Anlässlich des weltweiten Antikriegstages am 1.9.2010 fand heute in Nürnberg eine Kundgebung auf dem Aufseßplatz statt. Aufgerufen hatte ein lokales Solidaritätsbündnis im Rahmen der bundesweiten Kampagne TATORT Kurdistan. An der Kundgebung, die von 15 Uhr bis 19 Uhr stattfand, beteiligten sich im Durchlauf um die 150 Menschen.
Die Protestaktion stand unter dem Motto „Frieden für Kurdistan! Stoppt die Waffenlieferungen in die Türkei und weltweit!“. In zehn weiteren deutschen Städten fanden heute im Rahmen dieser Kampagne Aktionen, Veranstaltungen und Demonstrationen statt. Besonders im Blickpunkt stand die Rolle Deutschlands im Krieg in Kurdistan.
In Nürnberg wurde auf Stelltafeln und mit unterschiedlichen Vorträgen über die Hintergründe des Kurdistankonflikts informiert.
Seit Jahrzehnten führt die türkische Regierung einen blutigen Krieg in Kurdistan. Unterstützt wird sie dabei von den westlichen Großmächten und allen voran der Bundesrepublik Deutschland. Deutschland ist weltweit der drittgrößte Waffenexporteur und ist der wichtigste Waffenlieferant der Türkei.
Die Zerstörung von zahlreichen kurdischen Dörfern mit deutschen Waffen hat mehrere 100.000 Menschen in die Flucht getrieben. Als wichtigster NATO-Partner pflegt Deutschland bei der Repression gegen KurdInnen wie durch das PKK-Verbot, als auch bei der Auslieferung von kurdischen Flüchtlingen eine enge Zusammenarbeit mit der türkischen Regierung. Im Frühjahr 2010 verschärfte sich die Situation in Kurdistan, die kurdische Partei DTP, die bei den letzten Wahlen bis zu 70% der Stimmen erhielt und zahlreiche BürgermeisterInnen stellte, wurde von der türkischen Regierung verboten. Danach kam es zu massiven Verhaftungswellen und einer Verschärfung des Krieges.
Ein Sprecher des Solidaritätsbündnisses betonte: „Es gibt keine Alternative zu Verhandlungen, um den Krieg in Kurdistan zu beenden. Die militärischen Aktionen der türkischen Armee gegen die kurdische Zivilbevölkerung müssen ein Ende haben, und ebenso müssen die Waffenlieferungen aus Deutschland eingestellt werden.“
Infos und Hintergründe findet ihr auf: tator-kurdistan.blog.de