institutionen der alltäglichen kapitalistischen Krisenpolitik. Auch in Nürnberg sind mit dem Sitz der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zwei mächtige Instrumente kapitalistischer Herrschaft angesiedelt. Das BAMF reguliert zum einen den Bedarf des deutschen Kapitals an Arbeitskraft aus Ländern außerhalb der EU und ist zugleich ein zynisches Barometer, an dessen Handeln abzulesen ist,  welche Nation gerade Freund und welcher Feind ist. Als Deutschland zum Beispiel noch gute Handelsbeziehungen zu Afghanistan pflegte, hatten Menschen von dort keine Chance auf Asyl in Deutschland. Als das Regime nicht mehr nach der Pfeife des deutschen Kapitals tanzte und die BRD in den Krieg zog, änderte sich dies – zumindest bis die Truppen nun wieder abgezogen wurden und die Region als „befriedet“ gilt. Abschiebungen nach Afghanistan werden nun wieder vollzogen und machen die Menschen einmal mehr zum Spielball der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen kapitalistischen Nationen.

Die Bundesagentur schikaniert zum einen die Opfer von Arbeitshetze und Leistungszwang und arbeitet zum anderen mühevoll an der Drohkulisse für alle, die noch arbeiten. Diese sollen sich allen noch so absurden Anforderungen des Marktes beugen, damit sie nicht auch beim Jobcenter landen. In Zeiten der propagierten beinahe-Vollbeschäftigung, die sich aus Niedriglohnarbeit und absurden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen speist, soll den verbliebenen Arbeitslosen nun noch mehr Druck gemacht werden. Unter dem unverfänglichen Titel „Rechtsvereinfachung im SGB II“ hat eine vornehmlich aus wirtschaftsnahen Verbänden und VertreterInnen der Bundesagentur für Arbeit zusammengesetzte Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf mehr als 40 Seiten Maßnahmen aufgelistet, die Verschlechterungen für Hartz IV-Empfänger mit sich bringen soll, wie zum Beispiel die Verschärfung der Sanktionen und die Einführung der Kostenpflichtigkeit bei Widersprüchen.

…Alltag…
Repression gegen jeden, der sich nicht zu 100% den Anforderungen des Arbeitsmarktes fügt und jeden noch so miserablen Job annimmt. Das ist der deutsche Exportschlager: Repression, Kürzungen im Sozialbereich und ein exorbitant wachsender Niedriglohnsektor. Diese Wunderkur, die das deutsche Kapital in die außergewöhnliche Lage versetzte, einen Großteil der europäischen Länder schlichtweg nieder zu konkurrieren, soll nun als Geheimrezept für eben jene Länder dienen. In Ländern, wie Griechenland, Spanien etc. wehrten die Lohnabhängigen etliche Eingriffe auf ihre Sozialsysteme und Privatisierungen ab. In Deutschland wurde hingegen zu wenig gegen den massiven Angriff auf die Lohnabhängigen unternommen. Dem Klassenkampf von Oben, den die SPD als ausführende Kraft des deutschen Kapitals gegen die DGB-Spitzen nicht einmal ernsthaft durchsetzen musste, wurde wenig Klassenkampf von unten entgegengesetzt. So scheint es hier und heute normal, dass Menschen für die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse betteln müssen, dankbar dafür sein müssen, eine Wohnung zu haben, essen zu dürfen obwohl sie nicht arbeiten.

…Widerstand!
Genau diesen Zustand gilt es zu durchbrechen. Heute in Nürnberg, morgen in Frankfurt und jeden Tag, wo auch immer wir uns bewegen. Gemeinsam mit den KollegInnen am Arbeitsplatz muss jede Lohnkürzung, jede Entlassung geschlossen abgewehrt werden. Solidarisch mit anderen Erwerbslosen beim Jobcenter gilt es, jede Verschlechterung und jedes Unrecht zurückzudrängen und mit den NachbarInnen zusammen kämpfen wir gegen jede Mieterhöhung und jede Zwangsräumung. Damit es soweit kommt, müssen wir alle heute raus aus der Isolation, in die uns die herrschenden Verhältnisse getrieben haben und halten wollen. Nur die herrschende Klasse profitiert von unserem Stillhalten, der Vereinzelung und unserer Angst. Nur gemeinsam können wir diesen Zustand durchbrechen. Bei der Einführung der Agenda 2010, haben sich Teile der lohnabhängigen Klasse von den Gewerkschafts- und SPD-Spitzen einwickeln lassen. Heute liegt es an uns: schlagen wir den groß angelegten Klassenkampf von oben zurück. Mit an die Agenda angelehnten neoliberalen Projekten, wie „Europa 2020“ sollen die Lohnabhängigen ganz Europas nach deutschem Vorbild gemaßregelt werden. Wir lehnen die EU als ein kapitalistisches Großprojekt ab! Für uns bedeutet die EU Krise, Militarismus und Repression! Dafür steht die Troika, dafür steht die EZB und dafür steht die BA und das BAMF! Der Ruf nach Reformen ist nicht der unsere! Als revolutionäre Linke sehen wir die einzige Lösung in der Vergesellschaftung des Reichtums, der von uns allen, den Lohnabhängigen in Europa und der ganzen Welt, geschaffen wird! Bauen wir eine Welt von Unten auf und nehmen uns das, was uns zusteht – nämlich alles! Kämpfen wir hierfür geschlossen und solidarisch – in Nürnberg, in Frankfurt und überall anders an der Seite mit unseren Brüdern und Schwestern in Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und auf der ganzen Welt.

Kapitalismus abschaffen!
Für die soziale Revolution!

drucken | 6. August 2014 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Mittwoch, 29.11.2023

Mittwoch, 29.11.23, 18 Uhr: Antikriegskundgebung am Weißen Turm, gegenüber Sport Scheck

Das Massaker der Hamas an Hunderten Isrealis rechtfertigt scheinbar jedes Kriegsverbrechen Israels. Anstatt einen ernsthaften Ausgang aus der Gewalt in Palästina zu suchen, wird von Israel und seinen deutschen UnterstützerInnen auf eine Lösung des Problems durch Krieg gesetzt. Die ständig beschworene deutsche Staatsraison gibt Israel schon seit Jahrzehnten einen Freibrief für ihren rassistischen Siedlerkolonialismus und die permanente Diskriminierung, Enteignung und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung. Stimmen der Menschlichkeit und die Forderung nach einem gerechten Frieden in Palästina werden von VertreterInnen der herrschenden Klasse in Deutschland und ihren medialen und universitären Mietmäulern als antisemitisch diffamiert. Wenn imperialistische deutsche Kriegstreiber sich mit der antifaschistischen Parole "Nie wieder" für den Massenmord an Palästinensern einsetzen, dann wird der Schwur von Buchenwald in sein Gegenteil verkehrt. So weit, so jämmerlich, der politische Mainstream. Doch was machen Linke in Deutschland? Seit Monaten treffen wir uns wöchentlich jeden Mittwoch am Weißen Turm, um gegen Kriege und Waffenlieferungen, für Verhandlungen, Frieden und Völkerverständigung zu demonstrieren. Unsere Forderungen sind eindeutig: Für Frieden und Völkerfreundschaft! Sofortiger Waffenstillstand und Beginn von Verhandlungen. Keine Waffenlieferungen! Aufrüstung stoppen! 100 Milliarden für Pflege, Bildung, Umweltschutz! Internationale Zusammenarbeit statt Konfrontation und Sanktionen!
Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!