DISKUSSIONSVERANSTALTUNG ERLANGEN
Atomwaffen, Kriegsdrohungen, Armut im Land …
Warum ist Nordkoreas Kim Jong Un ein irrer
Staatschef und Amerikas Obama nicht?
Abrupt richten die Medien den Blick nach Asien, Nordkorea. Der dortige Staatschef Kim Jong Un erklart offiziell, sein Land sehe sich durch nicht nur moglichen, sondern ?tatsachlichen Krieg? von Seiten der USA und Sudkorea bedroht und sei selbst bereit zum Waffengang bis hin zu Schlagen mit seinen Atomraketen; wegen des jederzeit falligen Kriegs seien die Botschafter anderer Staaten in Nordkorea nicht mehr sicher und sollten das Land verlassen; das gemeinsame Wirtschaften mit Sudkorea in der Sonderzone Kaesong sei beendet, die Nordkoreaner treten nicht mehr zur Arbeit an, die Sudkoreaner sollen nach Hause gehen. Eine harte Ansage.
Ob Nordkorea Grunde hat bzw. welche, sich von Krieg bedroht zu sehen, welche Ziele diesem Staat Waffeneinsatz bis zum Letzten wert sind: Das prufen westliche Politiker sachlich und ergebnisoffen nicht einen Augenblick. Sie und ihre Medien versorgen das westliche Fusvolk mit drei Deutungen: Was dieser Kim da macht, das darf er nicht, das kann er gar nicht, das ist verruckt. Auch das ist eine harte Ansage, die im Westen aber niemanden beunruhigen soll.
Was Nordkorea nach westlicher Auffassung nicht darf, ist, den Weltfrieden storen. Dabei wird durchaus berichtet, was dieser Weltfrieden fur Nordkorea ist: Seit seinem Grundungskrieg ist der Kriegszustand mit den USA und Sudkorea nie durch einen Friedensvertrag uberwunden worden. Seitdem belegen die USA mit ihren Bundnispartnern die ganze Region mit Beschlag fur ihren militarischen Aufmarsch; in jahrlichen Manovern, wie gerade derzeit, simulieren sie ?realitatsnah? das Ausschalten Nordkoreas. Und noch unterhalb der Kriegsschwelle wollen sie Nordkorea durch weltweite Wirtschaftssanktionen brechen. Das alles soll das hiesige Publikum als Reaktion auf den nordkoreanischen Storenfried einordnen, ja als Verteidigung des Friedens durch die USA schatzen. Eines Friedens also, der Drohung und Erpressung einschliest und immer auch mal Krieg rechtfertigt.
Was Nordkorea gar nicht darf, ist, Atomwaffen haben und damit Respekt in der Staatenwelt erpressen wollen, insbesondere bei den USA. Das Gegenteil von Respekt, seine Behandlung als Verbrecherstaat namlich, hat sich Nordkorea damit verdient, lautet die westliche Denkdirektive. Die Atomwaffen der USA und befreundeter Staaten wollen dagegen umgekehrt bewertet sein. Die sind auch dank A-Bomben respektierte Super- und Grosmachte; das soll aber fur sie sprechen und nicht gegen sie als atomar drohende Gewalten. Und wenn die USA, gestutzt auf ihre Atommacht, unerbittlich Nordkorea seine Atomwaffen wegnehmen will, ehe uber dessen Anerkennung als legitimer Staat auch nur gesprochen werden konne, dann soll das Publikum das als Schritt Obamas zur Befreiung der Welt von Atomwaffen begrusen. Was Kim nach westlicher Auffassung nicht kann, ist, einen Krieg gegen die USA gewinnen. Das soll das westliche Fusvolk beruhigen, und das geht auch unerschutterlich seinen Alltagspflichten nach ? selbst in Seoul ? und vertraut seinen Machthabern. Dabei wird ihm mit dem Hinweis auf die militarische US-Uberlegenheit gar nicht versprochen, dass ihm Krieg erspart bleibt, sondern Sieg. Unertraglich finden soll man allerdings die siegessicheren Gefolgschaftsdemonstrationen kriegsbereiter Nordkoreaner fur ihren Machthaber Kim Jong Un. Der Gesinnungshaushalt westlicher Burger lasst sich offenbar nach der schlichten Regel bewirtschaften: Erfolg gibt ?uns? Recht, wer ?uns? unterlegen ist, der verdient Untergang.
Damit tritt zutage, wodurch sich Kim beim Westen die finale Diagnose ?verruckt? einfangt: Der kriecht vor der Gewaltuberlegenheit des Westens nicht zu Kreuze. Der ist ? so gesehen ? nur einer Befassung wurdig: Er und seine Gefolgsleute gehoren aus dem Verkehr gezogen …
Wer wissen will, worin die Konfrontation zwischen Nordkorea und den USA besteht und begrundet ist, hat dazu Gelegenheit am …
Montag, 27. Mai 2013, 19 Uhr c.t.
Sprecherrat (1. OG), Turnstr. 7, Erlangen
Veranstaltering: Sozialistische Gruppe