Am Samstag den 8.Mai haben in Nürnberg rund 1500 NazigegnerInnen gegen rechte Gewalt demonstriert. Anlass des Protest war der brutale Naziüberfall auf einen Antifaschisten am 28.April. Am Vormittag gingen in Fürth über 100 AntifaschistInnen gegen die Nazikneipe „Treffpunkt“ auf die Straße.
Knapp eineinhalb Wochen nachdem ein 17jähriger Antifaschist am Nürnberger Plärrer von einem Neonazi des „Freien Netz Süd“ (FNS) ins Koma geprügelt wurde, demonstrierten am Samstag rund 1500 AntifaschistInnen gegen rechte Gewalt. Zu der Protestaktion hatte das eigens zu diesem Anlass gegründete „Soli-Komitee gegen Rechts“, indem zahlreiche Organisationen vertreten sind, aufgerufen. Dementsprechend beteiligten sich an der Demonstration AntifaschistInnen aus verschiedensten Spektren.
In mehreren Redebeiträgen wurde Solidarität mit dem Opfer und seiner Familie zum Ausdruck gebracht, als auch die Aktivitäten der faschistischen Szene in Nürnberg/Fürth beleuchtet. Außerdem kritisierten etliche Gruppierungen das Verhalten der Polizei, welche bewusst Informationen über den rechten Hintergrund der Tat verheimlichte und seit Monaten die Brutalität der fränkischen Naziszene verharmlost. Auch während der Demonstration setzte sich das skandalöse Verhalten der Polizei fort. So trübten schikanöse Kontrollen und ein völlig überzogenes Aufgebot das Bild einer friedlichen Demonstration.
Bereits am Vormittag forderten in Fürth mehr als 100 AntifaschistInnen die Schließung der Nazikneipe „Treffpunkt“. In dieser tummeln sich seit Monaten Neonazis aus dem FNS und greifen von dort aus regelmäßig Andersdenkende an. So wurde erst am Morgen des 2.Mai, nur vier Tage nach der schrecklichen Tat vom Plärrer, ein Antifaschist von circa acht Neonazis umstellt und mehrmals mit Fäusten traktiert. Dieser Vorfall zeigt erneut, dass die Fürther Polizei keinesfalls die Lage „im Griff“ hat, beziehungsweise haben will. Vielmehr beschränken sie sich darauf, AntifaschistInnen welche sich gegen die Naziumtriebe in Fürth zu Wehr setzen mit Repression zu überziehen. So bekamen am letzten Freitag zahlreiche AntifaschistInnen Platzverweise für die Fürther Innenstadt ausgesprochen, während sich die Neonazis unbehelligt im „Treffpunkt“ aufhalten konnten.
Klara Weinberg, Sprecherin des Antifaschistischen Aktionsbündnis Nürnberg, dazu: „Wir sehen die heutige Demonstration als einen großen Erfolg und ein deutliches Zeichen gegen neonazistische Gewalt. Aber diese Aktion war erst der Auftakt von kommenden Protesten. So rufen wir bereits jetzt alle AntifaschistInnen dazu auf, sich an den Großdemonstrationen am 29.Mai in Fürth und Nürnberg zu beteiligen.“.
Für den 29. Mai rufen wir unter dem Motto „Fight Back! Nazistrukturen angreifen! FNS zerschlagen!“ zu einer Doppel-Demonstration in Nürnberg und Fürth auf.