VOM ABBRUCHUNTERNEHMEN DER LINKEN INS RECHTE LAGER
Geduld und Toleranz der politischen Linken, die sich schon viel früher gegen den von den »Antideutschen« betriebenen inflationären Gebrauch des Antisemitismusvorwurfes, ihren Kriegsfetischmismus sowie ihre im Kern anti-antifaschistische und anti-aufklärerische Attacken hätte zu Wehr setzen müssen, sind vielerorts überstrapaziert.
Einen gewissen Endpunkt in der Auseinandersetzung mit den neurechten Kriegsapologeten, die sich kaum mehr von braunen Pendants wie »Pro Deutschland« unterscheiden, könnte nun die Marxistische Aktion Tübingen mit der Veröffentlichung ihrer Broschüre zum Thema »Antideutsche« gesetzt haben […]
Sie halten u. a. zu den »Antideutschen« fest: Charakteristisch für sie seien vor allem der Abschied von zentralen antikapitalistischen Positionen, eine starke Tendenz hin zum aggressiven Bellizismus sowie ein Volksbegriff, der »den Deutschen« bestimmte Eigenschaften sowie eine erbliche Kollektivschuld zuschreibe. Der sich als links ausgebende militante Nationalismus der Strömung drücke sich in einem Kritikverbot an Israel und der Forderung nach Solidarität mit dem nahöstlichen Staat und seiner Regierung aus sowie in einer kritiklosen und nicht selten affirmativen Haltung gegenüber der imperialistischen Politik der USA.
Der Reader bietet einen detaillierten Überblick über die rassistischen Aktivitäten »antideutscher« Wortführer und Zusammenschlüsse und ist sowohl Kennern der »antideutschen« Szenerie als auch weniger informierten Linken als durchweg lesenswert zu empfehlen.
Junge Welt (4. Juli 2011)
Hier findet sich unser ausführlicher Text zur Entwicklung der „Antideutschen???: „Good bye, Lenin!??? Vom „Abbruchunternehmen der Linken??? ins rechte Lager. Eine Kritik „antideutscher??? Ideologie und Praxis