700 Menschen auf Antirepressionsdemo

Wir, das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg (AAB) riefen für heute in Zusammenarbeit mit dem Solikomitee Freiheit für Deniz zu einer Demonstration unter dem Motto „Antifaschismus ist nicht kriminell! Gegen die Kriminalisierung antifaschistischer Initiativen! Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!“ auf.
Der Demo, die am Aufseßplatz nach einigen Redebeiträgen und einem Grußwort von Deniz loszog, wurde von Seite der Stadt ein weiteres Mal der größte Teil der Route durch die Innenstadt verboten.
Behelmte Polizeieinheiten und Hamburger Gitter versperrten die Zugänge und drängten PassantInnen zur Seite, um sie vor der angeblichen Gefahr, die von der Demonstration ausgehen sollte abzuschirmen. Gefährlich für Stadt und Staat sind jedoch vielmehr die Inhalte, die von der Demo an die Öffentlichkeit gebracht wurden: die Unterstützung des Nazisnetzwerkes „NSU“- der in Nürnberg drei Menschenleben auf dem Gewissen hat- durch den Verfassungsschutz und die Verfolgung antifaschistischen Engagements.

Wichtiges Thema der Demo war unser Genosse Deniz, der seit einem halben Jahr in Nürnberg in Untersuchungshaft sitzt. Nach der Teilnahme an einer Demo des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Nürnberg unter dem Motto „Nazistrukturen bekämpfen! Verfassungsschutz abschaffen! Antifa in die Offensive!“ im März dieses Jahres wurde er mit dem Vorwurf des versuchten Totschlags mittels einer Fahnenstange festgenommen. Dass dieses Vorgehen des Staates gegen den Antifaschisten rein politisch motiviert und völlig aus der Luft gegriffen ist zeigt sich auch am Bericht der Polizei, die hinterher keinerlei Verletzte meldete. Um Deniz ein Zeichen der Solidarität über die Mauern zu schicken zog die Demo lautstark um den Nürnberger Knast herum, seine Mutter richtete ein Grußwort an ihn und die TeilnehmerInnen der Demonstration. Aktuell steht nun bald die Eröffnung des Verfahrens gegen den 19-jährigen an. Am 23.10 ab 8:30 Uhr ruft das Solikomitee dazu auf den ersten Prozesstag und natürlich auch die folgenden solidarisch zu begleiten.

Solidarität war insgesamt ein wichtiges Stichwort für die Demo mit bundesweiten Gästen. Schließlich müssen sich AntifaschistInnen und andere Linke in der ganzen BRD mit Repression herumschlagen. Ob die vorbeugende Erfassung aller Handydaten anlässlich der Verhinderung des Naziaufmarsches in Dresden, ob das Einprügeln von Polizisten in Kampfmontur auf Anti-NazidemonstrantInnen oder ob, wie erst Anfang August in Nürnberg/Langwasser geschehen, ein NPD LKW von der Polizei abgesegnet quasi durch eine Menschenmenge rast – Ziel staatlicher Repression ist es immer, eine gesamte Bewegung klein zu halten und einzuschüchtern. Dass der Plan nicht aufgeht sondern stattdessen zu einer Solidarisierung verschiedener linker Spektren von Bürgerlichen bis Autonomen führt hat der heutige Tag gezeigt.

Unterstützt Menschen, die von Repression betroffen sind!
Freiheit für Deniz und alle politischen Gefangenen!
Antifa in die Offensive!

Kommt zum Prozessauftakt von Deniz am 23.10. um 8:30 Uhr zum Landgericht Nürnberg/Fürth!

Den Aufruf zur Demo als (PDF) | weitere Infos

Antifaschistisches Aktionsbündnis, 13.10.2012
Erstveröffentlichung: de.indymedia.org