Staat und Nazis Hand in Hand

Fr, 23.03.12, 20 Uhr

Ein Vortrag über das Zusammenspiel zwischen faschistischen Strukturen und staatlichen Institutionen.

Fr, 23. 03 | 20:00 Uhr | Infoladen Benario, Nürnbergerstrasse 82, Fürth

14 Jahre lang organisierte sich ein faschistisches Terrornetzwerk verdeckt im Untergrund und verübte mindestens neun Morde an migrantischen Kleinunternehmern in  ganz Deutschland. Auch Bombenanschläge und Banküberfälle gehen auf ihr  Konto. Erst Ende letzten Jahres flog das Tötungskommando auf, als zwei der Mörder nach einem Bankraub tot in ihrem Fluchtwagen aufgefunden und in dem  kurz zuvor explodierten Haus der Mörder schlagkräftige Beweise gesichert  wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt brachte die Polizei keinen der Morde mit rechtem Terror in Verbindung, beschuldigte die Opfer selbst der  Kriminalität und bis heute zeigt sie wenig Aufklärungsfreude.  So spricht  die Polizei immernoch von einem Trio und unterschlägt dabei, dass den drei  bekannten Mördern Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe ein ganzes  Netzwerk bei Seite stand. Die drei, die sich selbst als  Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) bezeichnen, wurden über all die  Jahre hinweg mit Geld, Waffen, Munition, verdeckten Pässen, Fahrzeugen und  Wohnungen versorgt. Einige der Unterstützer wurden bereits gefasst.  Unterstützung kam allerdings nicht nur aus der Naziszene, sondern auch von  dem deutschen Inlandsgeheimdienst, dem Verfassungsschutz. So wurde  bekannt, dass der Thüringer Verfassungsschutz den drei beim Abtauchen mit  gefälschten Pässen geholfen und sie zumindest zu Beginn finanziell unterstützt haben soll. Außerdem ist bekannt, dass ein und der selbe Mitarbeiter des Verfassungsschutzes bei mehreren Morden in der Nähe und bei  einem Mord sogar direkt am Tatort war. Das der Staat Nazistrukturen  unterstützt und gezielt aufbaut ist keine Seltenheit. So fließen den Nazis  Hundertatusende Euros durch das sogenannte V-Mann Prinzip in die Taschen.
Hierbei geben einige Nazis wenig relevante Informationen für viel Geld an  den Verfassungsschutz weiter. Auch kam es in der Geschichte der BRD  häufiger zu solchen Fällen, wo der Verfassungsschutz die Faschisten mit Waffen versorgt und im Schießen ausgebildet hat.

In unserem Vortrag wird die Geschichte des Nationalsozialistischen  Untergrunds eingebettet in die historische Tradition des Zusammenspiels von faschistischen Strukturen und staatlichen Institutionen. Hierbei wird  sowohl beleuchtet wie ehemalige Nazikader während der Gründung der BRD am  Aufbau von Polizei, Militär und Geheimdiensten beteiligt waren, als auch wie diese Institutionen anschließend (paramilitärische-) faschistische  Strukturen aufgebaut und unterstützt haben. Anschließend wollen wir  gemeinsam über das Gehörte diskutieren.

Veranstalterin: Young Struggle