Helmut Sieber wurde – zum Teil rechtswidrig – über 20 Jahre von den Behörden seiner Freiheit beraubt. In einer Gesprächsrunde wird der ehemalige Inhaftierte über seine Geschichte berichten.
Mittwoch 3. Juli | 20 Uhr | Stadtteilzentrum Desi | Brückenstr. 23 | Nürnberg
Gerhard Linner vom Autonomen-Knast-Projekt Köln, der selbst jahrelang in bayerischen Knästen wegen Bankraub inhaftiert war, spricht zur Sicherungsverwahrung, sowie zu der Kampagne für die Freilassung von Thomas Meyer Falk.
Wegen einer Reihe von Einbrüchen wurde Helmut 1989 zu neun Jahren Haft verurteilt. Nach Absitzen der verhängten Strafe kam er jedoch nicht frei, sondern das Gerichte verhängte aufgrund mehrfacher Vorstrafen Sicherungsverwahrung. Helmut hätte nun 2006 frei kommen müssen, da die Sicherungsverwahrung laut BVerfG für gewaltfreie Eigentumsdelikte auf maximal zehn Jahre begrenzt ist. Trotz klarer Rechtslage legte das OLG Nürnberg Beschwerde ein und Helmut blieb hinter Gittern. Selbst der zuständige Gerichtspsychiater stellte fest, dass von ihm in Freiheit keine Gewalttaten zu erwarten seien. Er hatte ja auch früher bei seinen Einbrüchen nie Gewalt gegen Menschen angewandt – er war in Kneipen eingebrochen, hatte Automaten geknackt und Zigaretten geklaut.
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