NSU und seine Kontakte zu fränkischen Nazis

Erst kürzlich stellte das „Nürnberger Bündnis Nazistopp“ bei einer Pressekonferenz Dokumente vor, die zeigen dass die Nürnberger NPD schon in den 90ern Kontakte zu Nazis aus dem „Thüringer Heimatschutz“, der Gruppierung aus der der NSU hervorging hatten.
So wurde ein Foto aus dem Jahr 1997 vorgelegt, das Ralf Ollert (Stadtrat der „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ in Nürnberg und ehemaliger bayerischer Landesvorsitzender der NPD) zeigt: bei einer Nazi-Demonstration in Neuhaus am Rennweg, direkt neben Beate Zschäpe, Uwe Bönhardt und Tino Brandt.
Uwe Mundlos war auch etliche male in der Nürnberger Gaststäte „Tiroler Höhe“ zu Gast. Diese Gaststätte war in den 90ern zentraler Treffpunkt der hiesigen Naziszene, dort fanden sowohl NPD -Veranstaltungen wie auch interne Treffen statt. Auch fand dort eine Vernetzung mit der militanten Naziszene statt, auch über die Region hinaus. Höhepunkt der überregionalen rechten Vernetzung war der »Nazi-Gipfel« am 25. März 1995 unter Anwesenheit von etwa 60 Neonazis. Neben NPD-Funktionären Ralf Ollert waren auch VertreterInnen extrem rechter, »rechtspopulistischer« Parteien sowie die crème de la crème der militanten Naziszene anwesend, beispielsweise Friedhelm Busse, militanter Altnazi und u.a. ehemaliger Chef der zum Zeitpunkt des »Nazi-Gipfels« bereits verbotenen »Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei« (FAP).“ Auch der ehemalige NPD-Vorsitzende Günter Deckert, der Funktionär der „Jungen Nationaldemokraten“ Rainer Hatz und der spätere DVU-Sprecher Bernd Dröse tauchten bei Treffen in diesem Lokal auf.
Nach der Veröffentlichung der Neonaziumtriebe und einer antifaschistischen Demonstration am 12. April 1995 endeten die Nazitreffen in der „Tiroler Höhe“.
Das „Nürnberger Bündnis Nazistopp“ geht davon aus, dass die damals in Nürnberg geknüpften Netzwerke der Nazis zumindest in Teilen bis heute weiter existieren.

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