+++ Solikundgebung +++
Fr., 27.04. | 16h | Staatsanwaltschaft Nürnberg, Fürtherstr. 112
Am Samstag den 21.April wurde Deniz K. Opfer der Verfolgungsbehörden. Während einer Demonstration in Ludwigshafen riss ihn die Polizei jäh aus dem Alltag. Der Vorwurf lautet „versuchter Totschlag“ gegen einen Polizisten auf der Nürnberger Antifa-Demo am 31.März. Im Moment sitzt er in Nürnberg in U-Haft.
Am 31.3. diesen Jahres demonstrierten ca. 600 AntifaschistInnen unter dem Motto: „Nazistrukturen bekämpfen, Verfassungschutz abschaffen, Antifa in die Offensive!“ in Nürnberg. Ziel war es dem Themenkomplex rund um den NSU mit all seinen Abscheulichkeiten und der skandalösen Rolle des Verfassungschutzes eine breite Öffentlichkeit zu verschaffen. Der Nürnberger Polizei war dies von Anfang an ein Dorn im Auge. Als Vorwand, die Demo nicht in die Innenstadt zu lassen, musste eine Tierrechtsdemo herhalten, mit der es angeblich zeitliche und örtliche Überschneidungen gäbe. Tatsächlich wäre es nie zu einer Kollision gekommen. Im Vorfeld der Demo wiesen die Anmelder der Demo das zuständige Ordnungsamt darauf hin. Ohne Erfolg. Nun wich die Behörde von ihrer Argumentation ab und hielt das Verbot unter Verweis auf angebliche Vorkommnisse der letzten Jahre auf Nürnberger Demonstrationen aufrecht. So stellten Demonstrationen „diesen Klientels“ eine massive Gefahr für PassantInnen und PolizistInnen dar. Belegt wurde dies mit dem Werfen von Sylvesterkrachern. Die Klage der Anmelder wurde in der ersten Distanz abgewiesen, mit dem Verweis auf Überlegungen des Ordnungsamtes die Demonstration ganz zu verbieten.
Am Tag selber hielt die Polizei die Nürnberger Innenstadt besetzt und zwang die Demo dazu außerhalb der belebten Konsummeilen zu laufen. Im Verlauf der Demo kam es zu mehreren Angriffen der Polizei auf die DemonstrationsteilnehmerInnen. Diese setzten sich teilweise zur wehr gegen die enthemmt um sich prügelnden Polizeikräfte. Jagdszenen und Prügelorgien forderten ihre Opfer unter den DemonstrantInnen. Die Polizisten nahmen schwerste Verletzungen in Kauf. Zwei Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Nun soll Deniz im Laufe dessen versucht haben einen Polizisten zu töten. Mit einem Fahnenstock, werfen sie ihm vor, habe er mehrmals auf den Kopf eines behelmten Beamten geschlagen.
„Völlig unabhängig von dem Fakt das ein schwerbewaffneter und mit Protektoren und Helm ausgestatteter Polizist, sicherlich nicht von einem Schlag eines maximal 2cm dicken Weichholzsteckens auch nur Kopfweh bekommen könnte, stellt sich doch die Frage, ob es nicht völlig legitim ist, sich gegen wie wild mit Pfefferspray und Knüppel um sich schlagende Angreifer zu wehren,“ so Julius Schöberl, Pressesprecher der organisierten autonomie (OA)
In Nürnberg regt sich Widerstand. Aus verschiedensten Spektren wurde Deniz K. Solidarität und Unterstützung zugesagt. Was auch passiert, Deniz wird nicht alleingelassen.
Auf www.roter-shop.de sind ab sofort Soli-Kapuzis und T-Shirts mit der Aufschrift „Unsere Solidarität gegen eure Repression“, sowie Soli-Buttons zu finden. Der Gewinn wird für die Anwalts- und Gerichtskosten von Deniz zur Verfügung gestellt.
Erstveröffentlichung auf de.indymedia.org